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Roachford / Live At Rockpalast 1991 And 2005
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Das Energiebündel Roachford erleben wir auf diesem Doppeldecker in zwei verschiedenen Rockpalast-Konzerten. Einerseits aus dem Jahr 1991 in der Kölner Live Music Hall und andererseits bei seinem Gig in der Bonner Harmonie 2005.
Bereits sein Debüt "Roachford" (1988) sorgte für viel Aufsehen. Er hauchte dem R&B frische Seelen-Luft ein und konnte sich auch mit Hits wie "Cuddly Toy", "Family Man", "Pop Muzak" (mit Mousse T.) einen Namen machen. Zum Zeitpunkt der beiden Konzerte hatte er auf der einen Seite "Get Ready" und auf der anderen "Word Of Mouth" im Gepäck.
Roachford live ist ein besonderer Genuss. Mit vorzüglich aufgelegten, unterschiedlichen Begleitbands in den beiden gebotenen Konzerten zeigt der Mann mit der souligen Stimme, für welche Stimmung er sorgen kann. Ob mit flottem Tempo oder bei Balladen ist der Engländer immer auf der Höhe der Dinge. Er gönnt dem Publikum auch einen Abstecher in den Blues und sein Gesang schwebt über allen Kompositionen. Sehr geschickt wird das Publikum immer wieder in die musikalische Party mit einbezogen und Roachfords Songs gehen einfach auf direktem Weg in die Beine. Da wird die Fußwippe schon einer Belastungsprobe unterzogen und für seine Mitmusiker ist stets auch genügend Platz für mehr oder weniger lange Soli.
Nicht nur seine Hits sind Hinhörer. Irgendwie hat der im Süden Londons geborene Künstler eine besonderes Händchen fürs Songwriting, denn schließlich haben nicht unbedingt Leute von geringem Bekanntheitsgrad wie Michael Jackson oder Chaka Khan bei ihm angefragt, Songs für sie zu schreiben. Roachford ist ein hingebungsvoller Sänger und was er auf dem Keyboard von sich gibt, hat identische Klasse. Mit seinem Onkel Bill Roachford, dessen Instrument das Saxofon ist, spielte er bereits mit vierzehn Jahren Konzerte in Jazz-Clubs.
Die Musik des Briten verfügt über viel Groove und die Gitarristen (Gabriel Gordon, Hawi Gondwe sowie Ian Alleyne) spielen zum Teil eine richtig fetzig-rockende Saite. Highlights kann sich der Hörer auf den beiden Scheiben quasi nach freier Wahl aussuchen. Der Protagonist ist bei beiden Auftritten super aufgelegt und man spürt, dass er ein Musiker ist, der einfach auch auf die Bühne gehört. Im Herbst 2011 war er mit siebzehn Konzerten in Österreich, der Schweiz und Deutschland unterwegs. Der Mann ist gefragt!
Viele Tracks leben von tollen Arrangements und lebhaften Improvisationen. Da lässt sich Roachford nicht lumpen und im übertragenen Sinn hängen die Zuschauer an seinen Lippen, singen kräftig mit. Immer wieder gibt es eine gut funktionierende Kommunikation zwischen Künstler und Publikum.
Die Sound-Qualität der beiden Platten ist super. Da ist man selbst in den eigenen vier Wänden mittendrin und nicht nur dabei. Jede Nummer ist ein Treffer. Wenn man sich mit der Musik von Roachford nicht auskennt und Interesse an modernem R&B, Soul, Blues oder Funk hat, sollte man bei "Live At Rockpalast 1991 And 2005" unbedingt zuschlagen.
Beim Gig in der Kölner Live Music Hall 1991 geht es phasenweise noch einen Tick rockiger zu und mit seinen beiden langen Eigenkompositionen "Get Ready" sowie dem Medley aus "Cuddly Toy", das vom Publikum in einem kurzen Sprechchor gefordert wird und "Dance To The Music" ist die Stimmung auf einem weiteren Höhepunkt. Wow, hier geht die Post dann so richtig ab! Auch wenn im Line-up zur zweiten CD nicht explizit erwähnt, gibt es sehr wohl schönen Chorgesang zu hören.
Bei diesem hinlangenden Doppeldecker bekommt man Appetit auf die beiden Konzerte im DVD-Format. Roachford belegt, dass er selbst mit einem zeitlichen Abstand von vierzehn Jahren ein außergewöhnlich guter Entertainer ist und für klasse Unterhaltung sorgen kann. Der kleine Klangknick beim lange anhaltenden Applaus nach den letzten Tönen von "Get Ready" ist marginal. Bei der Zugabe geht es in gewohnter Qualität weiter.
Line-up: Bonn, Harmonie
Andrew Roachford (vocals, keyboards) Gabriel Gordon (guitar, backing vocals) Maik Schott (keyboards) Raoul Walton (bass) David Haynes (drums)
Line-up: Köln, Live Music Hall
Andrew Roachford (vocals, guitar, keyboards) Hawi Gondwe (guitar) Ian Alleyne (guitar) Eric Rominson (keyboards) Derrick Taylor (bass) Chris Taylor (drums)
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