Der Titel "Metropolis" hat in Kunst und Kultur bereits einige Meilensteine gesetzt. Ich assoziiere ihn zuerst immer mit dem Filmklassiker von Fritz Lang, der vor fast einhundert Jahren revolutionär war. Die Messlatte liegt also sehr hoch, wenn sich Musiker dazu entschließen, über dieses Thema Songs zu komponieren. Nun liegt es bei jedem selbst, zu interpretieren, was ihn persönlich damit verbindet. Die Einen sehen in Metropolis eine riesige Stadt, die niemals schläft und in der ein unendliches Gewusel stattfindet. Andere verbinden es vielleicht mit einem bevorstehenden Weltuntergang. Robby Maria vertont seine Ansichten über "Metropolis" in seinem zweiten Werk nach dem Debüt Break The Silence vor einem Jahr.
Inzwischen hat die Band ihren Namen reduziert, nachdem seine stille Revolution anscheinend beendet ist. Das Trio ist nach wie vor in der gleichen Besetzung, wobei allerdings Bassist Simon Birkholz nur auf dem Abschlusstitel "Har.Ma-Ged'On" zu hören ist. Die anderen dreizehn Songs wurden von Robby Maria in seiner Funktion als Multiinstrumentalist eingespielt. Schlagzeugerin Anni Müller bedient bei einigen Tracks die Rhythmussektion, hält sich dabei aber sehr zurück.
War die erste CD noch mit Ohrwürmern gespickt, so lehnt sich Robby Maria auf "Metropolis" nicht allzu weit aus dem Fenster. Die Songs sind überwiegend sehr kurz und ruhig, wobei seine Gitarre und das Piano die tragenden Rollen spielen. Dafür kann man sich gut auf seine eindringliche Stimme konzentrieren, die mal sanft und mal druckvoll seine Gefühle widerspiegelt. Viele Stücke laden zum Träumen und Kuscheln ein, andere hingegen gehen gut nach vorne, wie das vom Blues angehauchte "European Queen" und das schnelle "Troublemaker". Auch seiner Herkunft ist er wieder treu geblieben und präsentiert den Titelsong des Albums in Spanisch. Für Ungeübte wie mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber er zählt definitiv zu den Top drei der CD. Spannend ist auch der Ablauf des Stückes, der sich aus Umweltgeräuschen und Straßenmusik zu einem Sechseinhalb-Minuten-Epos entwickelt.
Mein Favorit ist aber der Opener "Days In The City", der sehr gut ins Ohr geht. Meine Empfehlung: Einfach zurücklehnen, das Gehirn ausschalten und genießen. Wer zudem noch eine weitere Facette des Künstlers kennenlernen möchte, dem sei der Abschlusssong "Har.Ma-Ged´On" empfohlen, der sich im Art Rock, ja fast Progressiv Rock bewegt.
Im Fazit wieder eine gute Scheibe von Robby Maria. Die Musik ist zwar ein wenig ruhiger als auf dem Vorgänger, aber sehr ausgewogen und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wie das Multitalent seine Kunst auf die Bühne bringen wird, kann bei der umfangreichen Deutschlandtour zwischen März und Juni begutachtet werden. Das Album "Metropolis" erscheint zum Tourstart im Handel oder kann bereits über die Webseite der Band geordert werden.
Line-up:
Robby Maria (vocals, guitar, bass, trumpet, piano)
Simon Birkholz (bass - #14)
Anni Müller (drums, percussion)
Tracklist |
01:Days In The City
02:In The Light Of The Summer
03:Run & Hide
04:Secret Alphabets
05:Butterfly
06:Metropolis
07:You're My Memory
08:Move Along
09:Troublemaker
10:European Queen
11:Troubadour
12:Love Song
13:Woman In You
14:Har.Ma-Ged'On
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