Sie sind Frischlinge in der Szene und wieder einmal kommen sie aus Schweden.
Wird dort die Rockmusik staatlich gefördert? Panomero Sundown gibt es seit Ende 2005.
Wo es lang geht, zurrt der Vier gleich im Titel ihres ersten Longplayers fest: "Stonerized", mit allen Zutaten, die einen guten, fuzzig getränkten Rock ausmacht?
Fette Gitarrenriffs, hyperaktives Drumming in den fast ausschließlich flotteren Stücken, ein abgründig knarzender Bass und ein Sänger, der auch singen kann umschreiben zunächst die Gruppe. Niclas Engwall besitzt darüber hinaus allerdings ebenfalls die Attribute eines Shouters vor dem Stoner-Herrn.
Das Quartett geht mit ihrem Album einen steinigen Weg.
Die ersten fünf Stücke sind ein par force-Ritt mit durchaus gewollter Heftigkeit und Härte. Sehr gelungen ist bereits der Opener "Alcoholic Deathride". Nach einem geradewegs ins Zentrum des Stoner Rocks ziehlenden Einstieg, vermag man in die viereinhalb Minuten gute Abwechslung einzubauen. Während einer Rhythmusänderung bekommen die Drums einen fast schon perkussiven Anstrich und Ponamero Sundown macht hier nichts falsch.
Mit einer recht unterschiedlichen Rhythmik versieht man die weiteren vier Tracks. Gitarrensoli werden häufig mit dem Wah Wah-Pedal verfremdet, allerdings zeugen diese Spielereien leider nicht von großem Ideenreichtum.
Der Hörer fragt sich, wo die Hooklines versteckt sind? Irgendwie rutschen die Kompositionen so durch und man vermisst eine unzweifelhafte Handschrift der Band.
Die Songs klingen nicht schlecht, jedoch verweilen sie in einer gewissen Allgemeinheit.
Könnte man die Anziehungskraft der CD messen, würde sich die Nadel schon bewegen, allerdings sind große Zeigerausschläge selten.
Dazu kommt es aber in "Rotten Religion"... endlich mal ein anderer Wah Wah-Pedal-Einsatz und den Gitarren-Fuzz hat man auch runtergeschraubt. Siehe da, es geht doch, und so lässt man sich den gestonerten Rock gefallen.
Mit "Live The Lie" wird die Band wieder zu einem Serientäter, dessen Beschreibung schwer fällt und das Erstellen eines Fahndungsfotos erweist sich als Hürde.
Ganz anders ist das "Intermission (Heartbreak Disease)"-Intermezzo. Nur ein Tamburin dient als Rhythmusgeber und Martinsgård zupft die Akustische. Es kehrt ungeahnte Ruhe ein und mehrstimmiger Gesang wird aus der Schale gepellt. Schade, dass dieses Stück nur zwei Minuten bekommen hat.
Wie bereits gehabt, knüpft "Hell Sent" dort an, wo zum Beispiel "Reborn" aufgehört hat. Nur weil Ponamero Sundown einen etwas längeren besinnlichen Part einbaut hat, werden die Lauscher etwas nach oben gespitzt.
Vielleicht geht es "The Race" besser. Ne, nicht wirklich. Klingt durchwachsen, wie schon einmal gehört. Nur wo auf "Stonerized"?
Mit "Made Of Stone" werden auch keine Fettdepots angelegt und der "Doctor Of Evil" hat nicht nur ein gutes Basssolo, das von Gesang begleitet ist, zu bieten, sondern auch einen spacigen Teil, der für einen Überraschungsmoment verantwortlich ist.
Vom guten Groove am Anfang wenden sich die Musiker leider ganz schnell ab und "Double You" knallt ansonsten heftig aus den Boxen. Aber so waren vorherige Tracks auch schon gestrickt. Aggressivität alleine bringt es nicht.
Der abschließende Titel-Song ist kurz und mit einer ähnlich gespielten akustischen Gitarre, wie in "Intermission..." bringt die Nummer unmittelbar vor dem Ziel auch keine richtige Wendung mehr.
Wenn im Informationsblatt steht: »Some of the songs are obviously more complex than earlier recordings, …«, dann fehlt die Motivation, auf frühere Veröffentlichungen zurückzugreifen.
Der Sound von "Stonerized" geht völlig in Ordnung, allerdings muss Panamero Sundown in Zukunft noch mehr Flexibilität an den Tag legen.
Line-up:
Niclas Engwall (vocals)
Anders Martinsgård (guitars)
Ola Nilsson (bass)
Peter Eklund (drums)
Tracklist |
01:Alcoholic Deathride (4:30)
02:Curtain Call (5:24)
03:Reborn (4:37)
04:Rotten Religion (5:23)
05:Live The Lie (4:34)
06:Intermission (Heartbreak Disease) (2:05)
07:Hell Sent (4:43)
08:The Race (3:31)
09:Made Of Stone (5:28)
10:Doctor Of Evil (5:31)
11:Double You (3:34)
12:Stonerized (1:01)
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