RockTimes:
Hi Paul, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, unsere Fragen zu beantworten. Ende letzten Jahres habe ich auf dem kostenlosen Download-Sampler "Snowflakes" zum allerersten Mal einen Song von dir gehört. Umso größer dann meine Freude, dass Sireena in diesem Jahr gleich zwei deiner Alben (wieder-)aufgelegt hat.
Das wäre auch gleich meine erste Frage: Internet und Downloads, überwiegen die Chancen oder das Risiko?
Paul: Jedes einzelne Portal und jede Möglichkeit, die einem Künstler hilft, sein Material an Interessierte zu vermitteln, ist als positiv zu bewerten. Ich habe Hunderte neuer Fans/Freunde durch Plattformen wie z. B. Jango Radio hinzugewonnen. Und das in Ländern wie etwa Mexiko, Saudi-Arabien, sogar in Südamerika und Asien. Wenn du bei einem Independent-Label unter Vertrag bist, hast du ansonsten gar keine Chance, in diese Länder bzw. Kontinente vorzudringen.
Aber ein Problem mit den Downloads ist auch, dass manche - um nicht zu sagen viele - dieser neuen Fans dann davon ausgehen, dass deine Musik grundsätzlich umsonst zu bekommen ist. Ein Künstler kann sich schlichtweg nicht erlauben, ein Album für Produktionskosten um die 5.000 Euro auf die Reihe zu bekommen, ohne danach mehrere Tausend davon zu verkaufen. Und dann hat man noch nicht mal was verdient, sondern lediglich die eigenen Kosten ausgeglichen.
Ich hab' ja gar nichts dagegen, wenn Leute ein paar Songs von mir für ihre Freunde kopieren, aber Solomusiker wie ich sind nun einmal auf CD-Verkäufe angewiesen, damit sie weitermachen können, das nächste Album überhaupt angehen zu können. Bei Bands sieht es ein bisschen anders aus, weil die Kosten durch mehrere geteilt und (hoffentlich) durch Konzertgagen wieder reingeholt werden können. Letzten Endes habe ich also sehr gemischte Gefühle, was Downloads angeht.
RockTimes: Deine Musik gilt/galt speziell in der Indie- und Gothic-Szene als Insidertipp. Wie siehst du selbst das? Fühlst du eine Zugehörigkeit zu oder eher eine Vereinnahmung durch diese Szene?
Paul: Natürlich fühle ich mich sehr geehrt und bin dankbar dafür. Als ich 1979 meine ersten professionellen Aufnahmen machte, hätte ich allerdings nie gedacht, dass mich gerade Fans dieser beiden Stilarten so sehr ins Herz schließen würden. Ich hab einfach die Musik gemacht, die mir selbst gefiel und hoffte, damit Hits zu haben bzw. erfolgreich zu sein. Als dann irgendwann klar wurde, dass ich keinen Vertrag bei einem Major Label bekommen würde und sich meine Texte scheinbar sehr oft um übernatürliche und Horrorgeschichten handeln werden, hab ich für mich selbst akzeptiert, dass ich wohl in einer gewissen Kategorie gelandet war, die vor allem für eine spezielle Szene ansprechend war.
Aber ehrlich gesagt würde ich es immer vorziehen, von einer kleinen stabilen Fangemeinde für lange Zeit geliebt zu werden, anstatt einen Sommer oder für zwölf Monate den riesengroßen, weltweiten Erfolg zu haben. Respekt für meine Arbeit zu bekommen ist sehr viel wichtiger als kommerzieller Erfolg.
Ich habe schon sehr früh in meiner Karriere gelernt, dass um kommerziellen Erfolg zu haben, du von deiner Plattenfirma, deinem Manager und deinem Verlag abhängig bist. Jede dieser Parteien hat dann das Recht, dir zu diktieren, was du zu tun hast und was nicht. Falls du das nicht tust, kann das das ganz schnelle Ende deiner Karriere sein und für die nächsten ca. fünf Jahre hältst du dich mehr in Gerichtssälen als irgendwo anders auf, nur um aus diesen Verträgen wieder raus zu kommen. Das ist kein Leben für einen kreativen Musiker, der kontinuierlich produktiv sein und Platten veröffentlichen will.
