|
Roxanne Potvin / The Way It Feels
|
|||
|
Nachdem sie Woche für Woche in einem Club in Ottawa bei Jam-Sessions mitgewirkt hat, zieht sich die 23 Jahre junge Kanadierin Roxanne Potvin für ihr "The Way It Feels"-Album nun Hochkaräter in Person von John Hiatt, Daniel Lanois, Bruce Coburn, Wayne Jackson von den Memphis Horns an Land. Auch nicht zu vergessen ist Produzent Colin Linden, der an der Gitarre zu hören ist.
Diese Gitarristin und Sängerin, zweisprachig aufgewachsen, steht für feinfühlige, sinnliche Musik, nicht unbedingt mit Vehemenz auf den Tisch hauend, sondern quasi eine aufstrebende Künstlerin für die 'leiseren Zwischentöne' im Musikbusiness. Der Blues ist die Basis ihrer Musik. Acht der 12 Tracks stammen aus eigener Feder und vermischt mit den verbleibenden vier Coversongs, bilden sie eine Einheit, die, trotz der Vielfalt an Stilen, aufgeht. Der Blues ist die Basis ihrer Musik. Na ja, mit einer Ausnahme: Ihre erste Platte war ein "Jive Bunny"-Soundtrack und der letzte Titel der CD, "Break Away", fällt da >etwas aus dem Rahmen. Vielleicht ist die Anwesenheit des Jackie DeShannon-Tracks einfach nur mit dem oben genannten Hintergrund zu verstehen.
Mit einer tollen Stimme gesegnet, singt sie sich durch unterhaltsame 40 Minuten, die leider wie im Fluge vergehen.
Das Duett mit Daniel Lanois im einzigen Song in französischer Sprache ("La Mereille"), in dem Richard Bell am Akkordeon die erste Geige spielt, hat Chanson-Charakter und kontrastiert zum folgenden "While I Wait For You". Jazzige Anleihen werden zutage gefördert und man ist verblüfft, wie unterschiedlich die von ihr geschriebenen Songs sind. Einerseits, trotz der Kürze der Nummer, haben Lindens Dobro, Paul Aucoins Vibrafon, Potvins und Bruce Coburns Gitarren in einer Art Wechselbad der Instrumente ihre eigenen Beiträge, andererseits verschmelzen sie auf zauberhafte Weise. Schaut man sich das Line-up von "Your Love Keeps Working On Me" an, sind die Musiker auf akustischen Instrumenten unterwegs. Die sehr dezenten Keyboards von Richard Bell 'übersehen' wir mal, zieht Potvin plötzlich ein Solo auf ihrer elektrisch verstärkten Gitarre aus dem Ärmel, dass einem der Mund fast austrocknet. 'Fast' auch nur deswegen, weil das Solo nicht so lang ist.
R&B/Blues pur mit brillantem Chor der Herren folgt in "Say It": Joe Rice, Robert Hamlett und J.D. Fizer, die, wenn sie zum Einsatz kommen, den Tracks schwarze Farbe beimischen.
Doch, man muss es, da führt kein Weg dran vorbei: Aufmerksamkeit zollen, in Divergenz zum Titel des Songs "Don't Pay Attention". Roxanne Potvin begleitet sich am Piano und schon sorgt sie für die nächste Überraschung. In solch intensiven Momenten, verteilt über die gesamte CD, kommt mir eine Künstlerin in den Sinn, die es genauso wie die Potvin versteht, den Hörer in ihren Bann zu ziehen: Madeleine Peyroux.
Nach dem Hören der CD muss man dem einleitenden Satz im Info-Blatt zustimmen: »Nimm das, worin alle Nordamerikanische Musik ihre Wurzeln hat... den Blues, gib ihn einem erfindungsreichen Menschen in die Hände, der ihn ein bisschen schüttelt und mische mit Zutaten wie Rock'n'Roll, Country, Folk und Jazz.«
Nun darf man auf die Rolle von Roxanne Potvin bei der Blues Caravan 2007 mit Sue Foley und Deborah Coleman echt gespannt sein. Konzertberichte über sie haben es jedenfalls in sich.
Line-up:
Roxanne Potvin (electric guitar, acoustic guitar, piano, vocals) Bryan Owings (drums, percussion) Bob Babbitt (bass, upright bass) Mark W. Winchester (bass - #3, 8) Dave Roe (bass - #5, 6, 10) Richard Bell (organ, piano, Wurlitzer, accordions) Paul Aucoin (vibes) Colin Linden (electric guitar, baritone guitar, dobro) Wayne Jackson (trumpet, trombone - #1, 2, 4) Tom McGinley (baritone saxophone - #1, 2, 4) Joe Rice (backing vocals) Robert Hamlett (backing vocals) J.D Fizer (backing vocals) Guests: John Hiatt (harmony vocals - #1) Daniel Lanois (vocals - #5) Bruce Coburn (electric guitar - #6)
Externe Links:
|
