Aus dem schönen Dänemark, und zwar direkt aus der Hauptstadt Kopenhagen erreichte uns das hier vorliegende neue Album des Skandinaviers Jan Rordam. Über sich selbst sagt der Musiker: »In den letzten Jahren habe ich bemerkt, dass meine Arbeit bzw. meine Songs immer präziser wurden. 'Weniger' erwies sich glücklicherweise als 'Mehr'! Ich hatte einfach das Bedürfnis, mal eine sehr relaxte Platte zu machen, die sogar auf das Schlagzeug verzichtet.« Und der 1958 in Kopenhagen geborene Rordam muss es wissen, denn er ist bereits seit Jahrzehnten im Business, wenn er auch auf dem europäischen Festland bisher kaum bekannt ist.
In seiner Heimat ist er jedoch sehr umtriebig und trat dort vor allem durch seine Mitarbeit auf den Alben von Alberte Winding (sehr populäre dänische Singer/Songwriterin) ins Rampenlicht. Aber auch als Sideman vieler weiterer bekannter Interpreten und mit seinen Kompositionen für Film und Fernsehen machte er sich einen Namen. Nach seinem im Jahr 2008 erschienenen Debütwerk "En Masse Snak Om Vaerdier" in dänischer Sprache legt er nun mit seinem ersten englischen Album nach.
Ja, und wie bereits vom Meister angekündigt, ist "Extraordinary Heart & Soul" tatsächlich sehr relaxt ausgefallen. Die Kompositionen stammen allesamt von Rordam selbst, während er sich die Lyrics von seinem englischen Freund und Texter Brian Patterson verfassen ließ. Das lässt sich auch alles ganz gut an, erweist sich aber über die gesamte Spieldauer aufgrund der doch sehr begrenzten Reichweite der Vocals des Protagonisten als etwas schwierig, das Album durchgehend aufmerksam zu verfolgen.
An den Kompositionen und musikalischen Leistungen liegt es nicht, denn die sind trotz ihrer langsamen Ausrichtung sehr gut geglückt. Nur etwas mehr Variabilität bezüglich der Tempi wäre hier eben doch auch 'Mehr' gewesen. Dass der Skandinavier über viel Humor verfügt, zeigt sich beispielsweise bei "A Nice Cuppa Tea", bei dem die Mundwinkel des Hörers irgendwann dann doch deutlich in die Höhe steigen. Es sind vielmehr das fast durchgängig gleich bleibende Tempo der Tracks und der etwas monoton ausgefallene Gesang, die dazu führen, dass mich die Scheibe nicht wirklich überzeugt.
"Extraordinary Heart & Soul" ist ganz sicher ein Album, zu dem man ganz hervorragend entspannen kann und das sich wahrscheinlich als Hintergrundberieselung ebenfalls ganz gut macht. Die Kehrseite ist allerdings auch, dass man es ansonsten wohl zu keiner anderen Gelegenheit aus dem Schrank ziehen wird. Eigentlich schade, denn künstlerisches und kompositorisches Potential ist durchaus vorhanden. Vielleicht sollte sich Jan Rordam für sein nächstes Album aber einfach auch nur einen anderen Sänger mit ins Boot holen.
Wer mal reinhören möchte, dem würde ich "Extraordinary Heart And Soul", "A Nice Cuppa Tea", "Questions Come Quicker Than Answers" und "Sorry That Your Flowers Arrived Too Late" empfehlen.
Line-up:
Jan Rordam (guitars, bass, mandolin, ukulele, keyboards, lead vocals)
Kaare Munkholm (vibraphone)
Andreas Fuglebaek (acoustic & electric guitars, pedal steel, keyboards)
Marie Louise von Bülow (bass - #2)
Morten Ramsbol (upright bass - #3,8,10)
Eva Skipper (bass - #4)
Jon Bruland (bass - #9,11)
Nynne Hansen (background vocals)
Brian Patterson (vocals - #6,11)
Tracklist |
01:Extraordinary Heart And Soul
02:Forever
03:Will We Find A Way
04:In And Out Of Inner Space
05:How Bright The Stars
06:A Nice Cuppa Tea
07:Julia
08:Before We Get There
09:Questions Come Quicker Than Answers
10:Beautiful Day
11:Sorry That Your Flowers Arrived Too Late
12:The Hedgehog Song
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