Kunst ist ein Evolutionsmotor, aber man kann
sie nicht fördern ...
Christian Roscher Die Plauener Artrocker Polis legten kürzlich ihr zweites Album, schlicht "Sein" betitelt, vor und sorgten gleichermaßen für ehrliche Überraschung wie Nachdenklichkeit beim zuständigen Redakteur. Ein weiterer Beweis dafür, wie quirlig die Musikszene hierzulande neue, verblüffende Blüten treibt und mehr als ein triftiger Grund, hier einmal nachzubohren.

Sänger Christian Roscher stand uns nun Rede und Antwort, gewährte dabei tiefe Einblicke in seine Sicht auf das Leben und auf seine Triebfedern, Musik zu machen. Reibungsflächen gab es schon, aber aus Reibung entsteht ja bekanntlich Energie...

Alle Bilder von Christian Roscher authorisiert - besten Dank dafür!


Interview vom 07.03.2014


Steve Braun
RockTimes: Hi, Christian! Zunächst mal vielen Dank, dass Du Dir etwas Zeit für uns nimmst. Brandaktuell hatten wir Euer zweites Album, Sein, in der Mangel und wie Du sicher lesen konntest: es gefällt! Sehr sogar! Gehe ich Recht in der Annahme, dass die Stücke die Produkte Eurer Suche nach dem persönlichen 'Sein' sind?
Christian: Ich weiß gar nicht, ob ich die Frage würdig beantworten kann. Aber ich versuche es mal. Jeder von uns war am Höhepunkt einer Krise angelangt. Und gleichzeitig öffneten sich unsere Augen dafür, wie sehr unsere Welt in der Krise steckt. Und aus irgendeinem Grund spülte uns diese Art der Wahrnehmung nicht tief in die Dunkelheit, sondern an einen Ort der Heilung. An dem sind die Stücke entstanden.
RockTimes: Magst Du mal etwas über diesen 'Ort der Heilung' erzählen?
Christian: Es geht natürlich um die Liebe. Für mich ist sie die göttliche Antwort.
RockTimes: ... auf wirklich alle Fragen?
Christian: Warum denn nicht? Ich weiß, dass es naiv klingt. Ich denke da jetzt an Mandela, Martin Luther King oder Gandhi. Und an Jesus Christus. »Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.« Das bewundere ich zutiefst, wenn sich jemand gibt. Das kommt aus der Liebe. Damit wurden bereits tiefgreifende gesellschaftliche Wandel vollzogen, die niemand für möglich gehalten hatte. Dieser Planet sähe viel schlimmer aus, wenn es diese tiefgreifende Kraft nicht gäbe. Ich sehe es als die Aufgabe unserer Zeit, die Liebe zu entdecken.
RockTimes: Wie ich von Dir weiß, stellte die Produktion von "Sein" eine Gratwanderung zwischen den künstlerischen Ansprüchen und den finanziellen Realitäten dar. Ihr standet, wie Du mir geschrieben hattest »kurz vor der Angst«. Kannst Du das bitte mal näher erläutern?
Christian: Die Woche Aufnahme hätte uns etwa 4.500 € gekostet, was beileibe kein schlechter Deal in einem Studio wie dem Saraswati ist. Wir waren aber so pleite, dass wir uns nicht mal die Miete unserer Wohnungen leisten konnten. Nun kam uns entgegen, dass Ranjit, dem Studiobesitzer, unser Material sehr gefiel und er persönliche Passion in das Projekt steckte. Trotzdem häuften sich die Kosten immer mehr an. Vielleicht auch eben dadurch, dass alle Beteiligten das Allerbeste aus dem aufgenommenen Material machen wollten. Nun kam uns entgegen, dass wir die Aussicht auf Hilfe unseres Mäzens Felix Albus hatten. Der geriet aber kurz nach der Recording-Woche auch in finanzielle Bedrängnis. Das Ganze steigerte sich zu einem Krimi.
RockTimes: ...und dann hat er diesen ominösen Jackpot beim Poker geknackt? War das die Rettung in höchster Not?
Christian: Ja, genau so war das. Wir waren da einem Punkt, dass wir die Nachricht vom Gewinn nicht mal für einen Witz hielten. Über der "Sein" war von Anfang etwas, das ich gern Fügung nenne.
