Ein Neuer bei Stockfisch. Und einer, der gleich in einem Atemzug mit großen Namen genannt wird. Mit Marc Cohn, Livingston und James Taylor oder Label-Kollege David Roth.
Wer ist nun Eugene Ruffolo? Ein Amerikaner aus New York, der mehr durch Zufall zum deutschen Wohlklang-Label gekommen ist. Über einen Kollegen kam der Kontakt mit Günter Pauler zustande, der Interesse am Songmaterial des hierzulande noch unbekannten Gitarristen und Sängers fand.
Und zwar so, dass er statt eines Albums mit neuen Titeln eine Neuaufnahme bereits auf den ersten drei Soloalben Ruffolos veröffentlichter Nummern arrangierte. Drei neue Stücke ergänzen die bekannten. Für die Basis-Tracks wurde als zweiter Gitarrist John Jennings (u.a. für Mary Chapin Carpenter tätig) gewonnen, mit dem sich Ruffolo zu einer Sieben-Tage-Session in den Acoustic-Studios traf. Die Bänder blieben bei Pauler, der die Spuren mit weiteren Beiträgen seiner Stall-Musiker ergänzte. Und zwar, ganz im Gegenteil zur letzten puristischen Stockfisch-Produktion von Allan Taylor,
gewohnt üppig.
Ruffolo ist ein Schöngeist, der Englische Literatur und Poesie studiert hat und das hört man auch in seinen Songs. Ein gefühlvoller Sänger, dessen Lieder sich auf dieser Zusammenstellung um das Thema Liebe drehen. Also etwas für romantische Seelen, die gern die traditionellen Singer/Songwriter der 70er Jahre auflegen. Im Vergleich mit den Originalen klingen die neuen Versionen einerseits zwar intimer, aber auch deutlich schmusiger, für eher straighte Geschmäcker sicher noch süßlicher. Und natürlich audiophiler, was diesmal nicht ausschließlich in der Label-typischen Sorgfalt in der Produktion begründet ist. Die Scheibe ist eine Hybrid-SACD mit Surround-Sound, deren voller Genuss leider nicht auf dem Normal-Player hörbar wird. Aber auch auf dem klingt das schon oberfein.
Die 14 Stücke weisen insgesamt eine gute Handschrift auf, perlen folkig aus den Lautsprechern und können auch durch die schön harmonierenden Stahlsaiten-Gitarren gefallen. Dazu gibt's reichlich vorwiegend akustische Zutaten, die mal mehr, mal weniger opulent ausfallen. Kerzenscheinmusik mit Wohlfühl-Ambiente, da kratzt und drückt nichts. Wie immer schnurrt meist der bundlose Bass von Hans-Jörg Maucksch gemütlich im Hintergrund, die Arrangements sind abwechslungsreich und geschmackssicher ausgeführt.
Schöner Wohlklang, typisch Stockfisch. Für Fans, die's warm und weich mögen. Wer Ecken und Kanten in der Musik braucht, wird hier zugekleisterte Ohren bekommen.
Dem wertigen Produkt entspricht auch die Aufmachung mit gerundetem Digi-Pack samt schönem Booklet mit Texten, Fotos und persönlichen Anmerkungen zu den Songs.
Line-up:
Eugene Ruffolo (vocals & guitar)
John Jennings (guitar, dobro)
Martin Huch (dobro, pedal steel, electric sitar guitar)
Lutz Möller (piano)
Ecki Hüdepohl (Hammond B3)
Christian Struck (cor anglais, Hammond B3)
Beo Brockhausen (swarmandal, glockenspiel)
Siard de Jong (violin, viola, mandolin, bouzouki)
Christina Lux (backing vocals)
Nici Jukic (backing vocals)
Hilko Schomerus (percussion)
Jean-Philippe Wadle (upright bass)
Hans-Jörg Maucksch (fretless & electric bass)
Tracklist |
01:Love Can Be That Way
02:Fool For Every Season
03:Irreplaceable
04:Elmo's Song
05:Run To You
06:The Right Thing
07:Poor Lonesome Me
08:One More Mystery
09:The Hills Of Sicily
10:The Same Kind Words
11:For A Look At You
12:No Commun Future
13:When We Were Kings
14:Beyond Love
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