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Pyramidom / Trinity
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»In unserer Dunkelheit würde tiefstes Schwarz glühend hell aufleuchten« - dieses und andere ähnlich gelagerte Versprechen leuchten mir in unirdisch grüner Schrift auf schwarzem Zettel entgegen. Na, das spricht mich doch schon mal an.
Mit Pyramiden und ägyptischen Göttern kann man mir auch gerne kommen… Okay, dann werfe ich mal einen Blick hinter die Mauern.
Erste Feststellung: Pyramidom sind ziemlich geizig mit Informationen biographischer und ähnlicher Natur. Verschwiegen wie Mumien? Auf der Bandhomepage gibt es einen Link zum Wetter in Schweinfurt, woraus sich folgern lässt, dass sie wohl aus dieser Region kommen… Zweite Feststellung: sooo finster wie versprochen ist es dann doch nicht. Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, ich begebe mich in eine Pyramide, setze mich an eine Stelle, die aufgrund ihrer Position eine besondere Akustik hat und deren Geometrie außerdem geeignet ist, mich in eine andere Dimension zu tragen. Nun schließe ich die Augen und lasse die Musik wirken.
Düstere, schleppende Riffs dringen an das erwartungsfreudige Ohr. Nach knapp drei Minuten frage ich mich: Dringen da tiefe Hintergrundgesänge aus der Dunkelheit? Doch schon ist "Amun Ra" im Strudel der Zeit verschwunden.
"Blood In The Rain" ist ganz anders, deutlich flotter, stellenweise thrashig, schraddelig, dazwischen bombastisch, hier gibt es 'normalen' Gesang. Ein durch Tempowechsel aufgelockerter Metaltrack.
"Jihad" wird eingeleitet vom Wind, der über die Wüste weht. Was dann kommt, ist wieder ganz anders, wirkt etwas abgehackt, fast schon funkig. Wirkt etwas gewöhnungsbedürftig, mit der Weise, wie hier die Stimme benutzt wird, habe ich etwas Probleme, daher begrüße ich es, dass sie in der zweiten Hälfte weggelassen wird. Taucht jedoch im vierten Song "Staying Strong" erneut in ähnlicher Form auf. "Playing Your Roles" wirkt wieder sphärischer mit einer unirdischen Melodie. Und so geht es weiter… Ich will gar nicht auf alle Details eingehen, "Trinity" lebt von Gegensätzen, vom Wechselspiel der Elemente. Mal sanft und harmonisch, mal eckig und kantig. Von klassischem Doom und 70er-Elementen über Epic/Power Metal, Thrash bis Alternative-Metal scheinen hier etliche Einflüsse verarbeitet worden zu sein. Wobei der Schwerpunkt auf dem doomig-düsteren liegt.
Pyramidom scheinen die Hörer auf eine Reise durch Raum und Zeit mitnehmen zu wollen, ein Trip durch verschiedenen Stimmungen und Welten. Einfach machen sie es ihnen dabei nicht, teilweise scheinen sie eher zu viel als zu wenig zu wollen. Manche werden daher das Ganze als zu chaotisch und orientierungslos abtun. Wer aber von den Mächten des Chaos fasziniert ist (wie ich), bekommt tatsächlich eine Art Soundtrack zu deren Wirken in den unendlichen Weiten des Weltraums.
"Trinity" schleudert mich mitten hinein in eine Dimension voller Schönheit und Scheußlichkeit. Der Trip hat einige großartige Momente, vor allem, wenn er sanft durch die galaktischen Nebel gleitet. Auch wenn nicht restlos alles überzeugt, vor allem im gesanglichen Bereich gibt es Schwächen, war die Teilnahme doch lohnenswert und interessant. Danke an Pyramidom, dass sie mich mitgenommen haben. Mit "The Captured Angels" endet diese Reise schließlich melancholisch. Ich blicke zurück und fühle, an manchen Stellen hat mich etwas berührt, das ein Echo hinterlässt. Und wenn dies lediglich den Wunsch bedeutet, "Trinity" erneut einzulegen oder sich auf eine Fortsetzung zu freuen, dann haben Pyramidom erreicht, was sie wollten. Zumindest bei mir. Wer sich nun angesprochen fühlt, besucht die Homepage der Band, kann dort den Infotext genießen (ich fand den köstlich) und/oder reinhören bei downloads.
Die CD kann man bei folgender Adresse bestellen: http://www.multi-media-werkstatt.de/ im dortigen Band-Shop.
Line-up:
Artur Mika (lead vocals, guitars, keys) Mickey Bergmann (vocals, bass, keys) Ozzy Mitschke (drums, percussions, keys, backing vocals)
Externe Links:
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