Also bin ich den anderen Weg gegangen und habe das auch nie bereut.
RockTimes: Deine Themen wie Mystik, Märchen, Horror geben eine gewisse Richtung vor, doch mir erscheinen die musikalischen Einflüsse sehr vielfältig. Passt das zusammen?
Paul: Das ist ganz einfach zu erklären: In den meisten Fällen schreibe ich die Musik, ohne irgendwas anderes dabei im Hinterkopf zu haben. Ich lasse sie einfach aus mir heraus fließen, je nachdem, in welcher Stimmung ich gerade bin. Wenn ich das dann alles erstmal aufgenommen habe, höre ich es mir wieder an und mache mir so meine Gedanken, welches Thema/welche Story/welcher Charakter zu dem einzelnen Song passen würde. Im Anschluss schreibe ich den Text und male mir aus, welche Instrumentierung der Nummer wohl am meisten gerecht würde.
Manchmal kommt es allerdings auch vor, dass ich eine richtig gute Textidee habe (das ist dann meistens irgendwas Witziges, wie z. B. "Tortured By The Daughter Of Fu Manchu" oder die Songs über viktorianische Exzentriker und Erfinder wie auf dem "Happy Families"-Album) und muss danach die Musik dazu komponieren. Was allerdings sehr viel schwieriger ist.
Ich lasse meiner humorigen Art sehr gerne freien Lauf, die ist allerdings auch immer mit einem Stückchen Makabren versehen.
RockTimes: Ich konnte mehrfach lesen, dass du einen gewissen Bezug zu Deutschland hast. Auch ein Teil deiner Bücher oder weitere Alben wie beispielsweise "Grimm", das von den Märchen der Gebrüder Grimm inspiriert ist, deutet darauf hin. Auf "The Werewolf Of London" ist der Song "Blades Of Battenburg". Ist das Zufall oder bezieht es sich womöglich auf die Battenburg in Battenberg? War dieser Bezug damals schon da?
Paul: Nein, es ist nicht über diese deutsche Burg. Als ich die Nummer schrieb, erinnerte ich mich an eine Geschichte, die ich in einem amerikanischen Horror Comic-Buch las, als ich ungefähr zwölf Jahre alt war. Deshalb ist in dem Song auch der Part mit dieser alten Lady, die immer noch ihr Hochzeitskleid trägt. Diese Comic Book-Leute müssen damals irgendwas durcheinander geworfen haben, denn sie haben Teile von Charles Dickens Buch "Great Expectations" darin verarbeitet, was mir zur Zeit des Songwritings noch nicht klar war. Ich erinnerte mich bloß an diese tolle Geistergeschichte und das großartige Artwork des Comics. Meistens versuche ich ja selbst mit meinen Songs, eine Comic-Story zu echtem Leben zu erwecken.
Ich denke, meine Verbindung zu Deutschland kommt daher, weil euer Land dasjenige der dunklen Märchen und die Quelle der besten Gothic-Literatur und -Bilder ist. Euer Caspar David Friedrich und alle diese alten, verfallenen Schlösser usw. ...
Und Deutschland war das erste Land, in dem ich auf Tour ging und 1986 vor Publikum auftrat.
RockTimes: Du hattest Kontakte zu Velvet Underground-Leuten bei "Bates Motel", auch zum kürzlich verstorbenen Lou Reed?
Paul: Eigentlich habe ich gar nicht mit ihnen gearbeitet. Nico, Sterling Morrison und Mo Tucker erklärten sich bereit, Aufnahmen für mein (damals) nächstes Album beizusteuern. Das war Ende der Achtziger und ich schrieb eine Menge Songs, die sowohl zu ihnen als auch zu mir passten. Nachdem ich die Bänder mit den Demos dann nach Amerika geschickt hatte, stellte sich allerdings heraus, dass die von mir verwendeten englischen Dinger nicht in dem amerikanischen Studio, in dem vor allem Sterling Morrison damals arbeitete, funktionierten. Also wurde leider nichts draus.
