Von "Giddy" wird man nicht gerade schwindelig aber dieser feine Alternative Pop macht richtig Spaß.
Wenn hier schon etwas schwindelig wird, dann, bildlich gesehen, die Platte im Player.
Der irische Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Thomas Walsh (organ, Wurlitzer, Fender Rhodes, piano, mellodron, Chamberlin, acoustic guitar, electric guitar, tremolo guitar, baritone guitar, vibraphone,
tambourine, shaker) ist eine der Personen, die hinter der dreiköpfigen Band Pugwash steckt. Mit nicht viel weniger Instrumenten kann der Mann mit der Rückennummer zwei, Keith Farrell, aufwarten. Natürlich braucht man auch einen Schlagzeuger und somit ist der dritte im Bunde Johnny Boyle Jr., der Mitglied bei den Frames ist.
Das Organigramm der Musiker lässt sich noch weiter ausbauen, denn Walsh ist die eine Hälfte des Duos The Duckworth Lewis Method. Die andere ist Neil Hannon von der Divine Company.
Pugwash gibt es schon seit 1999 und so hat das Trio schon einige Veröffentlichungen im Programm: "Almond Tea" (1999), "Almanac" (2002), "Jollity" (2005) und "Eleven Modern Antiquities" (2008).
Warum die Diskografie?
Ganz einfach... "Giddy" ist eine Zusammenstellung von handverlesenen Songs aus den bisher erschienenen Alben. Das Plattenquartett ist bei diversen Label gepresst worden und just die vorliegende CD erschien auf Ape Records. Ape Records? Hey, das ist Andy Partridges Firma. Er hat mit Walsh zusammen die dreizehn Tracks ausgesucht und der eine Kopf von XTC hat bereits vorher zwei Songs von Pugwash mitverfasst.
Ist es überraschend, dass Pugwash klingt, wie die englische Band, die so viele Hits und tolle Alben produziert hat?
So, wie sich die ersten Nummern des Silberlings anhören, sind Querverweise zu XTC unüberhörbar. Die Gruppe, deren andere Mitglieder Colin Moulding sowie Dave Gregory sind, ist ja keine schlechte Adresse und im Line-up zu diesem Rundling tauchen unter anderem sowohl Gregory als auch bereits weiter oben genannter Neil Hannon auf.
Die Pughwash-Lieder haben durch ihre groß angelegten Arrangements ein hohes Niveau und wenn man hier von Pop spricht, dann darf sich der Hörer genüsslich zurücklehnen und in aller gebotenen Ruhe genießen. Beim Schreiben der Songs hat man ein ganz feines Händchen bewiesen, denn die Kompositionen haben definitiv eine Pugwash-Handschrift, allerdings möchte ich nicht soweit gehen und die Tracks auf eine Stufe mit XTC stellen. Aber auf dem Treppchen landet das Trio allemal.
Als Rückblick, auf einer CD zusammengefasst, ergeben die dreizehn Nummern einen tollen Einblick in das zehnjährige Schaffen der Gruppe. Walsh und Farrell sind Herr über eine irre Palette von Instrumenten und diese Vielfalt macht die Würze von "Giddy" aus.
"Jollity" spielte Pugwash mit einem echten Streicherquartett ein. Nicht nur durch das reine Mitwirken von Cello und Violine hört man einen Hang zu klassischen Elementen.
Dagegen zeigt sich in "Monorail" die andere Seite der Gruppe. Simplifiziert, mit Klanggimmicks bereichert, ist dieses Stück wohl nicht ganz Ernst zu nehmen.
Extrem ist "My Genius".... zu schwülstig, zu süß... kann überhört werden.
Hingegen findet man viele Perlen in der gut aufgestellten Compilation. Nicht nur Fans von XTC und Anverwandten sollten sich Pugwash anhören und ein Urteil bilden. Gelegenheit dazu gibt es ausreichend.
"Anchor" treibt in die Beatles-Ecke. Hervorheben muss man den perfekten Gesang des Herrn Walsh, auch wenn seine Stimme in herrliche Chorusse eingebettet ist.
Pugwashs "Gitty" ist luftig-leichte Kost mit Anspruch. Ein Album, welches von Beginn an Hörspaß verbreitet und neugierig auf die einzelnen Alben vor diesem Sampler macht.
Tracklist |
01:Apples (3:45)
02:It's Nice To Be Nice (3:25)
03:Song For You (2:48)
04:Anyone Who Asks (3:52)
05:Cluster Bomb (2:38)
06:Sunrise Sunset (2:18)
07:The Season Of Flowers And Leaves (3:42)
08:Monorail (2:26)
09:My Genius (4:02)
10:Finer Things In Life (3:01)
11:Black Dog (3:09)
12:Two Wrongs (3:39)
13:Anchor (5:37)
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