RockTimes: Magst Du noch weitere glücklichen Fügungen nennen?
Christian: Eine Anekdote kann ich schon noch erzählen. Nachdem wir im November 2012 die "Sein" aufgenommen hatten, wussten wir kein bisschen, wie es weiter gehen sollten. Wir waren ja, wie gesagt, pleite. Ranjit vermittelte uns den Kontakt zur Apfelrepublik, dem Anwesen von Grant Hennessy in Polen. In meiner Erinnerung ist es einer der besten Gigs, den wir je gespielt haben. Ranjit geriet durch unser Spiel total in Ekstase und Euphorie. So versprach er, uns den Mix zu schenken. Das bedeutete zwar noch lange nicht das Ende der Kosten, aber einen Mix und im Speziellen diesen Mix hätten wir uns nicht mal im Traum leisten können. Ich kann nur ahnen, wie viel Arbeitszeit in unser Projekt infolge dieser Entscheidung investiert wurde.
RockTimes: »Ängste« hin oder her: Wart Ihr an der einen oder anderen Stelle zu Kompromissen gezwungen, die leichtes 'Bauchgrimmen' verursachen konnten?
Christian: Ja, einen: Wir wollten eigentlich rein analog mit Bandmaschine aufnehmen und produzieren. Ansonsten übertrifft die Produktion in vielen Punkten unsere Ansprüche.
RockTimes: Kann ich als 'Analog Man' von RockTimes zwar absolut nachvollziehen, aber besitzen diese digitalisierten Aufnahmen nicht auch einige klare Vorteile? Und: Ihr werdet trotzdem sicher viele analoge Elemente genutzt haben, oder?
Christian: Natürlich hat digitales Produzieren Vorteile. Aber Analog zwingt einen, mal ganz abgesehen vom Sound, zu einer kompromisslosen Arbeit. Das merken wir ja schon bei unserem Instrumentarium: Digitale Gitarreneffekte lassen den Sound irgendwie kleiner und ferner wirken. Genauso ist es im Tastenbereich. Deswegen schleppen wir auch für jeden Gig die analogen Originale auf die Bühne. Und natürlich auch ins Studio. Das Sariswati ist glücklicherweise auch mit hervorragendem, analogem Outboard ausgestattet.
RockTimes: Mir erscheint die Musik hochgradig energetisch und die Texte überaus persönlich. Falls mich mein Eindruck nicht täuscht: Welche Form von 'Energie' wollt ihr dem Hörer textlich wie musikalisch vermitteln?
Christian: Es geht um wahres Leben.
RockTimes: Klar, um das "Sein" und wahrscheinlich die Wege dorthin... Frage ich mal andersrum: Wollt Ihr mit Eurer Musik etwas Konkretes transportieren oder bietet Ihr eher einen 'Blumenstrauß' an, aus dem sich jeder etwas herauspicken darf?
Christian: Wir Menschen ähneln uns stärker als wir uns unterscheiden. Der genetische Unterschied zwischen uns beiden, Steve, ist so unglaublich gering. Unser Bewusstsein aber ist auf das Erkennen von Unterschieden gepolt. Aber die tieferen Schichten unseres Wesens streben nach Einheit, nicht nach Unterscheidung. Das ist das Prinzip von Musik: Sie vereint Menschen. Deswegen bauen wir darauf, dass, wenn wir unsere Sehnsucht und unsere Zuversicht beschreiben, Sehnsucht und Zuversicht der ganzen Welt erklingt. Und wenn wir unsere Sache gut gemacht haben, dann funktioniert das sogar. Herauspicken ist die Sprache des Bewusstseins.
RockTimes: Wahrscheinlich war es für Dich nie eine Option, Englisch zu singen - oder?
Christian: Nein, das kommt gar nicht in Frage. Das mit dem Englisch ist für mich gegessen. Ich bin deutscher Muttersprachler und bin stolz auf diese reiche Tradition. Ich will Texten, ohne nachzudenken. Und das Deutsche ist immer noch eine relativ unbeleckte Sprache im Rock-Kontext.