Man malt sich bei Projekten immer aus, wie unheimlich viel Zeit man dafür hat und wie großartig alles werden wird, aber das Leben steckt einfach voller Überraschungen und unvorhergesehenen Wendungen. Nicht sehr viel später starben sowohl Nico als auch auch Sterling Morrison und ich selbst hängte die Musik für sieben Jahre komplett an den Nagel. Die Sache war eigentlich schon total vergessen, bis ich vor ein paar Jahren wieder auf die Demos stieß und wieder Lust bekam, die Songs fertigzustellen und aufzunehmen.
RockTimes: Wie kam es zu den Wiederveröffentlichungen bei Sireena?
Paul: Ich war gerade damit beschäftigt, Aufnahmen für ein sehr kleines deutsches Label zu machen, wusste aber, dass ich ein größeres brauchte, damit die Scheibe auch bessere Promotion für diese Sache, die ich damals mit den Velvet Underground-Leuten angefangen hatte, bekommt. Dabei geht's natürlich um "Bates Motel" und ich kontaktierte einen deutschen Vertrieb, der mir Sireena Records empfahl. Tom Redecker, der Chef dort, war sehr enthusiastisch und obendrein sehr cool und mittlerweile haben wir ein Level gefunden, wo ich ihm einfach Sachen zuschicke, und er - wenn's ihm gefällt - diese auch rausbringt.
So war das bei "The Werewolf Of London (The Director's Cut)" und so wird es wohl auch bei "Professor Moriarty's Jukebox" sein, das im Frühling erscheinen soll. Mir wurde zwar erzählt, dass sich Sireena Records vor allem auf Re-Releases spezialisiert hat, aber ich hoffe, dass sie auch meine ganz neuen Alben rausbringen werden.
RockTimes: Warum wurden die Alben in dieser Reihenfolge veröffentlicht?
Paul: Wie gesagt war mein erster Gedanke, ein passendes Label zu finden um "Bates Motel" zu veröffentlichen. Als wir dann aber all die guten Kritiken bekamen und sich die Scheibe auch richtig gut verkaufte, bot ich Sireena auch "The Werewolf Of London" an, an dem ich die Arbeiten etwa ein Jahr zuvor abgeschlossen hatte. Das machte Sinn, da mir erzählt wurde, dass sich das Label auf Wiederveröffentlichungen spezialisiert hat.
Als auch dieses zweite Album so gut lief und die ganzen Interview-Anfragen kamen, wollte ich Sireena quasi als Dank etwas Besonderes für die nächste Veröffentlichung geben. Dabei handelt es sich um liebevoll bearbeitete, bisher unveröffentlichte Songs. Aber auch mein komplettes Live-Set, das ich im Studio mit meiner neuen Band eingespielt habe, wird darauf zu finden sein. Dieses Live-Set hatte ich zuvor nur an Radiostationen verteilt und es ist interessant, weil sich die Tracks von den Studioversionen doch deutlich unterscheiden. Das alles wird auf dem nächsten, noch zu erscheinenden Album "Professor Moriarty's Jukebox" drauf sein, plus ein Coversong von Joy Division.
RockTimes: "Bates Motel" wurde ja für die Veröffentlichung bei Sireena neu eingespielt. Was überwiegt deiner Meinung nach – der 'heutige' Paul Roland oder habt ihr versucht, das damalige Gefühl wiederaufstehen zu lassen?
Paul: Ich glaube, da liegt ein echtes Missverständnis vor: Ich habe "Bates Motel" nicht noch einmal neu aufgenommen, sondern einfach nur die Songs fertiggestellt, die ich damals für das Projekt mit den Velvet Underground-Leuten angefangen hatte. Erst kürzlich habe ich diese Stücke für ein griechisches Label remixt, das sich ausschließlich auf Vinyl spezialisiert hat. Vielleicht kommt der Irrtum daher. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: Ja, ich höre meine Songs heute tatsächlich ganz anders als in der Zeit, in der sie komponiert wurden (Ende der Achtziger). Ich bin auch überzeugt, dass die dreißig Bücher, die ich seit 1995 geschrieben habe, mich zu einem viel besseren Songtexter gemacht haben. Und all die neuen Instrumente, die ich seither zu spielen gelernt habe, haben geholfen, dass ich heutzutage viel interessantere Songs schreiben kann.
