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Jean Paul Rena & Terrawheel / Can't Be Satisfied
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Nun kann man das beschauliche Städtchen Den Haag in unserem Nachbarstaat, den Niederlanden, ja nicht gerade als Brutstätte oder Hochburg des Blues bezeichnen. Und dennoch hat sich Jean Paul Rena auf den Weg gemacht, seine Heimatstadt felsenfest auf der Blues-Landkarte zu etablieren. Seinem erfolgreichen Debüt "Introducing..." legt der über zwei Meter große, ca. zweieinhalb Zentner schwere Holländer nun "Can't Be Satisfied" nach.
Zehn Eigenkompositionen, sowie drei Coverversionen von Ikonen wie Willie Dixon, Jimi Hendrix und Muddy Waters befinden sich auf dem neuen Werk und die Promotion-Agentur überschlägt sich fast mit Lob. Also dann, mal sehen, was der gute Jean Paul und seine Band Terrawheel so zu bieten haben. Als sicheren (da allseits bekannt), wie auch riskanten (soll auch schon 'totgespielt' worden sein) Opener hat man "Hoochie Coochie Man" gewählt, das Rena (wie auch die beiden anderen fremdgeschriebenen Stücke) in einer eigenwilligen, nicht uninteressanten Version bringt. Ziemlich rockig arrangiert, fällt neben Renas guter Gitarrenarbeit auch umgehend die starke Harmonika von Bas Kleine angenehm auf.
"Too Drunk" ist ein locker fliessender Blues Rocker mit witzigem Text, bei dem der Bass und die Drums den groovigen Soundteppich legen, der die Spielwiese für Renas Gitarre und die erzählte Geschichte darstellt. Je länger "Can't Be Satisfied" läuft, desto mehr drängt sich der Eindruck auf, dass man es mit einer locker-flockigen Produktion zu tun hat, die Spass macht und deren Songs sich ziemlich schnell im Langzeitgedächtnis festsetzen.
Vordergründig federführend ist natürlich der Bandleader, wobei auch die Harmonika von Kleine nicht zu überhörende Akzente setzt. Wenn man sich aber etwas tiefer reingehört hat, stellt man fest, dass Ruben Byther am Bass und Rolf Caron an den Drums hier aber ebenfalls einen ganz starken Job abliefern. Selbstverständlich kann man auch den Blues Rock nicht mehr wirklich neu erfinden, aber dennoch ist es schade, dass man hin und wieder bei diesem Longplayer das Gefühl hat, so manches Arrangement schon einige Male vorher gehört zu haben.
Dieser Umstand muss ja nicht zwangsläufig negativ sein, nur geht es mir so, dass ich nach dem letzten Track des Silberlings eher mit einem gut gelaunten 'cool' durch die Gegend grinse, als mit einem begeisterten 'WOW' große Augen zu machen. Richtig stark und eigenständig kommen z.B. das schnellere, mitreißende "Make Believe", das einzig mit Gitarre und Harmonika gebrachte Instrumental "Torre's Walk" oder das nur mit Akustik-Klampfe (mit schönen Slides) und Gesang performte "Blue Son".
Vor allem bei den beiden genannten Songs mit Text wird deutlich, dass Rena dann am besten singt, wenn er lockerer, natürlicher zu Werke geht. Ansonsten hat man ab und an das Gefühl, dass der 'Flying Dutchman' einfach zu sehr 'schwarz' und nach 'Mississippi-Delta' klingen will, wobei er sich in seinen besten Momenten fast wie Dr. John anhört.
Wie dem auch sei, Jean Paul Rena hat den Blues, das kann und will ihm sicherlich auch niemand absprechen. Die Promotion-Firma weist darauf hin, dass sich der Niederländer seit dem Vorgänger-Album »sowohl als Sänger, als auch als Instrumentalist gewaltig weiterentwickelt hat«. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, dann darf man sicher noch einiges von diesem Mann erwarten!
"Can't Be Satisfied" ist kein exzellentes, aber ein durchaus gutes Blues Rock-Album geworden und kommt dazu in einem netten Digi-Pack daher. 'Durchaus gutes Blues Rock-Album' muss erstmal reichen, denn schließlich fallen ja nicht gerade jeden Tag Stevie Ray Vaughans vom Himmel!
Sehr kurzweilig, zeitweise mitreißend und jederzeit gute Laune verbreitend!
Letztlich überwiegt die Plus-Seite dann doch ganz deutlich!
Line-up:
Jean Paul Rena (vocals, guitars) Rolf Caron (drums) Ruben Byther (bass guitar) Bas Kleine (harmonica) Guests: Kit Carrera (drums on #6 & #13, additional percussion on others) Sjin-Ki Vee & Henk Koorn (background vocals on #9)
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