Random Shot / Megalomania
Megalomania Spielzeit: 40:09
Medium: CD
Label: Lady Records, 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 09.09.2007


Markus Kerren
Na also! Wer behauptet denn da immer, dass der deutsche Nachwuchs nicht mehr rocken kann? Random Shot kommen aus dem Main-Kinzig-Kreis, sind alle noch Teenager und haben sich mit Haut und Haaren ihrer Musik verschrieben. Da sind ein fetter Bass, ein druckvolles Schlagzeug, melodische, wie heftige Gitarren im Spiel, die eine Mischung aus modernem Rock und Hard Rock aus dem Hut zaubern, für die man, vor allem in Anbetracht des Alters der Protagonisten, erstmal den Hut ziehen muss. Dazu kommt, dass man mittlerweile eine feste stilistische Richtung gefunden hat, an der man auf "Megalomania" auch eisern festhält.
Mächtige, teilweise gar sehr heavy klingende Gitarren-Licks und -Riffs prallen auf eine solide Rhythmusfraktion, die hier und da auch mal kurze Soli einstreuen kann. Das Gitarren-Duo, das aus Bastian Christ (der auch Hauptkomponist ist) und Katarina Sopp (die sechs der neun Texte im Alleingang verfasst hat) besteht, kümmert sich auch um den Gesang. Klar kann man hier am ehesten das noch junge Alter der Bandmitglieder ausmachen. Aber dennoch sind die Vocals gar nicht von schlechten Eltern.
Speziell Refrains wie zum Beispiel bei "Gone Astray" mit mehrstimmigem Gesang von Bastian und Katarina wissen zu gefallen. Ansonsten erinnert Bastian hier und da stilistisch mal an
James Hetfields Gesang, während Katarinas Stimme mit einem interessant kontrapunktierenden Pop-Appeal Punkte sammeln kann. Man kann gar nicht oft genug lobend erwähnen, dass Random Shot ihre Songs selbst verfassen und sich nicht auf sogenannte Profis verlassen, bzw. sich ihnen somit ausliefern. Die Band geht den einzig richtigen Weg und das ist auch gut so, selbst wenn man bezüglich des Songwritings den eigenen Zenit sicherlich noch nicht erreicht hat.
Selbstverständlich wäre es zuviel erwartet, bei dem Debüt "Megalomania" einen perfekten Longplayer vorzufinden. Aber das ist keine Schande, denn einen solchen kriegen selbst die großen, routinierten und alteingesessenen Bands manchmal nicht zustande. Dennoch sind diese neun Tracks sehr ordentlich und machen Hoffnung für die Zukunft.
Was man noch verbessern könnte, wäre die Variationsvielfalt bei den Arrangements. Aber ich bin sicher, dass diesbezüglich ein Reifeprozess im Gange ist, der täglich fortgesetzt wird, sodass das Nachfolgewerk sehr wahrscheinlich hinzugewinnen wird.
Ansonsten kommt es mir so vor, als wenn die Produzentengilde beinahe totgeschwiegen werden soll. Immer mehr Alben (oder sind das nur die Promo-Copies??) kommen ohne jegliche Angabe eines Produzenten daher. Auch bei Random Shot herrscht diesbezüglich Schweigen im Wald. Wie dem auch sei, man hat zeitweise das Gefühl, dass die Person, die hier die Oberaufsicht hatte, die Energie der Band fast etwas im Zaum halten wollte. Heißt nicht, dass das Quartett aus Hessen nicht rockt (und ab und an auch ein bisschen rumpelt) wie Sau, aber ich habe so das Gefühl, dass diese Chose live sogar noch viel besser und prägnanter rüberkommt.
"Megalomania" ist noch kein Meilenstein, aber ein durchaus gelungenes Debüt einer jungen Band, die sich gerade erst ganz am Anfang einer vielversprechenden Karriere befindet. Tracks wie "Perfect World", "Blackout", "Gone Astray" oder "Dreaming" sind meine Favoriten, die ich auch gerne als Anspieltipps nenne!
Line-up:
Bastian Christ (guitars, vocals)
Katarina Sopp (guitars, vocals)
Dennis Haberkorn (bass)
Dennis Schreiber (drums)
Tracklist
01:Perfect World
02:Blast Ya TV
03:Contempt
04:Blackout
05:These Days
06:Restless Nights
07:Gone Astray
08:Dreaming
09:Symphony Of Doom
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