Am Anfang meiner Karriere war ich auf andere Musiker angewiesen, die ihre Ideen miteinbrachten und die das spielten, was ich in meinem Kopf hörte. Oft war es auch so, dass sie dann Parts ausarbeiteten die besser waren, als ich mir das hätte vorstellen können. Heutzutage ist es so, dass ich all diese Parts (zumindest für die Demoaufnahmen) selbst spielen und exakt ausarbeiten kann, was ich auf der fertigen Platte dann haben will. Das ist sehr befriedigend. Heute macht es mir sehr viel mehr Spaß, Musik zu machen als damals. Einfach wegen der neuen technischen Möglichkeiten und weil ich mich heute viel mehr als Musiker denn 'nur' als Songwriter sehe. Aber auch damals hat es schon sehr viel Spaß gemacht, weil ich nie wusste, was letztendlich aus den Songs wird, bis sie dann schließlich fertig eingespielt und im Kasten waren.
RockTimes: Auf "Bates Motel" spielt dein Sohn Joshua als Bassist mit. Du selbst kommst aus einer Künstlerfamilie. Bleibt Kindern in einem solchen Umfeld eine andere Wahl, als selbst auch kreativ zu werden?
Paul: Naja, also mein Vater hat Kurzgeschichten geschrieben und meine Mutter war Schauspielerin, also bin ich eigentlich gar nicht denselben Weg gegangen. Sie hatten mit Musik nicht viel am Hut. Ich hab sicherlich ein Stück Talent von ihnen abbekommen, aber die Liebe zur Musik entstand ganz alleine in mir und wurde auch nicht durch meine Eltern beeinflusst. Die Einflüsse meines Sohnes Joshua kommen eher von Bands wie Ramones, Rammstein, Motörhead, The Who und den Stones. Er ist nicht mit meiner Musik aufgewachsen, denn die habe ich nie aufgelegt, wenn er im Haus war. Er will auch kein professioneller Musiker werden, was auch gut so ist. Er kriegt schließlich mit, dass das schon ein ziemlich hartes Leben ist. Er spielt also nur zum Spaß. Mein anderer Sohn hat dagegen überhaupt kein Interesse an Musik, was auch nicht unbedingt ein Fehler ist. Sie brauchen nicht in meine Fußstapfen zu treten, ich glaube, das wollte ich auch überhaupt nicht. Die führen ihr ganz eigenes Leben.
RockTimes: Was würdest du einem jungen Musiker, so einem, wie du selbst es bei "Werewolves Of London" warst, mit auf den Weg geben?
Paul: Das ist eine sehr interessante Frage, denn sie führt mir meine eigene Einstellung wieder vor Augen. Ich gehe an jedes meiner Alben heran, als wenn es mein erstes wäre. Also muss es supergut werden, sowohl die Fans als auch das Radio, die Kritiker und mein Label neugierig machen und überzeugen. Es ist lebensnotwendig, dass ich denselben Enthusiasmus dafür aufbringe als damals, als ich 19 war. ABER: Heute habe ich die Erfahrung, um genau zu wissen, was ich will und wie ich es erreichen kann. Außerdem hat mir das Schreiben all dieser Bücher geholfen, mich jetzt klar und präzise ausdrücken zu können. Meine frühen Texte wie beispielsweise "Captain Blood" waren eher grob und verwirrt, ein Mischmasch aus Bildern, die ich nicht so gut ausdrücken konnte, wie das heute der Fall wäre.
Außerdem war ich einerseits zu ungeduldig, mein erstes Album rauszubringen und war auch stilistisch zu vielseitig. Ich wollte alle möglichen Stile, die ich natürlich mochte, auf einer Scheibe unterbringen. Im Hier und Jetzt würde ich meinem jüngeren Selbst und auch jedem jungen Musiker, der gerade anfängt, raten, durchzuhalten und so lange zu warten, bis er zwölf wirklich starke Songs zusammen hat und sie dann erst aufzunehmen. Dann sollte man solange warten, bis man wieder zwölf richtig gute in der Hand hat und erst dann erneut aufnehmen. All die Nummern darauf für ein paar Monate zur Seite legen und sie sich im Anschluss mit frischen Ohren wieder anhören. Erst zu diesem Zeitpunkt sollte man sich die allerbesten Tracks auswählen sowie den ganzen Rest, der einem nicht mehr gefällt, über Bord werfen. Wenn ich das mit meinen ersten beiden Platten damals so gemacht und die besten Tracks auf nur einem Album zusammengestellt hätte, wäre es hammerstark geworden und hätte mir wahrscheinlich damals schon sehr viel mehr Aufmerksamkeit gebracht. Aber nein, bei mir mussten erst 35 Jahre vergehen, bis ich einen 'Director's Cut' machen und die Fehler aus meiner Jugend korrigieren konnte.
