R-A-M-S / Beaten Up Dogs Don't Dance
Beaten Up Dogs Don't Dance Spielzeit: 59:35
Medium: CD
Label: Lux Noise Records (Cargo Records), 2014
Stil: Rock

Review vom 28.02.2015


Markus Kerren
Es gab einmal die aus der schönen Schweiz kommende Band The Bucks, nach deren Ende der Bassist und Sänger Rams sowie der Gitarrist Philip Zeman wie Phönix aus der Asche stiegen und beschlossen, dass sie weiterhin zusammen Musik machen wollen. Durch einen glücklichen Zufall stießen sie auf den Schlagzeuger Pidi Leuenberger (Ex-Hellmute) und die neue Band R-A-M-S war geboren. Ganz bewusst ließen sich die drei Musiker zunächst Zeit, spielten so viele Auftritte wie nur möglich und schrieben nebenher neue Songs. Mit sechzehn neuen Tracks 'bewaffnet' wurde schließlich das Foolpark Studio geentert und losgelegt.
Das Ergebnis namens "Beaten Up Dogs Don't Dance" liegt nun seit mittlerweile Oktober 2014 vor und präsentiert eine Momentaufnahme der Band aus dem letzten Jahr. R-A-M-S selbst sehen ihre Mucke laut Promozettel irgendwo in der Schnittmenge zwischen Rock und Punk Rock, was man (mit einem zugekniffenen Auge) wohl auch so unterschreiben kann. Der Dreier rockt, daran kann kaum gerüttelt werden, aber dieses Debüt leidet dennoch an ein paar wenigen, aber dennoch elementaren Dingen. Zum einen kommt die Produktion doch etwas schwach auf der Brust rüber, woran entweder der Produzent (die Band selbst), der Mischer oder der fürs Mastering zuständige Mensch verantwortlich sind. Wahrscheinlich sogar alle Beteiligten?
Aber wie dem auch sei, dass die Schweizer rocken wollen und einiges an Herzblut reingelegt haben, will ich gar nicht bezweifeln. Nach eigenen Aussagen will das Trio das Rad gar nicht erst neu erfinden, was absolut legitim und okay ist. Somit gibt es viele Inspirationen und Zitate auszumachen, die aber geschickt in die eigenen Kompositionen verarbeitet wurden. Soweit also auch alles im grünen Bereich. Was ganz sicher die Meinungen spalten wird, sind die Vocals von Rams, die irgendwo zwischen guter Absicht und aufgesetzt liegen. Rock'n'Roll-Gesang, der aus dem Bauch und den Hüften kommt, hört sich auf jeden Fall anders an.
Leider klingt Rams immer wieder, als würde er mit angezogener Handbremse agieren. Der Frontmann schraubt sich auch oft in tiefere Etagen runter, was sich wahrscheinlich dramatisch oder besonders künstlerisch wertvoll anhören soll. Dem Verfasser dieser Zeilen bleibt das Adrenalin beim Anhören allerdings bereits im Ansatz stecken. Eigentlich schade, denn die Songs an sich sind eigentlich gar nicht mal schlecht, werden leider nur von den aufgeführten Kritikpunkten in den Keller geritten.
Durchaus vorstellen kann ich mir, dass live auf der Bühne all das zunichte gemacht wird, was mir an diesem Debüt nicht gefällt. Falls die Jungs auf den Brettern einen richtig fetten Sound auffahren und auch Sänger Rams die Leinen dort vollkommen loslässt, dann mag das schon ein richtig cooles Erlebnis sein. Denn wie gerade erwähnt, die Tracks sind alles andere als von schlechten Eltern. Bei dieser ersten Produktion wurde allerdings etwas zu sehr auf 'Nummer Sicher' gegangen, was sich erfahrungsgemäß in den seltensten Fällen wirklich auszahlt.
Das Fazit fällt somit nicht wirklich positiv aus: Gute Ansätze sind zwar durchaus vorhanden, aber letzten Endes ist "Beaten Up Dogs Don't Dance" irgendwo im Niemandsland zwischen dem (wohl beabsichtigten) guten, räudigen Rock'n'Roll und einem lauen Lüftchen gelandet. Weder Fisch, noch Fleisch (ohne mich wiederholen zu wollen). Es geht mir auch gar nicht darum, die drei Jungs vollkommen in die Pfanne zu hauen, aber bezüglich Produktion, Gesang und gesamtem Erscheinungsbild ist noch jede Menge Luft nach oben. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass mit der nächsten Scheibe ein Schritt in die richtige Richtung genommen wird.
Line-up:
Philip Zeman (guitars, background vocals)
Pidi (drums & percussion, background vocals)
Rams (bass, blues harp, some ding dong, lead vocals)
Tracklist
01:Easy Taker
02:Beaten Up Dogs Don't Dance
03:Am I Nominated?
04:The Serious One
05:What Kinda Language Do You Speak?
06:Im' Done With Ding Dong
07:Ain't Good Enough - Ain't Bad Enough
08:Low-Paid Show
09:Try It
10:The Carrot
11:Let's Go For Nothing
12:Private Affair
13:Time Got Ready
14:Change The Team
15:G-O-A-L
16:I Don't Feel Like
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