Die Red Blooms kommen aus Leipzig und bewegen sich mit ihrem Album "No Place Like Home" im Folk, Americana und Alternative Country. Den Löwenanteil der Songs auf dieser Platte komponierte der Gitarrist Alex Wurlitzer. Vier Nummern wurden von der Band geschrieben.
Die Gruppe um die tolle Sängerin Anna Reiland versteht es mit den vierzehn Songs, den Hörer zu begeistern. Die von der Band produzierte Platte hat einen äußerst authentischen Klang und aus einem kompakten Band-Treiben werden bei den unterschiedlichen Stücken verschiedene Instrumente in den Vordergrund gestellt. Einerseits ist es die sehr variantenreich eingesetzte Geige, andererseits weiß die E-Gitarre in diversen Stimmungen zu gefallen. Maria Hofmüller trägt mit ihrem flexiblen Drumming auch durch den Einsatz von Jazzbesen deutlich zur Stimmung der Scheibe bei.
Interessant ist ein Track wie "Moving On", in dem durch die Dobro ein feines Blues-Feeling kreiert wird und einen sehr schönen Kontrast zur Country-orientierten Fiddle bildet. Überhaupt ist dieses Stück in akustischen Fahrwassern gehalten. Klasse! Der Einsatz der Dobro weckt auch an anderen Stellen 12-Takter-Stimmung. Die vierminütige Retrospektive "Woodstock's Gone" verfügt über einen schönen Train-Rhythmus und stante pede ist der Hörer von Reilands beeindruckender Stimme gefesselt.
»Riding high the water's dry nothing's wrong
Woodstock's gone
Sky is blue Dylan's grey
Where's that feeling anyway«
Als Rausschmeißer hat man sich für eine ruhigere Nummer entschieden. "Back Home" macht fast schon nachdenklich und auch hier sorgen akustische Instrumente für das besondere Ambiente. Feinstes Fingerpicking wird von der Gitarre abgeliefert und Silas Hofmüller erweist sich als zurückhaltender, aber sehr gefühlvoller Mann an den dicken Saiten. Mit "Dust And Stones" wechselt die Band in mehr rockige Gefilde. Die E-Gitarre rifft und hier ist Ambrosius geradezu furios unterwegs. Immer wieder stellt man fest, dass der Name Red Blooms auch für tolle Refrains steht.
Oh, wie entspannt ist das denn? Balladesk-relaxt kommt "Make It Home" daher. Wunderschön ist das Wurlitzer-Gitarren-Solo und hier steigt der Geiger Ambrosius so richtig erst gegen Ende des Tracks ein, dann aber so richtig sentimental und mit Gypsy-Anteilen. Gleich danach kommt man mit einer treibenden, klassischen Country-Nummer aus dem Sattel und es muss an dieser Stelle abermals unterstrichen werden, über welch tolle Stimme Anna Reiland verfügt.
Eine ganze Portion Melancholie fließt aus den Lautsprechern, wenn "The Darkest Of The Days" dran ist. "Wasteland" fährt dann wieder in ähnlich ruhigen Gewässern wie "Make It Home". Der kleine, aber entscheidende Unterschied liegt hier im Line-up des Tracks. Reiland lässt sich nur von der akustischen Gitarre begleiten und hier spürt man die Studio-Atmosphäre, ja sie ist quasi greifbar. Dezente Backing Vocals machen die Nummer zu einem Highlight auf der Platte. Toll! In "Lebowski's" pfeift uns die Sängerin sogar noch etwas.
"No Place Like Home" verdeutlicht, dass Red Blooms ein in sich ruhendes Album mit einigen Drive-Nummern eingespielt haben. Durch das herrlich gestaltete Digipak mit stimmungsvollem Booklet (mit allen Songtexten) wird die atmosphärische Musik auch noch unterstützt. Rundum fällt der Silberling auf fruchtbaren Boden und bildet so eine Basis für weitere Aktivitäten dieser Band aus Leipzig.
Line-up:
Anna Reiland (vocals)
Alexander Wurlitzer (guitar)
Ambrosius (violin)
Silas Hofmüller (bass)
Maria Hofmüller (drums)
Tracklist |
01:Woodstock's Gone (3:59)
02:Calling To The Wind (4:01)
03:Moving On (4:21)
04:Secret Path (3:45)
05:Buried In The Past (3:50)
06:Dust And Stones (4:24)
07:Make It Home (3:49)
08:Lebowski's (2:50)
09:Over The Hills (3:10)
10:No Good (4:18)
11:Under The Pines (3:58)
12:The Darkest Of The Days (3:42)
13:Wasteland (3:23)
14:Back Home (4:00)
(all music & lyrics by A. Wurlitzer except #7,8,10,11 by Red Blooms)
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