David Readman / Same
David Readman Spielzeit: 56:34
Medium: CD
Label: Frontiers Records (Soulfood), 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 20.08.2007


Markus Kerren
David Readman dürfte den Meisten als Sänger der deutschen Hardrocker Pink Cream 69 bekannt sein, ist er doch schon seit über 13 Jahren und für sieben Studioproduktionen mit den Karlsruhern im Bunde. Angefangen in Bands zu spielen hatte er mit 16 Jahren und als er 19 war, besuchte er gar für zwei Jahre ein Musik-College, bevor er 1994 den zu Helloween abgewanderten Andi Deris bei PC 69 ersetzte.
Neben seiner Hauptband, mit der er mittlerweile um die ganze Welt getourt ist, war er auch noch an mehreren Projekten (z.B. zwei Alben mit Adagio) beteiligt. Den letzten Output der Pinkies, In10sity, hatte ja bereits mein Kollege Jürgen B. Volkmar lobend hier in RockTimes vorgestellt. Bereits im Jahr 2006 begann David Readman mit dem Songwriting und den Aufnahmen zu seinem ultimativen Traum, einem Solo-Album. Und nach einer langen Unterbrechung (wegen der Aufnahmen und Promotion für "In10sity") wurde sein Erstlingswerk dann in diesem Jahr fertiggestellt. Um es kurz zu machen, Readman hat hier ein sehr starkes Hardrock-Album abgeliefert.
Der Kickstart erfolgt durch "Without You", das ja bereits auf dem Frontiers-Sampler
Rock The Bones, Volume 5 als Appetithappen enthalten war. Ein cooles Gitarrenlick empfängt den Zuhörer und macht zusammen mit der Rhythmusabteilung gleich mal klar, was man erwarten darf. Nämlich sauber komponierten und produzierten Rock der härteren Gangart. Dazu jede Menge Hooklines, sehr feurige und treibende Gitarren, sowie eine grundsolide Hintermannschaft am Bass und Schlagzeug.
Für den druckvollen Sound hat Produzent Dennis Ward gesorgt. Nachdem der Opener also überzeugt hat, schließt sich "Evil Combination" nahtlos an. Etwas ruhiger wird es bei "Take These Tears", bei dem man auch die ersten Pianoklänge wahrnehmen kann. Es handelt sich jedoch nicht um eine klassische Ballade, sondern der Track ist, wie fast alle Stücke auf diesem Werk, im Midtempo-Bereich angesiedelt. Was sich bei den ersten drei Nummern schon andeutet, ist, dass Readman sich in seinen Texten hauptsächlich mit zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzt, wobei er hier und da aber auch andere Themen aufgreift.
Und so ziehen die Songs erfreulich kurzweilig ihre Kreise. "Don't Let It Slip Away", "Gentle Touch" und "Prisoner Of Shame" (bei dem der Gesang richtig heavy kommt) halten das Niveau mühelos, während bei "New Messia" und "Over The Ocean" mit Akustikgitarren gearbeitet wird, die auflockernde Abwechslung bringen.
Die herausstechendsten und für mich besten Tracks sind "Wild In The City" (druckvoller Rocker mit ganz starker Gitarrenarbeit), "No Peace For The Wicked" (obwohl etwas langsamer, trotzdem sehr riffbetont und heavy) und das abschließende "Love In Vain", das mit Streichern, einem sehr schönen und gefühlvollen Piano und einmal mehr mit einem herausragenden Gitarrensolo glänzen kann. Als Bonus ist übrigens noch das Video von "Don't Let It Slip Away" hinzugefügt worden.
David Readman kann man attestieren, dass er ein erfahrener und guter Songwriter ist, der seine Ideen auch stimmlich überzeugend und mit Feeling umsetzen kann. Außer Paul Logue, der den Bass bei allen Stücken übernahm, hatte er sich jeweils mehrere Musiker für die Gitarren (u.a. den allgegenwärtigen Tommy Denander), Drums und Keyboards eingeladen, was aber nicht weiter auffällt, da das Album durch die gute Produktion wie aus einem Guss wirkt. Vielleicht sollte Readman noch etwas an der Variierung der Tempi zwischen den einzelnen Songs arbeiten, aber davon abgesehen gibt es eigentlich nichts auszusetzen!
Daumen nach oben für ein gelungenes Solo-Debüt und erstklassiges Hardrock-Album!
Line-up:
David Readman (vocals, guitars, keyboards)
Paul Logue (bass)
Tommy Denander (guitars)
Alex Beyrodt (guitars)
Gerald Sänger (guitars)
Uwe Reitenauer (guitars)
Eric Ragno (keyboards)
Günter Verno (keyboards)
Dirk Bruinenberg (drums)
Chris Schmidt (drums)
Tracklist
01:Without You
02:Evil Combination
03:Take These Tears
04:Don't Let It Slip Away
05:No Peace For The Wicked
06:Long Way To Heaven
07:Wild In The City
08:Gentle Touch
09:Prisoner Of Shame
10:New Messia
11:Over The Ocean
12:Love In Vain
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