PolisRockTimes: Mit Euren Bandnamen, Polis, spielt Ihr auf den Städtebund im antiken Griechenland an. Eine der Keimzellen der Demokratie. Fühlt Ihr Euch als 'politische' Band (mal davon abgesehen, dass Musikmachen schon immer politisch war und ist!), und wenn ja: Was ist Eure 'Message'?
Christian: Politik fängt in den Herzen an. Das ist unser politischer Betätigungsbereich.
RockTimes: Einspruch, Euer Ehren: Wenn Politik mit dem Herzen beginnen würde, sähe es auf dieser Welt ein bisserl anders aus! Aber gut, das ist ein anderes Thema... Verstehe ich Dich richtig, dass Ihr die Herzen Eurer Zuhörer ansprechen möchtet, um eine Entwicklung auf den Weg zu bringen? Quasi nach der "Das weiche Wasser bricht den Stein"-Theorie?
Christian: So ein Herz schlägt nicht immer im Rhythmus der Liebe. In vielen Herzen auf dieser Welt herrscht Dunkelheit, so wie auch in meinem und Deinem Herzen Dunkelheit herrscht. Deswegen sieht es in der Welt auch an manchen Orten sehr dunkel aus. Musik hat die wunderbare Eigenschaft, den Herzschlag vieler Menschen in Synchronisation zu bringen. Und es ist unser Wunsch, dass dieser Rhythmus ein liebevoller ist.
RockTimes: Ihr seid ja (augenscheinlich) mehrheitlich der Nach-Wende-Generation entsprungen und somit musikalisch ohne 'Zäune und Mauern' sozialisiert worden. Trotzdem kommt es mir vor, als hätten gerade die 'Ostrocker' - wie Karat, Silly oder die Stern-Combo Meißen - bei Euch Spuren hinterlassen. Täuscht dieser Eindruck?
Christian: Die Frage stellen wir uns selber hin und wieder. Ich sage mal so: Wir kommen aus dem Osten, wir machen hier Musik und wir haben ähnliche Vorbilder, wie die alten Ostkapellen. Und ja, ein Lied wie "Der Kampf um den Südpol" hat bei mir schon Spuren hinterlassen. Geographie und Musik gehen doch immer irgendwie Hand in Hand.
RockTimes: Die gute alte, lyrische Stern-Combo... Die Antipode dazu ist übrigens für mich
Ton Steine Scherben. (Freue mich wie ein Kleinkind auf deren Reunion-Tour mit RPS Lanrue im April!) Kannst Du mit denen auch etwas anfangen oder sind Dir die Aussagen bei TTS dann doch etwas zu 'handfest' und derb?
Christian: Derb trifft es ganz gut. Die Scherben bestehen zwar nicht nur aus "Macht kaputt, was Euch kaputt macht". Aber ich habe eine Abneigung gegen das Kaputtmachen. Daraus entstehen nur Wunden. Und Wunden hat die Welt genug.Die Scherben waren übrigens eine der letzten Bands, die bis Mitte der Siebziger im Osten Konzerte geben durften. Weil sie ständig pleite waren - genau wie wir - tauschten sie hier im 'Musikwinkel', ganz in der Nähe von Plauen, ihre West-Gitarren und –Verstärker gegen Klarinetten, die drüben für riesiges Geld wieder verkauft werden konnten. Auf diese Weise kam der 'London City', den unser Gitarrist Christoph spielt, ins Vogtland.
RockTimes: Wie cool ist das denn...
RockTimes: Den Punkt, welche Künstler Dich inspiriert haben, möchte ich mal außen vor lassen. Viel spannender - finde ich - ist die Frage, welches Album/welche Alben Dein Leben verändert hat bzw. haben und vor allem: warum?
Christian: Pink Floyd, "Live At Pompeii" ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. »I am you and what I see is me«, die Verlassenheit dieser Szenerie. Da fühlte sich der einsame Junge in mir verstanden. Und von Led Zeppelin eigentlich fast alle Alben. Da fühlte sich der Draufgänger und Abenteurer in mir verstanden. Und von Genesis "Duke", da fühlte sich die lyrische Seite in mir verstanden.
RockTimes: Uff, ausgerechnet "Duke"?? Das erstaunt mich jetzt doch ein wenig... War denn nicht gerade Peter Gabriel immer sehr viel lyrischer als unser Fippsi Collins? Was ist mit "The Musical Box"? Was mit Nursery Cryme oder Selling England By The Pound??
