Seit 2001 lebt der russische Tastenmann in Karlsruhe und ist Mitglied bei Dorian Opera, einer Band, die erst im Jahr 2007 zusammen fand.
Andrew Roussak wurde im russischen Ufa geboren und begab sich mit sieben Jahren ans Klavier. Er studierte auf dem Ufa State Collage of Arts, erlangte seinen Abschluss als Pianist und war zunächst Studio-Musiker als auch beim Radio tätig.
Seine Einflüsse aus der klassischen Musik sowie von den Keyboardern Keith Emerson und Rick Wakeman schließen sich nicht unbedingt gegenseitig aus.
Das Andrew Roussak-Debüt "No Trespassing" lässt sich nicht eindeutig kategorisieren.
In seine Eigenkompositionen vermengt er locker Elemente der klassischen Musik, des Melodic- oder Prog Rocks als auch swingenden Jazz. Auf seiner ersten Platte unter eigenem Namen möchte er dem Hörer zeigen, was in ihm steckt.
Stark pauschalisiert ist Roussak nicht der erste Musiker, der Klassik und Rock zu einer Einheit verschmilzt.
Wie gut sich diese Legierung anhört, belegt er gleich zu Anfang mit dem Titel-Song seiner knapp 50-minütigen Platte. Orchestral arrangierte Streicher- und Flöten-Töne treffen auf ein von Alan Graham jazzig angehauchtes Saxofon. Eine der Gitarren soliert und Hendrik Plachtziks Stimme passt genau so gut in das Gesamt-Konzept des Tracks wie die perkussiven Anteile des Rhythmus'.
Zweimal zitiert Roussak einen Komponisten aus der Klassik: Johann Sebastian Bach… einerseits mit "Prelude" aus "Das Wohltemperierte Klavier", andererseits im fünften Song, "Jesu, Joy Of Man's Desiring".
Viele verschiedene Tasten-Klänge, unter anderem die eines Spinetts sind zu hören. "Prelude" hat einen starken Drum-Rhythmus und das Miteinander von Gitarren sowie Piano ist sehr gut kombiniert. Natürlich dürfen auch hier die Streicher nicht fehlen.
Mehr auf die Rock-Tube drückt der Protagonist in seiner Interpretation von Bachs "Herz und Mund und Tat und Leben"… es groovt klasse und der gesamte Gesang, inklusive Backing Vocals, macht das Sahnehäubchen aus.
Vokale und instrumentale Stücke halten sich die Waage. Schlagzeug-Begleitung gibt es auf neun der zehn Lieder.
"All Good Things" ist eine Roussak-Solo-Darbietung am Klavier. Mit nur wenigen Streichern unterlegt, bildet dieses Stück ein Highlight auf dem Album.
Direkt im Anschluss folgt der nächste Höhepunkt: "Do With Me" ist Swinging Jazz mit einem wandlungsfähigen Sänger Plachtzik, der in anderen Stücken auch die Drums bedient. Ein herrlicher Groove, von einigen Rhythmus-Wechseln angereichert, begleitet die anderen Instrumente und zum Ende des Tracks wird es gar bluesig. Sehr unterhaltende fünf Minuten, in denen der Vokalist seiner Stimme eine rauchige Note gibt.
Ein bereits zehn Jahre altes Stück ist "Vivace Furioso".
Gewidmet hat er es Keith Emerson und selbstredend dürfen in diesem rockigen Instrumental stilistische Orientierungen an dem Keyboarder von Emerson, Lake & Palmer nicht fehlen.
Das letze Stück der CD ist ein Song eines »still unwritten musical«, wie Roussak im Booklet schreibt. Nun denn, wenn es jemals dazu kommen sollte, dass diese Theater-Produktion mit Gesang das Licht der Welt erblicken sollte, zählt "Maybe" zu den schwächeren Kompositionen, zumindest aus dem "No Trespassing"-Kontext heraus begutachtet. Zu süßlich-dick sind die Streicher, ingesamt ist die frische Sommerbrise zu verträumt und gegenüber den anderen Nummern wirkt dieses Stück einfach fehl am Platz.
Dafür kann man mit melodischen Rock-Kompositionen wie "Rhythm Of The Universe" oder dem längsten Stück auf der Platte, "Wartime Chronicles" punkten, denn beide Songs sind mit klasse Gitarren aufgeladen. Im letztgenannten Track sogar richtig heftig. Gegen einen mehrmaligen Einsatz des Saxofons würde für die Zukunft auch nichts sprechen.
Andrew Roussaks "No Trespassing", das er unter anderem mit Musikern von Dorian Opera, Henry, wo er auch aktiv ist oder der Jazz-Band Ispolaia Trio (Schlagzeuger Sebastian Säuberlich) einspielte, liefert eine vielschichtige Unterhaltung für Musik-Liebhaber des hier Schwerpunkt-bildenden Cross-overs von Klassik und Rock.
Line-up:
Andrew Roussak (all keyboards, piano, programming, backing vocals)
Guest Musicians:
Hendrik Plachtzik (lead vocals - #1, 3, 6, 8, 10, drums - #1, 3, 4, 6, 9)
Steffen Hehrer (guitars - #1, 3, 6)
Oliver Weislogel (guitars - #1, 2, 4)
Alan Graham (acoustic guitar - #1, saxophone - #1)
Jürgen Wannenwetsch (bass - 3, 9)
Sebastian Säuberlich (drums - 2, 5, 8, 10)
Tracklist |
01:No Trespassing (4:31)
02:Prelude (2:59)
03:Lost In The Woods (4:36)
04:Wartime Chronicles (7:18)
05:Jesu, Joy Of Man's Desiring (3:56)
06:Rhythm Of The Universe (5:27)
07:All Good Things (4:10)
08:Do Without Me (5:01)
09:Vivace Furioso (5:15)
10:Maybe (5:35)
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