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Porkbelly Futures / The Crooked Road
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Die kanadische Band Porkbelly Futures hatte nach der Veröffentlichung ihres Albums Same eine wahrlich nicht einfache Zeit. Im Mai 2009 wurde bei Paul Quarrington Lungenkrebs diagnostiziert und im Januar 2010 verstarb der begnadete Künstler. Innehalten war angesagt und trotzdem hat sich die Gruppe dazu entschieden, weiterzumachen.
Jetzt liegt ihre dritte CD vor und nun vervollständigt Teddy Leonard das Quintett. Der Gitarrist war auf dem Vorgänger noch als Gastmusiker gelistet. Dennoch ist Quarrington auf "The Crooked Road" vertreten, denn drei Songs stammen von ihm und mit weiteren drei Tracks, zusammen mit dem Drummer Martin Worthy geschrieben, erhöht sich die Zahl auf sechs Nummern.
Hinter dem treibenden Track "I Ain't Leaving ('Til The Wine's All Gone)" steckte eine ziemlich bewegende Geschichte, die Komponist, Drummer und Sänger Worthy so wiedergibt:
»After receiving his diagnosis, Paul and I drove home from the doctor's in stunned silence. We sat in the back yard for a while and soon after, he vanished for a couple of hours. Just as I was getting concerned, he reappeared holding two very large bags with many bottles of Chateau Neuf, Amarone etc. He looked at me and said "No more cheap wine!!"« Schon dieses Stück zeigt, dass die Gruppe Porkbelly Futures die hohe Qualität des Vorgängers problemlos halten kann. Der Song hat einen feinen Groove und einen wunderschönen Refrain. Der Gesang von Worthy sowie Rebecca Campbell ist richtig schön und die beiden Künstler passen stimmlich hundertprozentig zusammen. Als perfekt kann man auch das Zusammenspiel der Steel- und E-Gitarre bezeichnen. Das konnten sie schon auf dem Vorgänger: Ihre Musik lässt sich nicht immer so ganz klar in den Country oder Folk einsortieren. Stets schwingen einige Noten des Blues mit und so ist es auch hier. Die Keyboards spielen eine Nebenrolle, die preisverdächtig ist. Einfach klasse! Für "Nothing Costs A Nickel" sind beide Vokalisten duettierend unterwegs und Campbells Stimme hat ein gewisses Extra, das nicht so genau zu orten ist, was sie aber ausgesprochen sympathisch macht. Chas Elliotts melodisches Bassspiel hat man mehr in den Vordergrund gezogen und dann gibt es hier auch noch Bottleneck-Klänge und ein knackig rockendes E-Gitarrensolo. Was will man mehr, als noch weitere Songs der überzeugenden Band aus Kanada?
Mit "Can't Find My Way Back To You" und einer tollen Instrumentierung (Orgel/Steel Guitar) geht es mit einem deutlichen Abstecher in den Country weiter und es fällt schon jetzt schwer, nicht auf meinen Song des Albums hinzuweisen. "BooCatDo" ist vielleicht ein Pfund von Song. Hier langt das Komponistenduo Martin Worthy/David Gray in die Vollen. Zu beseeltem Groove-Rhythmus geht es im musikalischen Land der Porkbelly Futures richtig rockig zu. Man höre sich nur die klasse Hammond-Fills an. Dann spielen die Saiteninstrumente quasi um die Wette und über allem thronen die Stimmen des Gesangsduos Campbell/Worthy. Wow, diese Nummer ist ein eindeutiger Anwärter auf die Repeattaste! Das Gitarrensolo ist mit seinen Effekten effektiv und das Stück ist wie gemacht für eine Entdeckungsreise in mehreren Wiederholungen.
"Crazy Rain" glänzt als herrliche Ballade im Sparkurs, bezogen auf die Instrumentierung. Oh Mann, immer wieder dieser Gesang, diese traumhaften Steel-Klänge und selbst wenn Worthy nur sehr zurückhaltend auf dem Rand einer Trommel rhythmisiert, ist das stimmungsvoll. Die Gitarre beschränkt sich auf das wichtige Wesentliche und am Ende gibt es mit dem Titeltrack "The Crooked Road" noch einen balladesken Nachschlag. Null Schlagzeug, keine Keyboards, die E-Gitarren machen Pause ... nur eine Akustische sowie die Kleinigkeit von einigen tiefen Tönen bestimmen einen hinreißenden Schlusspunkt mit den bekannten zwei Stimmen.
Porkbelly Futures' "The Crooked Road" ist eine dieser Platten, die mit jedem Hören an unendlicher Qualität gewinnt und so zu einem Musik-Liebling heranwächst, an dem man noch nach vielen Spins seine wahre Freude haben wird. In diesem Sinne: Die Band mit dem Ringelschwänzchen am 'o' hat die Trauer um dem verstorbenen Paul Quarrington musikalisch bewältigt.
Line-up:
Rebecca Campbell (acoustic guitar, percussion, vocals) Stuart Laughton (pedal steel, lap steel, background vocals) Teddy Leonard (electric guitar, baritone guitar) Chas Elliott (electric bass) Martin Worthy (drums, acoustic guitar, vocals) Additional Musicians: Chris Brown (Hammond organ, Wurlitzer electric piano) David Gray (electric guitar, acoustic guitar) Megan Worthy (background vocals)
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