Christian: Die "Duke" ist auch die einzige Post-Gabriel-Scheibe, die mir wirklich gefällt. Es ist einfach ein großartiges Album. Ist das ein No-Go in Prog-Kreisen?
RockTimes: So könnte man es durchaus ausdrücken... ;-) Für Prog-Puristen ist die Scheibe sicher zu sehr am Pop orientiert, aber ich gebe Dir Recht: Mit "Duke" hat Genesis sicherlich mehr Türen geöffnet als dadurch geschlossen wurden. Und Türen öffnen ist schließlich (fast immer) positiv...
Christian: Aber ich gebe den Prog-Enthusiasten auch recht: Wenn man das Genre auch nur ein bisschen mag, ist es fast unmöglich die Genesis-Scheiben der Gabriel-Ära nicht wenigstens hervorragend zu finden.
RockTimes: Ihr kommt ja aus der sächsischen Provinz und macht einen bodenständigen Eindruck.. Wo liegen Deiner Meinung nach die Unterschiede für einen Musiker, in - sagen wir mal beispielhaft - Plauen oder Berlin Musik zu machen?
Christian: Es gibt genauso einen Plauener Sound unter den hiesigen Rockbands, wie es einen Berliner Sound gibt. Nur, Plauen kennt keine Sau. Es gibt hier keine Szene. Keinen Druck. Keiner erwartet irgendwas. Wenn man in Plauen auf einen Sockel gestellt wird, kommt man mit den Füßen immer noch bequem auf den Boden.
RockTimes: In Berlin muss man ja auch Possen reißen, um wahrgenommen zu werden... Ist es vielleicht so, dass man in Plauen eher in die Tiefe geht als - wie bspw. in Berlin oder Köln - in luftige Höhen abzuheben?
Christian: Weiß ich nicht. Ich kenne die einzelnen Szenen auch nicht wirklich gut. Und es gibt überall Querdenker. Und auch Berlin und Köln, da bin ich mir sicher, wird es ein paar geerdete Bands haben.
RockTimes: Was müsste sich in kulturpolitischer Hinsicht ändern, damit sich die Situation von Musikern in Deutschland verbessert?
Polis Christian: Die Musiker müssten mal aufhören, in Selbstmitleid über ihre Situation aufzugehen. Ich kann das Gelaber nicht mehr hören. Ich weiß nicht, wo das Problem liegen soll. Vielleicht bilden die sich ein, dass alle Millionäre sein müssten, weil sie mal drei zusammenhängende Akkorde zustande gebracht haben. Es geht allen fantastisch. Das Publikum müsste ebenfalls mit dem Selbstmitleid aufhören. Es wird immer Idioten geben, die Scheiße nicht von Erdbeeren unterscheiden können... Das ist schade für den Mainstream. Und ja, wenn es ein Problem gibt, dann hat das der Mainstream. Aber die deutsche Musikszene kann sich im Grunde weder über mangelnde Vielfalt und im Vergleich auch nicht über zu wenig Geld beschweren. Wenn ein Kulturpolitiker jetzt vor lauter Aktionismus nicht wüsste, wohin mit seiner Energie, dann würde ich ihm eine umfassende Reform der GEMA ans Herz legen.
RockTimes: Ich meinte auch eher die basalen Probleme: Musikunterricht in Schulen, Proberäume, Auftrittsmöglichkeiten, Airplay, etc. Ich kenne die Situation in Nordamerika ganz gut und im Vergleich sind wir hier doch - wie ich finde - eher schwach aufgestellt. Ich könnte sogar mal ganz provokant (und nicht ohne Augenzwinkern!) fragen: War das mglw. in der ehemaligen DDR besser, gerade weil eben alles geregelt war??
Christian: Das sind für mich überflüssige Überlegungen. Die Stärke einer Kunst besteht für mich darin, sich der gegebenen Möglichkeiten zu bedienen. Das war in der DDR so, und das ist auch heute wieder so. Und ich finde auch nicht, dass aus den USA mengenmäßig bessere Musik kommt. Das stimmt einfach nicht. Dort ist der Mainstream auch mit Industrie-Musik voll. Gleiches in der DDR. Es gibt so unglaublich schlechten Ostrock...
