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Otis Redding / The King Of Soul
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Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Veröffentlichung seines ersten Albums "Pain In My Heart" hätte man der Soul-Legende Otis Redding schon persönlich gratulieren können. Leider starb der Künstler am 10. Dezember 1967 viel zu jung bei einem Flugzeugabsturz mit Mitgliedern seiner damaligen Begleitband The Bar Kays. Er wurde lediglich sechsundzwanzig Jahre alt.
Dennoch kann der Mann mit der einzigartigen Stimme auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. "(Sittin' On) The Dock Of The Bay", seinen wohl bekanntesten Song, nahm er nur drei Tage vor seinem Tod auf und hatte damit posthum einen Nummer-Eins-Hit. Dieser Track ist der zweiundneunzigste von der vorliegenden, vier CDs umfassenden Compilation "The King Of Soul". Die Gesamtheit der Tracks wurde aus chronologischer Sicht zusammengestellt und um die Authentizität der Lieder zu unterstreichen, werden uns zirka sechzig in der Mono-Ausgabe präsentiert. Eine sehr gute Entscheidung.
Otis Redding war neunzehn als er sich Johnny Jenkins And The Pinetoppers anschloss. Als im Oktober 1962 bei einer Aufnahmesession der Band in den berühmten Stax Studios nicht die gesamte Zeit ausgenutzt wurde, gab Jim Stewart grünes Licht für den Sänger und so wurde nach der Veröffentlichung "These Arms Of Mine" gleich Otis Reddings erster Hit. Der Künstler war nicht nur ein brillanter Sänger, sondern auch Komponist.
Seine Songs wurden zum Beispiel von den Rolling Stones ("That's How Strong My Love Is"/"Pain In My Heart") oder Aretha Franklin ("Respect") gecovert. Mit Blick auf die hohe Qualität der Kompositionen lässt das Aufleben der Songs des Sängers durch unzählige andere Künstler nicht nach. Irgendwie dürfte es eine Frage der Ehre (und Tradition) sein, einen Otis Redding-Titel zu interpretieren.
Auf der anderen Seite knöpfte sich der in Dawson, Georgia geborene Mann auch Lieder von Solomon Burke, Sam Cooke, Smokey Robinson beziehungsweise den Beatles oder Rolling Stones vor. Viele Stücke schrieb Otis Redding zusammen mit Steve Cropper (unter anderem Booker T. & The M.G.s).
Diese Band begleitet ihn auch bei seinen Einspielungen in den Stax Studios. Zu Lebzeiten brachte der Protagonist bemerkenswerte Platten wie "The Great Otis Redding Sings Soul Ballads" (1965) oder "The Soul Album" auf den Markt. In dieser Reihe muss unbedingt auch "King & Queen" (1967) Erwähnung finden. Dieses Album nahm er gemeinsam mit Carla Thomas auf.
Auszüge aus den genannten Alben und noch weiteren Platten sowie Singles finden sich auf den vier CDs wieder und nicht nur als Fan des Sängers ist "The King Of Soul" rundum ein Genuss und eine beispielhafte Zeitreise des Künstlers. Neben den Studioaufnahmen kann man sich durch ein Dutzend Lieder ein Bild von seinen Live-Qualitäten machen. Nicht nur hier ist Feuer in der Performance. Die ausgewählten Nummern stammen von "Otis Redding In Person At The Whisky A Go Go" (1968) und "Live In Europe" (1967). Otis Redding war einer der ausdrucksstärksten Sänger seiner Epoche (und darüber hinaus). Mit seiner Hingabe brachte er den Soul unter die Leute. Sein Auftritt beim Monterey Festival brachte ihm eine Unzahl von neuen Fans und seinen Durchbruch ein.
Das Booklet zum Album ist eine reine, aber sehr interessante Datenbank der fast einhundert Songs. Bei einigen Liedern vernimmt man die Handschrift von Booker T. & The MGs, wie zum Beispiel in "I Can't Turn You Loose". Einige Lieder wurden von Charles Benson remastert.
Ob mit oder ohne Bläserbegleitung ... Otis Redding ist ein Muss für jeden Musikfan. Hier brennt die Hütte und bringt in den Balladen ("I've Been Loving You Too Long (To Stop Now)") Eis zum Schmelzen. Gerade diese Zusammenstellung macht in sich nicht nur Sinn, sondern bietet auch viel hervorragende Musik. "The King Of Soul" ist eine der kompetentesten und überzeugendsten Compilations, die es auf dem freien Markt gibt.
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