Am wichtigsten ist, dass sich junge Bands und Künstler eine eigene kleine Welt zusammenbauen sollten, aus der sie immer wieder neue Ideen ziehen können und dadurch einen ganz eigenen Sound kreieren, der sie von allen anderen abhebt. Auch alle großen Künstler haben ihre Einflüsse, aber sie adoptieren, integrieren und mixen sie mit ihrer eigenen Persönlichkeit, sodass etwas ganz Eigenes entsteht. Ich hatte vielleicht nicht den großen kommerziellen Erfolg, von dem ich zu Beginn meiner Karriere träumte, aber ich bin sehr stolz darauf, total eigenständige Musik kreiert zu haben. Und sowas kann man mit Geld gar nicht bezahlen.
RockTimes: Wieder zurück zu deiner Musik. Worauf dürfen wir uns in 2014 freuen?
Paul: Ich schreibe gerade neue Songs für ein Garage Psych Rock-Album, das der Nachfolger zu "Bates Motel" werden und hoffentlich im September 2014 erscheinen wird. Darüber hinaus habe ich noch ein paar Projekte am Laufen, an denen ich schon sehr lange arbeite. Eines davon ist ein makaberes Akustik-Album, das von den Gespenstergeschichten von M. R. James inspiriert wurde.
RockTimes: Gibt es noch etwas, das ich vergessen habe zu fragen oder das du deinen deutschen Fans gern mitteilen möchtest?
Paul: Mein glühendster Wunsch ist, wieder in Deutschland aufzutreten, die Menschen zu treffen, die meine Musik mögen und mich bei ihnen für ihre Unterstützung und ihren Enthusiasmus zu bedanken.
RockTimes: Danke, Paul. Wir wünschen dir schöne Weihnachten und ein frohes, erfolgreiches neues Jahr!!!
RockTimes: Hi Paul, thank you so much for taking the time for this interview. Late in 2012 was the first time that I was able to listen to one of your songs while reviewing the "Snowflakes" download sampler. After that I was excited to realize that two of your albums got re-released on Sireena Records this year.
But first of all let's get back to "Snowflakes", the internet and downloads. Do you look at downloads as rather a chance or rather a risk?
Paul: Anything that helps to introduce new people to an artist’s music is a good thing and I have added hundreds of new fans through making some of my songs available on platforms such as Jango Radio in countries an indie label could never reach such as Mexico, Saudia Arabia, South America and the Middle East. But the problem with downloads is that a lot of these new fans then expect everything for free and an artist can’t afford to make new albums which cost about 5000 euros if they don't sell several thousand CDs to recover that cost. I have no problem with people making a free copy of some tracks for a friend but solo independent artists like me depend on CD sales to recover that money and make new albums. Its not such a problem for bands as they usually share everything, so every loss is divided by four or five and if they are gigging regularly they can take that loss more easily. So I have mixed feelings about downloads.
RockTimes: Especially in the indie- and gothic scene your music was looked at as a real treasure for those in the know, for insiders. How do you feel about that? Do you feel you're a part of these scenes or do you feel kind of adopted by them?
