|
Deb Ryder / Let It Rain
|
|||
|
Holla, was kommt denn da auf den Hörer zu! Deb Ryder, den Namen sollte man sich schon einmal notieren. Sie kommt aus Chicago und stand bereits als Teenager im Club (The Topanga Corral) ihres Stiefvaters auf der Bühne. Seiner Zeit war sie Support für große Namen wie Etta James, Big Joe Turner oder Taj Mahal.
"Let It Rain" ist der Nachfolger ihres Debütalbums "Might Just Get Lucky" und bei der Besetzung ihrer musikalischen Begleiter mag man spontan zu der Aussage kommen, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht. Aber wenn Namen wie Mike Finnigan (Mannish Boys, Bonnie Raitt,
Joe Cocker, Joe Louis Walker oder David Crosby), Kirk Fletcher, Kim Wilson (The Fabulous Thunderbirds), Albert Lee oder Tony Braunagel (auch Ana Popovic, Eric Burdon) fallen, dann darf man mit Sicherheit davon ausgehen, dass hohe Qualität abgeliefert wird. Deb Ryder hat alle elf Songs auf vorliegender Platte zu Papier gebracht und diese Nummern sind auch in ihrer Umsetzung sehr gut ausgefallen. Deb Ryders Stimmbänder wurden durch edelsten Malt-Whiskey gezogen und sie singt mit einer hingebungsvollen Energie. Da ist es ziemlich gleich, ob sie sich im Blues, Soul oder Gospel tummelt. Mit dieser starken Stimme wird Deb Ryder stante pede in der Liste von tollen Blues-Sängerinnen einen hohen Platz einnehmen. Mit ihrem abwechslungsreichen Songwriting, das natürlich ihre Heimatstadt voll trifft und auch noch New Orleans streift, kann sie deutlich punkten.
Fünf der elf Tracks verfügen über Gebläse-Verstärkung durch Trompeter/Posaunist Lee Thornburg (Joe Bonamassa, John Mayall, Philipp Fankhauser, Etta James, Mannish Boys,
Madeleine Peyroux) sowie Saxofonist Lon Price (Lowell Fulson, Tori Amos, Leonard Cohen, Joan Armatrading). Die beiden Musiker bieten die gesamte Bandbreite der Begleitung beziehungsweise Soli als Farbtupfer auf. "Kiss And Dream" ist ein Hammer von Ballade. Tastenmann Mike Finnigan bringt das Piano verträumt zum Klingen und die Bläser sorgen für sehnsüchtige Untermalung. Lon Price serviert ein fantastisches Saxofonsolo, das deutlich Jazz-Ausrichtung hat und so wird "Kiss And Dream" zu einer besonders leuchtenden Berührung der bluesig-jazzigen Art. Klasse! Mit Harper Kim Wilson, Johnny Lee Schell an der akustischen Gitarre und Bottleneck-Einsatz sowie Dan Fraser (Akkordeon) hat man das berühmte Delta in die 12-Takter-Navigation eingeben. Mit wenigen Musikern, einem Gospel-Chor neben Deb Ryders Gesang wird dieses Lied zu einem grandiosen Album-Abschluss weiteren Highlight.
Am Anfang steht "That's Just How It Is". Groove-rockend eröffnet man ein zupackendes Paket von Songs. Die Tür steht weit auf und man möchte schon nach den ersten knapp vier Minuten mehr Deb Ryder. Zuweilen klingen die Bläser wie eine Big Band und solche Arrangements geben einem Track natürlich besonderen Druck. Breaks und Rhythmuswechsel sind Begaben, die für die erforderliche Lockerheit sorgen und ob es nun Kirk Fletcher, Johnny Lee Schell oder Albert Lee sind, die Gitarren-Abteilung ist in Bestform, der tonangebende Tastenmann Mike Finnigan ist mit allen Wassern gewaschen und über jeden Sound-Zweifel erhaben.
Deb Ryder und ihre Begleiter bieten Musik zwischen schummriger Lounge-Beleuchtung und den scharfe Konturen zeichnenden Lichtern der rockenden Bühne. Auf "Let It Rain" passen die niederfallenden Regentropfen perfekt zusammen.
Eine ganz starke Stimme, talentiertes Songwriting und eine hochklassige Band verführt geradezu dazu, gelobt zu werden. Elf Song, die einen in den Bann ziehen und Deb Ryder auf die persönliche Liste setzten lässt.
Line-up:
Deb Ryder (vocals, background vocals) Tony Braunagel (drums) Mike Finnigan (piano, Hammond B3, background vocals) Johnny Lee Schell (guitar - #2,3,11, background vocals) Kirk Fletcher (guitar - #1-7,9) Albert Lee (guitar - #10) Kim Wilson (harmonica - #4,9,11) Ric Ryder (bass) James Hutchinson (double bass - #8) David Fraser (accordian - #10) Lee Thornburg (trumpet, trombone - #2,3,6-8) Lon Price (saxophone - #2,3,6-8)
Externe Links:
|
