Quireboys
26.10.2005, Stuttgart, Röhre
Quireboys Endlich war es wieder soweit. Nach einer längeren Inspirationspause (nennen wir es einmal so), präsentierten die Quireboys im Rahmen ihrer neuen CD "Well Oiled" die gleichnamige Tour.
Wer die Jungs kennt weiss, dass es jedesmal ein unvergleichliches Erlebnis ist sie livehaftig zu sehen, da die Bühnenpräsenz des Leadsängers Spike immer was Besonderes ist.
Quireboys Es gibt nicht mehr viele Gruppen, die echten Rock and Roll produzieren, der in der Schnittmenge zwischen Faces in der Rod Stewart-Phase und Sleaze Appeal der L.A. Combos der späten Achtzigerjahre liegt.
Die befürchtete Veränderung ist nicht eingetreten - ein glänzend gelaunter Spike betritt die Bühne und der Funke zum Publikum springt sofort über. Die übrigen Mitglieder sind ebenfalls in derselben Stimmung und brennen mit "Roses And Rings" und einigen Songs aus der neuen "Well Oiled"-CD ein Feuerwerk erster Güte ab.
Das Publikum, bereits vorgeglüht durch die Aussie Band Doomfoxx bejubelt jeden Song, als wäre es der letzte. Das ist echter Rock and Roll, wie er in dieser Form nur ganz selten zu sehen ist.
Quireboys Der Mann ist ein Shouter wie er im Buche steht, die Stimme noch etwas knarziger als früher aber stets den Ton treffend, weiß er genau was das Publikum will. Bereits nach dem Opener wird ihm der erste 'Jägermeister' vom Publikum überreicht, was er mit einer nochmaligen Steigerung seiner Bühnenshow und Vokalakrobatik dankt. Der Mann ist ein Tier.
"This Is Rock'n' Roll" und das in Rillen gegossene Statement "Hey You" werden zu einem einzigartigen Triumph, die Menge liegt ihm zu Füßen. Noch zwei weitere 'Jägermeister' finden den Weg in die Kehle und bleiben ohne negative Wirkung auf die Performance, die teilweise an Bret Michaels und Axl Rose erinnert, aber das ist nur ein weiterer Bonuspunkt, von denen es an diesem Abend genug gibt.
QuireboysDie Riffs und Breaks donnern aus den Boxen, abgefeuert vom Gitarristen Guy Griffin, der sich heute selbst übertrifft. Protagonisten in dieser Spiellaune sind selten, das Publikum singt jedes Stück mit, Spike lacht und kommuniziert, eben Entertainment pur.
Mit "Whippin Boy" und der Ballade "Ode To You" kommen weitere Juwelen aus dem reichhaltigen Repertoire. Das ist High Class Rock and Roll. Der Boogie Piano Man Keith Weir hämmert dazu Klangkaskaden wie am Fließband. Nigel Mogg's Basslinien bestechen heute durch besondere Intensität oder liegt's am Soundmixing?
Auf jeden Fall legt dazu Pip seinen mit Stakkato gewebten Drumteppich, der bei "Black Mariah" besonders zur Geltung kommt. Zwischendurch immer wieder witzige Ansagen von Spike, der Sex and Drugs and Rock'n'Roll, zum alles beherrschenden Thema macht.
Paul Guerin teilweise mit Slide im Einsatz setzt bei "What's Your Name" und "Good To See Ya" besondere Akzente. Was für eine Nacht, was will man mehr?
Zuhörer, die jedes einzelne Teil abfeiern und einen Background Chor par excellence bilden - das ist mehr als der Standard. Mit der zweiten Zugabe "Sex Party" endet eine Nacht, die mit Sicherheit in die Annalen dieser Location eingehen wird. This is real Rock'n'Roll.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Boys noch oft in dieser Ausnahmeform zu sehen sind, dann ist der nächste Konzertbesuch vorprogrammiert. Thanks a lot boys.


Bilder vom Konzert
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Quireboys - Stuttgart - Röhre, 26.10.2005
Jürgen B. Volkmar, 02.11.2005
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