Premacy / Fragile Lives & Voices Above
Voices Above & Fragile Lives
Spielzeit:
17:37 (Fragile Lives)
22:44 (Voices Above)
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2005, 2006
Stil: Hard Rock

Review vom 22.08.2007


Markus Kerren
Bill Wyman von den Rolling Stones hat es einmal so ausgedrückt: »You gotta starve, before you get famous«. Oder auf gut deutsch: Der Weg nach oben ist sehr steinig und entbehrungsreich! Und natürlich können sich auch die Norweger Premacy der Tretmühle nicht entziehen. Das bedeutet Konzert um Konzert um Konzert spielen, kontinuierlich an sich selbst zu arbeiten und zur Not dann auch Tonträger in Eigenregie zu produzieren und versuchen, diese dann durch eine starke Live-Show unter die Leute zu bringen und Aufmerksamkeit zu erregen.
In ihrem Heimatland hat sich das Quartett laut Info-Blatt bereits eine große Fangemeinde erspielt und vor mir liegen ihre beiden bisherigen EPs. "Fragile Lives" wurde 2005 und "Voices Above" 2006 aufgenommen, wobei es sich jeweils um vier Songs handelt. Und die Tracks machen einen sehr ordentlichen und abwechslungsreichen Eindruck.
Der Titelsong des ersten Werkes, bzw. "Fragile Life" startet stampfend, heavy und druckvoll, dazu mit kraftvollem und dennoch melodischem Gesang von Thomas Dahl. Ein starker Einstieg! "Anger Management" lässt tempomäßig etwas nach, rockt aber immer noch amtlich. Wobei mir beim Gesang plötzlich sowohl stimmlich, als auch von der Melodieführung Parallelen zum Grunge und speziell zu Eddie Vedder (Pearl Jam) auffallen.
Einen weiteren Gang runtergeschaltet wurde bei "Reality, My Dream", selbst wenn beim Refrain dann doch wieder angezogen wird. Interessant ist der Song, da es sich nicht um eine Ballade im herkömmlichen Sinn handelt und sogar so etwas wie seventies-feeling aufkommt. Abgeschlossen wird der erste Rundling von "Ending Days", das gemächlich beginnt und im Refrain gehörig Fahrt aufnimmt. Auch hier sind wieder, speziell beim Gesang, die melancholischen Stilistiken des Grunge auszumachen.
Okay, das hatte mich dann schon sehr neugierig auf den Nachfolger "Voices Above" gemacht. Vor allem darauf, wie sich die Norweger über den Zeitraum eines Jahres entwickelt hatten. Zunächst fällt auf, dass der Sound wesentlich besser, dazu kräftiger und härter zu sein scheint. Die Eröffnungsnummer, die auch den Titelsong darstellt, überzeugt erneut durch Power und Melodie, während weiterhin auf diese ganz eigene Mischung aus Hardrock und Grunge zurückgegriffen wird. "Broken Down" orientiert sich einmal mehr an den bereits vom Vorgänger bekannten Songstrukturen. Tempiwechsel und Melodik sind es, die den Song sowohl eingängig, als auch abwechslungsreich machen.
Auch "Connection With Beauty" und "The Search" wissen zu gefallen, ohne dabei wirklich Neues zu bieten. Alle acht Songs sind durchaus gut eingespielt, gefällig und stimmig. Aber ist das ausreichend, um den Durchbruch zu schaffen? Mein persönlicher Ratschlag wäre, ohne dem guten Stian Dahl zu nahe treten zu wollen, sich einen zweiten, auf die Soli spezialisierten Gitarristen ins Boot zu holen, um dem Ganzen noch einen Funken mehr an Explosivität zu verleihen.
Premacy haben den nächsten großen Schritt ihrer Karriere auf jeden Fall schon im Terminkalender stehen. Laut der Promotion-Info werden die vier Jungs nämlich im nächsten Jahr die Aufnahmen zu ihrem Debüt-Album abschließen. Ich drücke die Daumen, dass sich ihr positiv-eigenwilliger Sound auf diesem dann voll ausbreiten und es damit weiter aufwärts gehen wird.
Line-up:
Thomas Dahl (vocals)
Stian Dahl (guitars)
Mats Magnem (bass)
Torkil Riiser(drums)
Tracklist
Fragile Lives:
01:Fragile Life
02:Anger Management
03:Reality, My Dream
04:Ending Days
Voices Above:
01:Voices Above
02:Broken Down
03:Connection With Beauty
04:The Search
Externe Links: