Na also, Deutschland rockt! Oder um es im Fall von Private Angel etwas
genauer zu sagen: Franken rockt! Mit ihrem Zweitwerk "Selling Off Time In Wonderland" haben die Süddeutschen nach siebenjähriger Pause ein ganz starkes Hard Rock-Album abgeliefert, das je nach Song mit einer wummernder Orgel, prächtigen Twin-Lead-Gitarren, stilechten Balladen, powervollen Abgeh-Nummern mit mächtigen Riffs oder auch mal mit einem Blues vollkommen überzeugt.
Tief verwurzelt im Hard Rock der 70er und 80er Jahre bringt das Sextett sage und schreibe 18 (!!!) neue Songs mit einer Spielzeit von fast 70 Minuten unters Volk, die fernab von Klischees durchweg eingängig und sehr melodiös ihren Weg in die Gehörmuscheln finden. Der Opener "Changing Time" räumt erst mal auf, bläst mit schwerer Orgel, einem fetzigen Gitarrenriff, kraftvollem Gesang, sowie geiler Bridge und gutem Refrain alle Zweifel und etwaige Ungewissheit weg, um somit Platz und Zeit für den Rest des Albums zu schaffen.
Wenn auch Private Angel diesen Musikstil nicht neu erfunden haben, oder ihm wesentliche, bzw. neue Impulse geben kann, so wirken dennoch der Vortrag, das Songwriting und der Einsatz frisch, hungrig, unverbraucht und bereit, die Welt im Sturm zu erobern. Sämtliche Bandmitglieder verrichten einen klasse Job, wobei (in diesem Genre ja nicht gerade außergewöhnlich) die Gitarren und der Gesang tonangebend sind. Und auch bezüglich meiner einleitenden Worte braucht man sich keine Sorgen zu machen, denn die gesamte Produktion klingt angenehm international und braucht sich vor Vergleichen nicht zu scheuen.
Hier einzelne Songs herauszuheben ist wegen des durchgehend hohen Qualitätslevels gar nicht so einfach, daher nenne ich jetzt einfach mal meine persönliche Favoriten: Bezüglich der Rocker wäre das zum einen der bereits erwähnte Opener "Changing Time", der sich wirklich als Hammersong herausstellt und keine Wünsche offen lässt. Und zum Zweiten möchte ich den geneigten Zuhörern "The Chamber Song" ans Herz, bzw. Ohr legen. Ein sehr langsam und nachdenklich gehaltener Track mit einfühlsamen Gitarren, klasse Gesangsmelodien und einem Text, der sich mit den nie endenden Kriegen auf unserem Planeten beschäftigt.
Ansonsten überzeugen vor allem "I Wanna Know", "All That I Want", "Hell Of A Time" oder "Little Angel" (der einer der Songs mit coolen Twin-Leads ist). Und als Abschluss gibt es mit "Starlight Blues" noch einen herrlichen Boogie-Blues mit Akustikgitarren und hohem Mitsingpotential zu belauschen.
Dieser hohe Mitsingfaktor zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch das gesamte Album, sodass man sich die Songs auch durchaus gut im Radio vorstellen kann. Und mit "Selling Off Time In Wonderland" im Rücken sind für die Konzerte der Band eine grandiose Stimmung und jede Menge Fun bereits vorprogrammiert.
Bei diesem Song-Zyklus geht alles Hand in Hand und unter der Rubrik 'Schwachstellen' gibt es das Wort 'Fehlanzeige' zu vermerken. Ein überzeugendes und starkes Hard Rock-Album.
Line-up:
Robbo Stoeltzel (Lead Vocals)
Dazz Shepherd (Guitars and Vocals
Dieter Doligkeit (Guitars)
George Giolacu (Keyboards and Piano)
Peter Tobolla (Bass and Vocals)
Jochen Schmidt (Drums and Vocals)
Tracklist |
01:Changing Time
02:Hold On
03:I Wanna Know
04:I'll Be There (A Father's Song)
05:Slave And Master
06:Hell Of A Time
07:Selling Off Time In Wonderland
08:The Liar
09:Dr. Rock
10:Friends
11:Mountain King
12:The Chamber Song
13:All That I Want
14:Still Alive
15:The Whole World's Going Crazy
16:Little Angel
17:When It's Over
18:Starlight Blues
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Externe Links:
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