Paul: I feel very honoured and gratified, naturally. When I started recording in 1979 I didn‘t expect to be identified with those two scenes. I just made music that appealed to me and hoped that I might have hits and be succesful, but when it was clear that I wouldn't be on a major label and that horror and supernatural themes were going to dominate my lyrics, I accepted that I would be what we call 'an acquired taste'! But I would rather be loved by a small loyal audience for many years than be ‚flavour of the month' to people who buy my music because its fashionable for a few weeks or a year. I would rather have respect than commerical success. I learnt very early on in my career that if you want major success then you have to commit yourself to management and publishers and a major label, all of which can dictate what you do and if you disagree with them then you can have your career brought to a sudden end and spend the next five years in court trying to get out of contracts. That is no life for a creative artist who wants to keep making music without having to ask anyone else's permission. So, that's the choice I made and I have never regretted it.
RockTimes: Your lyrics deal a lot with topics like mystic, fairytales or horror stories which, at least that's what I thought, demands a very certain kind of musical style. But especially when it comes to your musical influences I feel they are very diversified in a good way. In which way do you work to make the music and the lyrics fit?
Paul: That’s quite simple. I write the music without any expectations. I just let it flow out of me naturally as it comes, as the mood takes me. Then when i have a lot of musical ideas I sit back and listen and think which theme/story/character would fit with this music and then I write the lyrics and choose the instruments that will complement it.
Occasionally though I am inspired to write a full lyric when a particular idea fires me with enthusiasm (and its usually a humurous idea like "Tortured By The Daughter of Fu Manchu" or the songs about Victorian eccentrics and inventors on the "Happy Families" album) and then I have to write the music afterwards which is much more difficult. I find it easier to be funny but its always with a streak of macabre humour.
RockTimes: I've read several times that you have a special relationship to Germany. And there's parts in your books and the album "Grimm", which was inspired by the Gebrüder Grimm. Also on your album "The Werewolf Of London" is a song called "Blades Of Battenburg". Just coincidence or is it really about the castle in the town of Battenberg?
Paul: It's not about the castle. It was a story I remembered reading in an American horror comic when I was about 12 years old. That's why it has the verse about the old woman still in her bridal gown because the comic people must have mixed in elements from Charles Dickens "Great Expectations" which I didn't realise was from the novel because I hadn‘t read it! I just remembered this great ghost story and the evocative artwork in the comic! I try to make most of my horror songs sound like a comic come to life.
I think the link with Germany is simply because that is the country of dark fairy tales and the source of the best Gothic literature and images. You have Caspar David Friedrich too and all those ruined castles and the child catcher...
And Germany was the first country I toured back in 1986 and where I found my first audience.
RockTimes: For "Bates Motel" you've been working with (ex-) member of The Velvet Underground. Also with the recently deceased Lou Reed? What was it like to work with them?
Paul: I didn‘t actually work with them. Nico, Sterling and Mo Tucker agreed to play on my next album back in the late 80s, so I wrote a lot of songs for them, but the tape format i was using in the UK wasn’t compatible with the American studio that Sterling was using so it didn’t happen. You always think that there will be plenty of time to create all the projects you plan, but then life is full of the unexpected. Sterling and Nico died and I gave up music for 7 years so the project was forgotten until a couple of years ago when I found the demos and I thought it would be fun to finish the songs and record them anyway.
RockTimes: How did you get together with Tom and Sireena Records and who came up with the idea of re-releasing this two albums?
Paul: I was recording for a very small German label called Syborg Music and I needed a bigger label with better promotion for this Velvet Underground project "Bates Motel" so I contacted a German distributor I had been wanting to work with and they recommended Sireena. I found Tom enthusiastic and very easy to work with and now I simply send him an idea (such as re-releasing my debut album "The Werewolf of London" in a Director's Cut version or an album of unreleased material called "Professor Moriarty's Jukebox" for next spring) and if he likes it he offers to release it. I was told that Sireena is mainly a reissue collector's label but I hope they will release my new albums too.
RockTimes: What was the thought behind releasing the albums in the specified order Sireena did?
Paul: As I said, my first idea was to find a suitable label to release "Bates Motel" but then when that got such good reviews and sold really well I offered them "The Werewolf" project that I had finished "re-touching" a year or so before. That made sense because I had been told that they were primarily a reissue label. Then when "The Werewolf" got such great reviews and stimulated a lot of interviews I wanted to give them something special for the next release and that was another long treasured project – the collection of unreleased tracks including my whole live set recorded in the studio with my new band which I had given to various radio stations as radio sessions and which sounded very different from the original album versions. Those are on the forthcoming "Profesor Moriarty's Jukebox" along with several unreleased tracks and a cover of a Joy Division song.
