The Quireboys im Londoner Marquee Club. Live sind die Jungs echte Garanten für die heiße, verschwitze Version des Rock'n'Roll. Da ist für ein quellfrisches Wässerchen echt kein Platz und mit Jason Bonham an den Drums sowie Honky-Klimperer Keith Weir bekommt man die ultimative Vollbedienung in Sachen 'Alcohol & Rock'n'Roll'. Der 'Sex' kommt zum Schluss … "Sex Party".
Die CD ist das für alle Gelegenheiten richtige Gepäckstück und mit der DVD macht man zuhause eine Fete. Die Quireboys haben echte Knaller in der Setlist und Spike ist in Bestform. Der tanzt, schwenkt mit den Armen und die Pulle Bier steht fast immer griffbereit. Wenn es nicht der Gerstensaft ist, dann geht er öfters mit dem Mikrofonständer spazieren.
Sehr gut gefallen mir die eingestreuten schwarz-weiß Phasen und danach ist alles wieder in Farbe. So wie früher, als das Fernsehen noch keine vierundzwanzig Stunden ausgestrahlt wurde und nicht alle Sendungen bunt waren. Mit Bonhams Punch, dem oft eingesetzten Bottleneck von Griffin und Spikes Reibeisen-Stimme gibt es auf den Silberlingen einen par force-Ritt auf der Rasierklinge des Rock'n'Roll.
Mit von den Quireboys bekannten und bewährten Gassenhauern heizen sie Stück für Stück dem bekannten Londoner Club ordentlich ein. Da fliegen förmlich die Fetzen und es herrscht einfach nur ausgiebige Partystimmung. Die seit den Achtzigern bestehende Band hat schon viele Stile kommen und gehen sehen, aber sie sind sich und ihren Fans mit ihrem schweißtreibenden Rock immer treu geblieben. Die machen einfach, was sie am besten können und selbst die langsameren Tracks haben soviel Energie, dass damit bequem einige Einfamilienhäuser versorgt werden können. In deren Händen ist der Rock'n'Roll sehr gut aufgehoben und auch dieser Doppeldecker zeigt, wie viel Leben drin steckt.
In seinem kurzen Drumsolo am Ende von "This Is Rock'n'Roll" zitiert Jason John Bonhams Einleitung zu Led Zeppelins "Rock And Roll" ... wie der Vater, so der Sohn. Manche mögen die Nase darüber rümpfen, dass es die beiden Live-Dokumente (bis auf die einleitende Ansage der DVD mit identischer Tracklist) in einer nicht einmal einstündigen Ausgaben gibt. Hier wird so etwas von abgefeiert, dass man deswegen ruhig einmal beide Augen zudrücken darf.
Das 2002 aufgezeichnete Konzert ist visuell toll eingefangen worden. Der Zuschauer ist quasi mittendrin und man muss sich als Erbsenzähler oder Stecknadelsucher hier gar nicht anstrengen, denn der Gig war erste Sahne. Keith Weir klimpert ganz stark und hat so manche tolle Momente.
Der letzte Ton seiner Gitarre ist noch nicht verhallt und schon wird Guy Griffin ein anderes Arbeitsgerät gereicht. Als Weir das Piano-Intro zur Ballade "I Don't Love You Anymore" spielt, findet Bonham doch glatt noch Zeit, sich einen Glimmstengel anzuzünden. Als wenn die Band nicht schon genug für qualmende Socken sorgt, raucht Bassist Nigel Mogg dann während "Turn Away" auch noch eine Zigarette und in "7 O'Clock" aktiviert Spike die Blues-Harp. Klasse!
"Live In London" ist eine Demonstration des Rock'n'Roll so wie er sein soll. Aufgeladen mit Energie und ohne Pause mit Schmackes in Szene gesetzt. Als Zugabe gibt es noch "Whippin' Boy" und mit der x-ten Flasche Bier kommt der Shouter zurück auf die Bühne. Mit "Sex Party" hämmern die Quireboys die letzen Nägel in die Lautsprecher.
Long live Rock'n'Roll mit der Londoner Band und einem höllischen Heimspiel vor ausgelassen feiernden Fans. Schön, dass man immer wieder dran teilhaben kann.
Line-up:
Spike (vocals, harmonica - #10)
Guy Griffin (lead guitar)
Luke Bossendorfer (guitar)
Keith Weir (keyboards)
Nigel Mogg (bass)
Jason Bonham (drums)
Tracklist |
CD:
01:C'mon (4:27)
02:Misled (3:24)
03:Hey You (3:16)
04:This Is Rock'n'Roll (4:00)
05:There She Goes Again (3:06)
06:Show Me What Ya Got (4:43)
07:Tramps & Thieves (3:59)
08:I Don't Love You Anymore (6:03)
09:Turn Away (3:56)
10:7 O'Clock (4:03)
11:Whippin' Boy (6:10)
12:Sex Party (3:12)
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DVD:
01:Introduction
02:C'mon (4:27)
03:Misled (3:24)
04:Hey You (3:16)
05:This Is Rock'n'Roll (4:00)
06:There She Goes Again (3:06)
07:Show Me What Ya Got (4:43)
08:Tramps & Thieves (3:59)
09:I Don't Love You Anymore (6:03)
10:Turn Away (3:56)
11:7 O'Clock (4:03)
12:Whippin' Boy (6:10)
13:Sex Party (3:12)
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Externe Links:
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