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Producers / Made In Basing Street
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Wenn dieses Projekt man gut geht. Vier Künstler, die in ihren langen Karrieren als Musiker, Komponisten, Regisseure oder Produzenten die Szene durchaus geprägt haben, stellen sich nun unter dem Namen Producers vor. Dahinter verbergen sich Lol Crème (Hotlegs, 10cc, 801, Godley & Crème, Elton John, Tom Jones, Pet Shop Boys, Lisa Stansfield, Rod Stewart, Tina Turner, Robbie Williams), Trevor Horn (ABC, The Art Of Noise, Dr. Feelgood, Frankie Goes To Hollywood, Richie Havens, Mike Oldfield, Propaganda, Simple Minds, Spandau Ballet, Tom Waits, Yes), Stephen Lipson (Sophie B. Hawkins, Whitney Houston, Grace Jones, Annie Lennox, Will Young) und Ash Soan (Adele, Del Amitri, Marianne Faithfull, Faithless, Ronan Keating, Seal, Squeeze, Rick Wakeman). Außerdem war Singer/Songwriter Chris Braide, der »zwar noch das Album mit aufnahm, aber mittlerweile wieder aus der Band ausgestiegen ist«, mit von der Partie.
Schon 2006 fanden sich die Protagonisten zusammen, spielten ohne Vorankündigung einige Gigs in Londoner Clubs, hatten Chris Braide im Line-up und nun heißt es schlicht und ergreifend "Made In Basing Street". Dort befinden sich die Sarm Studios, wo das Album aufgenommen wurde.
Bei den zehn Songs spürt man die jahrzehntelange Geschäftigkeit im Musik-Business bis hin zu Gruppen, mit denen die Mitglieder so rein dienstlich nichts zu tun hatten, wie zum Beispiel die Beatles. Man darf dem Album nicht schon vor dem ersten kompletten Hördurchgang einen Stempel aufdrücken. Ohne Frage ist "Made In Basing Street" ein in jeglicher Hinsicht klasse produziertes Album und Reminiszenzen an die Vergangenheit sind bei diesen vier Briten aus meiner Sicht durchaus erlaubt, auch wenn es im Opener "Freeway" wohl um Highways in Amerika geht. Entsprechend flott kommt die Nummer auch aus den Startlöchern. Mit einem klasse Groove unterlegt, feiern hier die Gitarren und Keyboards eine Fete am Stammtisch des Rock. Klasse!
Producers stehen für intelligent gemachte Pop-Musik und Rock oder auch Yes-Prog-Ausläufer. "Man On The Moon" hat nichts mit dem R.E.M.-Hit zu tun, sondern ist eine Nummer, deren Wurzeln man bei 10cc beziehungsweise Godley & Crème findet. Herrliche Synthesizerklänge liften den Track in Richtung Erdtrabant und dann setzt zu gospeligem Backingchor die Gitarre ein. Oh, wie gerne wäre man dieser Mann im Mond. Ein solcher Track ist ehrlich zelebrierte Pop-Kultur. Ein weiteres Markenzeichen der Producers, die sich vorher The Producers beziehungsweise US nannten, ist der bemerkenswert gute Gesang.
Bringt man eine akustische Gitarre ins Spiel, dann sind wir bei "Stay Elaine" angekommen und wir befinden uns ganz tief im Singer/Songwriter-Milieu. Die Tasten liefern zu Beginn Akkordeonklänge oder etwas später ganz leicht sphärische Chiffontücher. Mit "Barking Up The Right Tree" meint man, es schließt sich ein Track mit identischem Strickmuster an. Weit gefehlt ... sobald der gemeinsame Gesang einsetzt, ist Beatles-Time. Auch musikalisch lässt man Strukturen der Fab Four zu.
In "Your Life" haben die Kollaborateure alles gesteckt, was in ihnen steckt. Diese sechseinhalb Minuten sind meiner Meinung nach das zentrale Stück der Platte. Andere Songs sind gut bis sehr gut, aber "Your Life" ist vom Songwriting über das Arrangement bis hin zur unter-die-Haut-Wirkung beim Hörer einfach brillant. Da setzt sich die Band zwischen die 10cc-, Godley & Crème- sowie in den dynamischen Phasen Yes-Stühle. Allerdings sind die längeren balladesken Momente das Pfund Salz im See der Emotionen und jazziger Gitarre.
Producers haben mit "Made In Basing Street" ein überzeugendes Debüt veröffentlicht. Man sollte auch von Leuten mit den oben erwähnten musikalischen Hintergründen keine Überdinge erwarten. Das Album, übrigens auch als Doppel-CD (Deluxe Edition) mit alternativen Versionen und weiteren Songs, hat seine Highlights und keine Durchhänger.
Line-up:
Trevor Horn (vocals, bass) Stephen Lipson (guitars) Lol Crème (guitar, vocals) Chris Braide (keyboards, vocals) Ash Soan (drums)
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