Zwei Jahre haben sich die Herren von Pussyfy, ähhm, Purify Zeit gelassen, um einen Nachfolger ihres Debüts unter das thrashende Volk zu prügeln.
Und hat sich das Warten gelohnt? Hat sich überhaupt irgendwas bei der Reinigungstruppe verändert?
Fangen wir mal mit der letzten Frage an: Was Besetzungswechsel angeht zum Glück nicht. Alles ist beim Alten. Eine Tatsache, die Bandgründer Guido nicht allzu oft erlebt, nämlich, dass er mit einem stabilen Line-up die Bühnen dieser Welt beackert.
Okay, dass sich hier die gleichen Typen den Thrash auf die Fahnen geschrieben haben, wie auf dem Erstling ist schon mal positiv. Denn der Thrash der Burschen wirkt dadurch noch imposanter, sprich flüssiger, klingt einfach nach richtiger Band.
Und ja, das Warten hat sich gelohnt, so viel schon mal vorweg.
Auch wenn der Titel der neuen Scheibe "Sic Transit Gloria Mundi" ((lateinisch: So vergeht der Ruhm der Welt) lautet, bei Purify wird es hoffentlich mit dem Ruhm bergauf gehen. Potenzial dazu ist auf diesem Plastikteller auf jeden Fall genug.
Klar, »It's a long way to the Top«, oder so, aber mit diesem Werk haben sich die Vier einen guten Grundstein gelegt, auch in nächster Zeit Gehör zu bekommen. Denn im Unterschied zum Debüt, klingt "Sic Transit Gloria Mundi" lockerer, vielschichtiger, schlicht packender. Der größte Unterschied zu "Hellophile" liegt bei den Vocals. Waren diese auf dem 2011er Dreher noch recht eindimensional und recht deathig, so wirkt das Geshoute vom 'Schreienden Mönch' 2013 doch variabler, mehr Thrash, mehr Eier. Gut so, denn jetzt macht das Ganze noch mehr Laune.
Musikalisch ballert die Truppe immer noch einen formidablen Fratzenhammer aus den Boxen, der zwischen alten Exodus
und Forbidden wild hin und her pendelt. Hier könnte man zwar sagen: Schon wieder olle Exodus? Aber mal ehrlich, die Knilche um Gary Holt sind einfach nun mal Chef, Basta!
Und so sehen es Purify wohl auch.
Einige Melodylines könnten auch vom holden Gary stammen.
Allerdings ist die Produktion der neuen Platte nicht ganz so mit der Bay Area verbandelt, denn dieses Mal ballert alles mit glasklarer Wucht ins heimische Bangerzimmer. Alle Instrumente klingen gleichberechtigt, aber dennoch killt das Ganze!
Ach ja, nach über zehn Jahren hat es auch ein echter Gassenhauer aus Demozeiten, nämlich "Chainsaw Carnage", aufs neue Rund geschafft. Wurde aber auch mal Zeit. Und obwohl die Putztruppe einige prominente Gäste im Studio hatte (u. a. Charly Steinhauer von den mächtigen Paradox, by the way, wo ist eigentlich der Pornobalken???), Namedropping haben Purify gar nicht nötig, denn eins muss der Neid den Kerlen lassen, sie werden zwar nicht am Thrash-Thron kratzen, aber zumindest dessen Thronsaal zum Beben bringen.
So, scheiß auf Innovation, so lange das Laune macht und ballert wie Sau. Thrash with class!
Line-up:
Tobias Mönch (vocals)
Guido Holstein (guitars)
Eddy (bass)
Ralf Winkmann (drums)
Tracklist |
01:Annihilation
02:Guiniea Pig Apocalypse
03:Hate Fuck Die
04:The Blind Eye
05:Ravager
06:My Strange Mind
07:Chainsaw Carnage
08:Bunker Buster
09:Old Men's Wrath
10:Gunslinger
11:Scenes Of War
12:Sucker
13:Purify |
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