Der Songwriter Reza Hatami wurde im Iran geboren und lebt bereits seit vielen Jahren in Frankreich. Im Jahr 2005 fing er damit an, seine eigenen Stücke zu komponieren und diese entweder Solo oder mit unterschiedlichen Besetzungen auf den Bühnen Frankreichs, Belgiens, Hollands und der Schweiz zum Besten zu geben. Vor etwa drei Jahren bereits erschien das Debütalbum seines Projektes Reza, dem nun mit "Moonless" die zweite Scheibe hinterher geschoben wird.
Die zehn Tracks stellen eine Mischung aus Singer/Songwriter-Material und Desert Rock dar, dazu gesellen sich vereinzelte Independent-Einflüsse. Ganz entscheidend geprägt wird die Musik Rezas durch die Stimme, bzw. den Gesang ihres Namensgebers. Mit sehr tiefem Organ (Leonard Cohen lässt grüssen) und sehr begrenztem Tonumfang erzählt Hatami seine Geschichten, die sich vor allem mit Gefühlen wie etwa Hoffnung und Desillusion auseinandersetzen. Was sie alle gemeinsam haben, ist diese gewisse Schwermütigkeit, der man sich einfach nicht entziehen kann.
Und damit liegt das Quartett dann so ziemlich auf einer Wellenlänge mit Künstlern/Bands wie etwa Digger Barnes oder auch Hemlock Smith. Im Prinzip ist das sehr entspannende, beruhigende Musik, Pierre-Jean Grappin streichelt seine Snare Drum sehr gerne mal mit Besen, der Bass trabt zufrieden in den Sonnenuntergang und Reza Hatamis Gesang hat etwas Beruhigendes und lädt geradezu zum Relaxen ein. Der Teufel liegt wieder mal im Detail, sprich in diesem Fall in den Texten, die teilweise schon ganz schön unter die Haut gehen können. Ihr werdet es bereits ahnen, bezüglich der Tempi gibt es nicht viel Abwechslung zu vermelden.
Im Gegenzug muss man der Band allerdings zu Gute halten, dass sie mit dieser guten halben Stunde Musik ein äußerst stimmiges Werk abgeliefert hat, das durch ein dichte Atmosphäre punkten kann. Mir erscheint es zwar so, dass die doch sehr monotonen Vocals im Verlauf der Platte den ein oder anderen Minuspunkt abwerfen, auf der anderen Seite wird diese Art des Singens aber auch ganz bewusst als stilistisches Mittel eingesetzt. Und außerdem haben die Franzosen durchaus auch richtig gute Melodien am Start, wie zum Beispiel bei "Why?", "Child" oder "Desert Land".
Die Musik auf "Moonless" eignet sich ganz hervorragend zum Entspannen nach einem stressigen Tag, macht aber auch richtig Spaß, genauer ergründet zu werden. Wenn man sich tiefer damit befasst, fällt nämlich unweigerlich auch die sehr starke Einspielung mit all ihren subtilen Feinheiten auf. Dass seine Mitspieler eigentlich aus der französischen Indie-Szene kommen, merkt man der Scheibe dabei nur am Rande an. Etwas dürftig finde ich die Spielzeit von gerade mal etwas mehr als 35 Minuten. Sicherlich ist dieser Kritikpunkt subjektiv, aber ein bisschen mehr hätte es meiner Meinung nach schon sein dürfen.
Unter dem Strich schneidet dieses 'Wüsten'-Album aber dennoch gut ab, da die Vor- den Nachteilen letztendlich deutlich überwiegen. Relaxter, handgemachter und mit einem herrlich warmen Sound ausgestatteter Desert Rock, der es durchaus verdient, mal angecheckt zu werden.
Line-up
Reza Hatami (vocals, acoustic guitars)
Jerome Pichon (vocals, electric guitars)
Francois Fuchs (double bass)
Pierre-Jean Grappin (drums)
Tracklist |
01:Why?
02:Child
03:Rain
04:Desert Land
05:The Letter
06:Falling From Grace
07:Back Home
08:Boozer's Talk II
09:Grey Window
10:Waiting
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