Zahlreiche LKWs, beladen mit meterhohen Boxen, tausenden Metern von Kabeln, unzähligen Steckern und jegliches Equipment an musikalischen Instrumenten, um gigantische Rockfeste in supergroßen Veranstaltungsorten zu feiern, werden von Pink Floyd in Gang gesetzt, wenn mal wieder eine Tournee stattfinden soll. Das war natürlich nicht immer so! Vor allem in den Anfängen der britischen Band, als sie sich Mitte der 60er noch Pink Floyd Sound nannten und Ihre bescheidenen Utensilien selbst umherchauffierten. Der einzige Musiker, der von Anfang an dabei war und bis heute noch aktiv ist, ist Drummer Nick Mason! Eigentlich nie so richtig im Rampenlicht stehend, wie z.B. David Gilmour, hat der eher unauffällige Schlagzeuger in der Vergangenheit reichlich Stichpunkte notiert, die er nun recht brauchbar für seine Biografie genutzt hat.
Mason, den man nur als den Mann am Kraftwerk von Pink Floyd kennt, beweist in der dreihundertsechzigseitigen Biografie, welch ausgezeichneter, humorvoller Literat in ihm steckt! Zwar bediente er sich auch diverser Aufzeichnungen aktueller und ehemaliger Bandmitglieder, doch dem Leser wird die Geschichte nur aus der Sichtweise Masons erzählt.
Bei seiner subjektiven Erzählung wird nichts beschönigt, man spürt förmlich den hohen Wahrheitsgehalt! Dabei scheint er an Jeden zu denken, der auch nur annährend mit der Band zu tun hatte. Deshalb ist es ein schwieriges Unterfangen sich alle Namen zu merken, was aber nicht schlimm ist, da man immer wieder schnell in die Geschichte rein findet. Und Mason fängt wirklich bei Null an, vom Kennenlernen der damaligen Musiker und Freunde, der Studienzeit, dem Erwerb seines ersten Schlagzeugs, den anfänglichen Proben, den ersten Auftritten bis hin zum glorreichen Gipfel von "The Wall".
Da die Band seit über fünfundvierzig Jahren existiert, ist eine Biografie entstanden, die in allem mit Superlative protzt. Neben den extrem ausführlichen Erzählungen des Literaten, überzeugt das Hardcover-Buch mit über dreihundert zum Teil unveröffentlichten Fotos. Im Endergebnis wird dem Leser ein sehr üppiges Teil serviert, das allein von seiner Optik bei den Konsumenten Beachtung finden dürfte.
Mason beschreibt sehr ausführlich die Charaktere der Bandmitglieder, die auch sehr unterschiedlich ausfallen, in einem witzigen, ironischen Stil. Eben im typisch britischen Humor. Da die Musiker ihr Leben allesamt recht solide gestalteten, wird man vergebens auf Skandale, Exzesse oder irgendetwas spektakulärem, etwa der Marke von Kai Havaiis Hart wie Marmelade, hoffen.
Mag sein, dass es der 'brave' Charakter vom Erzähler ist, der dem Leser, trotz kleiner geringfügiger Streitigkeiten, die ein Jeder im Alltag durchlebt, die Geschichte in absoluter Harmonie präsentiert.
Deshalb kann ich das Lebenswerk Masons nur bedingt empfehlen. Für den wahren Pink Floyd-Fan unverzichtbar, für den Rockmusikliebhaber eine lohnenswerte Anschaffung. Für die normale Leseratte, die eine spannende Geschichte erwartet, nicht unbedingt.
INHALT |
Kapitel 01:Poly Days
Kapitel 02:Going Underground
Kapitel 03:Freak Out Schmeak Out
Kapitel 04:Die Summe der Einzelteile
Kapitel 05:Tempowechsel
Kapitel 06:Es gibt keine dunkle Seite
Kapitel 07:Ein hartes Stück Arbeit
Kapitel 08:Alle Schweine fliegen hoch
Kapitel 09:Zeichen an der Wand
Kapitel 10:Abbruch der Kommunikation
Kapitel 11:Neuanfang…und Neubeginn
Postskriptum & Danksagung
Chronologie
|
|
Externe Links:
|