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Reverend Rusty & The Case / Sinner Not A Saint
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Jetzt ist mir klar, warum Reverend Rusty mit The Case Stammgast bei unseren Tourterminen ist.
"Sinner Not A Saint" ist die mittlerweile vierte CD des in München beheimateten Musikers und die 2005 erschienene DVD "Live" vervollständigt die Liste. Die Musik auf der vorliegenden Platte allerdings nur mit Blues Rock zu kategorisieren, wird dem Spektrum eines Reverend Rusty, der für "Sinner Not A Saint" übrigens alle Songs geschrieben hat, in keiner Weise gerecht. Neben dampfender Blues Rock-Kost gibt es darüber hinaus auch Roots Music, Boogie, Rock'n'Rock und Abstecher in den Reggae findet der Hörer ebenfalls vor. Alle drei Musiker sind Meister an ihren unterschiedlichen Instrumenten und die Tatsache, dass der Reverend neben der elektrischen Gitarre auch die Akustische schultert ist schon einmal positiv. Allerdings bereichert er dann auch noch weitere Songs durch Mandoline, Dobro und das Bottleneck verstaubt auch nicht irgendwo auf dem Amp liegend. Das ist allerdings noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn Rev. Rusty setzt mit der Harp seinen instrumentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten die Krone auf.
Bei einem ständig gut gefüllten Tourkalender ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass die "Live"-CD bereits ausverkauft ist.
Nichtsdestotrotz besitzt das neueste Werk des Trios eine derartige Dynamik, wohlgemerkt, es handelt sich um eine Studio-Platte, dass man fast schon einen Sicherheitsgurt für seine Sitzunterlage benötigt. Reverend Rustys Blues Rock-Druckwellen spürt man bis unter die Haut und bei seinen Balladen gibt es ebenfalls eine Reaktion dieses Organs. Nur anders, denn beim Slow Blues stellen sich die Härchen so angenehm nach oben. Vergleiche mit großen Namen brauchen Reverend Rusty und seine beiden The Case-Musiker nicht zu scheuen. Wenn der Dreier den Boogie auspackt, wie zum Beispiel in "Mess Around" geht man, auch mit einer deftigen Slide-Portion auf den Spuren eines anderen Trios... ZZ Top.
Bei einer Band, die in Austin, Texas gegründet wurde, fällt der Name Stevie Ray Vaughan nicht weit vom Stamm. Ein Reverend darf sich glücklich schätzen, mit dem leider viel zu früh verstorbenden Blueser verglichen zu werden. Auch ein weiterer Saiten-Hexer kommt einem in den Sinn, besonders, wenn "Heart And Soul" angesteuert wird: Jimi Hendrix. Ein Wah Wah-Festival der besonderen Art ist die Einleitung und im Folgenden wird die funky gestimmte Gitarre zu Gehör gebracht. Einfach klasse, dieser Song! Allerdings gibt es verdammt viele Perlen auf der CD. Nach fetzigem Blues Rock gibt es besagten Reggae und Reverend Rusty nennt ihn "Nobody". Auch hier können wir uns an seinem bewundernswerten Gitarren-Solo erfreuen und die Rhythmus-Abteilung hat es ebenfalls drauf. In einem anderen Arrangement konnten wir vorher schon einen Reggae genießen. Mit der Madoline spielt der Protagonist den Song "Black Forest Girl", das er einer Person mit den Initialen 'P. F.' gewidmet hat.
Nach dem Country-orienterten Titelsong "Sinner Not A Saint", ja, der Dreier ist vielseitig, lässt Mr. C. P. die Basssaiten herrlich schnurren und ist es Zeit für "Take My Hand". Eine Ballade mit so viel Feingefühl, das bei anderen Musikern für fünf Nummern dieser Art reichen würde. Reverend Rusty versetzt den Hörer ein ums andere Mal in Freude, wenn er zu einem Gitarren-Solo anhebt. So auch in diesem Track und abermals zeigt er sich als Freund des Wah Wah-Pedals. Mit Slide-Gitarre und Harp setzt man in dem Uptempo-Stück "Don't Waste My Time" ganz besondere Akzente, die ohne Umwege zu einem Ausrufzeichen führen. Der Album-Titel "Sinner Not A Saint" ist ja schon sehr aussagekräftig, aber was sich hinter dem reizenden Coverfoto verbirgt, hat ganz scharfe Krallen in Form von toller Musik, die sehr gut gefällt. Die CD kommt in einem schön gestalteten Digipack daher.
In diesem Sinne... Empfehlung meinerseits.
Line-up:
Rusty Stone (lead vocals, electric guitars, acoustic guitars, Dobro, mandolin, harp) Mr. C. P. (bass, upright bass, tuba, vocals) Al Wood (drums, percussion, vocals)
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