Sie haben fast vierzig Jahre auf dem Buckel, trotzdem zeigen sie keinerlei Verschleißerscheinungen. Die "Rockerrente" muss wohl noch etwas warten.
Im Gegenteil. Man ist vor Überraschungen der wohl bekanntesten deutschen Ostrock-Kombo nie sicher. Unter dem Motto 'Puhdys Go West' gibt es im April dieses Jahres die aller erste unplugged-Tour der Bandgeschichte.
Dass diese Tournee mit dreizehn Konzerten in Niedersachsen beginnt und nicht in den angestammten Hochburgen der Band in den neuen Bundesländern ist ebenfalls ziemlich außergewöhnlich. So werden am 22. April 2008 im Goslarer Odeon-Theater mal nicht die PA-Türme in den Himmel wachsen, sondern die Akustik-Klampfen den Ton angeben. Sicherlich eine sehr interessante Variante, denn viele Songs der Puhdys ziehen ihren besonderen Reiz aus einer gewissen Power und Dynamik.
Andererseits haben sie aber auch schon so etwas wie Volkslied-Charakter und sind absolut mitsingbar, was bei den Konzerten von 'Maschine' Birr und seinen Kollegen tausendfach heraus zu hören ist. Wer kennt sie nicht, die Texte von "Alt wie ein Baum", "Wenn der Mensch lebt", "Ich will nicht vergessen", "Lebenszeit" oder "Das Buch" und wie sie alle heißen. Diese Titel gehören ja schon fast zur Allgemeinbildung eines jeden Ost Rock-Fans.
Diese melodiösen Lieder versprechen auch in rein akustischen Versionen viel interessante Musik und einen vollen, satten Sound, denn Dieter Birr (Gesang, Gitarre), Dieter Hertrampf (Gitarre, Gesang), Peter Rasym (Bass), Peter Meyer (Tasten) und Klaus Scharfschwerdt (Schlagzeug) haben sich für diese Tour noch mit Andy Birr (Gitarre) und Nick Scharfschwerdt (Percussion), übrigens beides Söhne der altgedienten Ur-Mitglieder, sowie als zweiten Keyboarder mit Konrad Oleak verstärkt.
Da wird auf der Bühne ganz schön die Post abgehen. Bei den fünfundzwanzig geplanten Songs wird den Zuhörern unter Garantie ein perfekter Querschnitt durch die lange Band-Geschichte der Puhdys geboten, so viel steht schon Mal fest, und wahrscheinlich wird auch so manches Kleinod wieder zum Leben erweckt, das schon in der Versenkung verschwunden war.
Wenn dann 'Maschine' am Schluss sein obligatorisches »Dankeschön« ins Publikum wirft, wird ein gelungenes Konzert zu Ende sein, da bin ich mir ganz sicher.
RockTimes wird natürlich hautnah dabei sein und über dieses Event berichten!
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