RockTimes: You've re-recorded "Bates Motel" for the new release. When you listen to the new version do you hear rather 'today's Paul Roland' or did you try to re-produce the exact same feeling that you had when you first recorded it?
Paul: I think there is some confusion here. I didn't re-record the album. I merely finished the songs that I had written for Nico, Sterling and Mo and recorded them with my band. Recently I re-mixed the album for a Greek vinyl only collector's label, so that is where the confusion might come from. But yes, I hear my music differently now in 2013 than I did when I wrote those songs in the late 80s. I believe that the 30 books I have written since 1995 have helped me to write better lyrics and the new instruments that I have learnt to play have helped me to create more interesting tracks. Before I used to rely on my musicians to contribute ideas and to play what i wanted to hear, and often they would create better parts than I could have imagined, but now I can play those parts myself (at least on the demos) and work out exactly what i want to add to the final studio recordings and that is very satisfying. Making music now is far more pleasurable for me than it used to be because of this new method of working and because I feel like a musician rather than just a songwriter, but it was very exciting back then too because i didn‘t know how the albums would sound until we started recording.
RockTimes: Your son Joshua played bass on "Bates Motel". And you were born as well into a family of artists. Growing up like that and being surrounded by so much creativity all the time, is there even a chance for a kid not to become an artist as well?
Paul:Well, my father was a writer of short stories and my mother was an actress, so I didn't follow them. They weren't musical. I inherited some of their talent but a love of music is entirely my own and wasn't influenced by them. My own son has been influenced by the music he has heard me play (The Ramones, Rammstein, Motorhead, The Who, The Stones), but he didn't grow up hearing any of my songs as I never played them when he was in the house! He doesn't want to be a professional musician which is good as he can see what a hard life it is, so he just plays for pleasure. My other son has no interest in music at all and maybe that's a good thing. I don't need them to follow me. I wouldn't want them to. They are their own people.
RockTimes: What would be your advice to a young musician the same age as you've been while recording "Werewolves Of London" for the first time?
Paul:That's a very interesting question because it reminds me what my whole attitude to making music is. I tell myself that every new album is my first and that I have to make it great otherwise I won't capture the imagination or the attention of the listener/radio/magazine reviewer or the label who wants to release it. It is vital that I conjur up the same enthusiasm for making music that I had when I was 19 BUT this time I have the experience to know what i want and how to achieve it and the experience of having written all those books to express myself much more clearly and concisely. My early lyrics like "Captain Blood" were rather crude and confused – a jumble of images that I didn't express as well as i would if i had the chance to write them now.
I was also too impatient to release my first album and I had too many musical interests. I wanted to record too many types of music that i liked. So now I would tell my younger self or anyone just starting out that they should wait until they have 12 strong songs and then record. Then write another 12 and record those. And then not listen to what they've recorded for a couple of months and then listen with fresh ears and choose the best and not be tempted to release anything that wasn't up to the standard they had set themselves. If I had combined the best songs from my first and second album it would have been a really strong album and brought me a lot more attention very early on. Instead I had to wait 35 years to put that Director's Cut together and correct my youthful mistakes!
Most importantly, they should concentrate on establishing a world that they draw their ideas from and create a unique sound and style that will set them apart from everyone else. All the great artists have their influences but they adapt them into something distinctive. I may not have had the great commericial success that i dreamt of when i began, but I am proud of having made music that was unique and that is priceless to me.
RockTimes: Getting back to your music. Can we look forward to new stuff by Paul Roland in 2014?
Paul: I am writing new songs for a garage psych rock album to follow "Bates Motel" which i hope to release in September 2014 and I have a couple of long treasured projects such as a macabre acoustic album inspired by the ghost stories of M.R.James.
RockTimes: Anything else that I forgot to ask or you'd like to tell your german fans? Here's your space...
Paul: My most fervent wish is to play in Germany again and meet those people who like my music and say thank you for their support and enthusiasm.
RockTimes: Okay, thank you again, Paul. May you have a Merry Christmas and a happy and succesful new year!!!
Externe Links:
|