Razzmattazz / Sons Of Guns
Sons Of Guns Spielzeit: 43:53
Medium: CD
Label: 7Hard, 2015
Stil: Hard Rock

Review vom 14.01.2015


Mike Kempf
Aber hallo, 'ratzfatz' habe ich gleich zum Jahresbeginn mit "Sons Of Guns" ein Leckerli einer deutschen Band an Land gezogen, die auf den Namen Razzmattazz hört. Mein Kollege Markus hatte deren Debütalbum Rock'n'Roll Hero unter seinen Fittichen und dessen Rezension befand sich absolut im grünen Bereich.
2012 scheint das bisher erfolgreichste Jahr von Razzmattazz gewesen zu sein. Beim damaligen 30. Rock- und Pop-Preis in Wiesbaden wurde "Rock'n'Roll Hero" zum besten Hard Rock-Album gewählt. Außerdem gehörten sie zu den drei besten Hard Rock-Bands des Jahrgangs. Der Titelsong "Rock'n'Roll Hero" belegte in der Kategorie 'Bester Hard Rock-Song' Platz 2. - ebenso wie das Teil "Metalgod", das ebenfalls einen zweiten Platz in der Kategorie 'Bester Metal-Song' einheimste. Respektable Auszeichnungen für erstklassige Qualität. Qualität, die sich auch in dem mir vorliegenden Nachfolgewerk, "Sons Of Guns", widerspiegelt.
Zwölf Songs in einer knappen Dreiviertelstunde gibt es auf die Lauscher. Gleich der Opener "Son Of A Gun" kurbelt den Kreislauf mächtig an und lässt umgehend erahnen, dass man hier nicht mit softem Balladen-Geplänkel, butterweichen Schmalzgesängen oder Schlagermusik konfrontiert wird. Nein, hier kann sich der Rock'n'Roller auf eine geballte Ladung Hard Rock freuen, die den internationalen Qualitätsstandard nicht zu scheuen braucht.
In der Tat feuert die süddeutsche Band aus allen Rohren, kennt kein Links, kein Rechts, sondern nur eine Richtung: volle Kanne geradeaus. Allein Frontmann Tom Schaupp ist das Eintrittsgeld wert. Nicht nur, dass er die Texte rotzfrech ins Gesangsmikro 'singt', sondern es ist vor allem sein Geklampfe, das er ebenso ungeschönt und schroff in das Songmaterial integriert und somit der Tonkonserve genau die pfeffrige Zutat beimischt, damit diese in keinster Weise einen faden Beigeschmack offenbart.
Mister Schaupp kann sich voll und ganz auf seine Rhythmiker Wolle Heieck (Rhythmus-Gitarre), Alex Palma (Bass) und Mike 'Bad Mike' Bösinger (Schlagzeug) verlassen. Vor allem der 'böse' Hau-Drauf-Terminator Bösinger beackert sein Kraftwerk wie ein Berserker und schiebt seine Vorderleute unermüdlich nach vorne. Da gibt es für den Rest der Band nur zwei Möglichkeiten: Entweder zieht man gnadenlos mit oder man holt sich einen 'Persilschein' fürs Kloster.
Sicher, ich könnte es mir einfach machen und folgendes Fazit heranziehen: hört sich an wie... und sie spielen wie... Nein, diesmal soll der Interessierte nach dem Reinhören selbst entscheiden, welche Stilart die Band bevorzugt. Anspieltipps wie "Son Of A Gun", "Fuck You", "Kung Fu" oder "Desperado" eignen sich hervorragend zum Spurenlesen. Am Mischpult wurde gute Arbeit abgeliefert, sodass der Sound kräftig aus den Boxen scheppert. Allerdings ist es ratsam, den Lautstärkeregler der Anlage gut hochzudrehen, denn je lauter "Sons Of Guns" erschallt, umso besser. Da ich noch nie etwas gegen knallharten, handgemachten Rock'n'Roll hatte, kann ich auch hier bedenkenlos eine Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
Tom Schaupp (Gesang, Gitarre)
Wolle Heieck (Gitarre)
Alex Palma (Bass)
Mike 'Bad Mike' Bösinger (Schlagzeug)
Tracklist
01:Son Of A Gun (3:56)
02:Down On My Knees (3:16)
03:Bullshit (2:21)
04:Fuck You (5:19)
05:Don't Lose My Number (3:58)
06:Demolition (3:28)
07:Bang Your Head (2:42)
08:Kung Fu (3:02)
09:Around And Around (3:32)
10:Honey Bunny (3:15)
11:Desperado (4:32)
12:Devil's Crotch (2:03)
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