RockTimes: Dein Ansatz hört sich für mich etwas zu evolutionstheoretisch orientiert an. Meiner Meinung nach wird 'Kunst' viel zu oft nur als 'Nebenprodukt' einer Gesellschaft angesehen und deshalb bedarf es - wie ich finde - der Förderung. Eben damit nicht nur die Erfolg haben, die aus den gegebenen Möglichkeiten das beste machen, sondern diejenigen, die wirklich etwas zu mitzuteilen haben. Oder hab ich Dich da jetzt total missverstanden?
Christian: Ich träume von einer Welt, die keine Kunst mehr braucht, in der Sprechen und Singen keine voneinander verschiedenen Dinge sind. In der sich unser Blick ohne jede Poesie auf die Tiefe und Schönheit der Welt lenkt. Ein 'Nebenprodukt'? Das mag der durchaus richtigen Betrachtung einer von Konsum und Individualismus vergifteten Welt entsprechen. Und sicherlich ist es auch in Ordnung, dass es aus dieser Perspektive so aussieht. Ach ja, das Stichwort Evolution. Aus meiner Sicht ein vollkommen falsch verstandener Gedanke. Dass wir der Evolution die Schuld dafür geben, dass wir egozentrische Arschlöcher geworden sind, sollte uns erschrecken. Schon Darwin wusste, dass seine Entdeckungen nur einen winzigen Bruchteil des eigentlichen evolutionären Vorgangs ausmachen. Er hatte noch so etwas wie Demut vor dem Geheimnis, den die Darwinisten und später die Chefideologen der systemischen Evolutionstheorie total vermissen ließen. Zu behaupten, dass ein über Jahrmillionen stabiles natürliches Prinzip diese Ordnung aus Konkurrenz und Wettbewerb bezieht, ist schlicht idiotisch und zeigt auf, wie wenig solche Leute vom wahren Leben verstanden haben. Also ja: Kunst ist ein Evolutionsmotor. Aber man kann sie nicht fördern. Jedenfalls nicht mit Geld und politischen Strukturen einer Gesellschaft, die nicht versteht, was Kunst will. Zu akzeptieren, dass Schönheit und Tiefe Geheimnisse sind, sich dem Prinzip des Lebens zu öffnen, das ist Kunstförderung.
RockTimes: Welchen Stellenwert hat Polis in Deinen bzw. Euren musikalischen 'Lebensplanungen'. Ist es eher ein (im positiven Sinne!!) Spaß- und Selbstverwirklichungsprojekt, eine Spielwiese für persönliche Vorlieben? Oder wollt Ihr es mit dieser Band 'schaffen', Euch etablieren?
Christian: Wir sind Musiker. Wir werden immer Musik machen. Natürlich wünschen wir uns Erfolg. An erster Stelle steht aber, dass die Musik stimmt. Musik hat für uns auch eine spirituelle Dimension.
RockTimes: Also, auf dem Boden bleiben und schauen, wie sich 'das Baby' entwickelt...?
Christian: Wir wünschen uns schon, unsere Message möglichst gut und weit hörbar zu machen.
RockTimes: Auch Du musst meine obligatorische Scherzfrage zum Schluss beantworten: Welche Frage wolltest Du schon immer mal von einem Interviewer gestellt bekommen?
Christian: Welche Band hasst Du am meisten? Und meine Antwort: Revolverheld. So ein paar Klappspaten. Wenn die deutsche Musikszene tatsächlich ein Problem haben sollte, dann die Existenz von Bands wie Revolverheld. Neue deutsche Schwammigkeit. Zielgruppenmusik. Endlich konnte ich mir das mal von der Seele reden. Danke, Steve.
RockTimes: Hähähä, 'Platzpatronen' nennen wir derartige Phänomene im Saarland!
Das letzte Wort sollst Du haben, Christian. Möchtest Du unbedingt noch etwas loswerden?
Christian: Einen Dank für das angenehme Interview.
RockTimes: Das kann ich nur zurückreichen - vielen Dank dafür!
Und wer nachspüren möchte, was Christian mit 'geheimnisvoller Schönheit und Tiefe' meint, der möge sich an dieser Stelle einmal das zauberhafte (offizielle) Video zu 10.000 Jahre zu Gemüte führen...
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