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Robert Randolph & The Family Band / Live In Concert
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Seit nunmehr zwölf Jahren sorgt Robert Randolph mit seiner Family Band in den US für reichlich Furore. Wie gut diese Mischung aus Rhythm'n'Blues, Soul, Funk, Gospel und Blues Rock abgeht, konnte man bereits bei einigen Haynes'schen "Christmas Benefits" und vor allem "Bonnaroo"-DVDs erahnen (in Deutschland macht er sich leider rar). Gerade bei diesem größten Jam Band-Festival in Manchester/Tennessee kommt Randolphs Mixtur bestens an, weil er es regelmäßig gewaltig 'jammen' lässt. Selbstredend macht sich unter diesem Aspekt ein weiteres Live-Album in seiner (noch) übersichtlichen Diskografie bestens.
Mit ihrem AlbumWe Walk This Road gingen Robert Randolph & The Family Band 2010 auf Nordamerika-Tour. Als Ergebnis liegt nun "Live In Concert" vor, das im vergangenen Jahr in den US erschien und nun - mit etwas Verspätung - endlich auch hierzulande aufgelegt wird. Da ist es kein Wunder, dass die Hälfte der Songs "We Walk This Road" entliehen sind. Doch während den Protagonisten der Studio-Scheibe 'Handschellen' angelegt scheinen, zeigen sie hier, wo ihre eigentlichen Qualitäten liegen: in der explosiven Live-Performance!
Sehr schön sieht man das exemplarisch an der Prince-Nummer "Walk Don't Walk", die live zu einem irren Jam 'aufgebrezelt' wird, wobei die verschiedenen Sänger ihre Stimmbänder aufs Äußerste dehnen dürfen. Das Instrumentalstück "Squeeze" wird zu einem Höllenritt aufgeblasen, bei dem Robert Randolph zeigt, dass er wohl derzeit der beste Steel Guitar-Spieler weltweit ist. Er duelliert sich hier ganz offensichtlich mit anderen Steel-Gitarristen - außer dem Eintrag im Line-up gibt das Booklet aber keine genaueren Infos her. Dieser Killer-Jam macht klar, warum auch (und gerade) die Bonnaroo-Hippies derart auf Robert Randolph abfahren...
Der Gospel, der auf "We Walk This Road" omnipräsent war, hat 'live' wenig Platz - hier geht's flott, zumeist im R&B, zu Werke - wie bei "If I Had My Way", das mir ein grenz-debiles, selig-glückliches Lächeln in die Backen zaubert. Ein weiteres Highlight ist das zweite Instrumental, das wundervolle "Peekaboo" (bislang unveröffentlicht), das doch tatsächlich im Country-Outfit daherkommt und erneut 'Stahl-Gäste' einbezieht. Als besondere Überraschung erklimmen danach Susan Tedeschi und Ryan Shaw die Bühne. Allerdings stiehlt dieser Vokalakrobat, der trotz seines vergleichsweise jungen Alters bereits zwei Grammy Awards (2008 und 2011 - Best Traditional R&B Vocal Performance) in der Tasche hat, Tedeschi und Randolph eindeutig die Show.
Schwarzer, rabenschwarzer Funk schlägt mit "Shining Star" ein - eine Nummer, die schon im Original von Earth Wind & Fire (1975) 'mindblowing' war... und hier ist sie doppelt so lang!! Eine eigenwillige Interpretation des Hendrix'schen Klassikers "Purple Haze" beendet den Reigen. Jimi hätte sicherlich angesichts dessen, was Randolph hier seiner Pedal Steel entlockt, Bauklötze gestaunt!
Es ist 'Pedal Power', was uns "Live In Concert" bietet... und lupenreine 'Black Power' obendrein. Einzig schade ist, dass es sich um ausgewählte Songs verschiedener Shows handelt. Hier könnte eine DVD Abhilfe schaffen, die dem Mann ohnehin noch in der Diskografie fehlt.
Auf jeden Fall sollte man sich Robert Randolph und seiner Family Band - sollte man sie tatsächlich noch nicht kennen - mittels Live-Aufnahmen nähern. Im Studio erscheint vieles etwas spröde - auf der Bühne dagegen geht der Bursche hoch, wie eine Granate!
Line-up:
Robert Randolph (vocals, lap & steel guitar) Danyel Morgan (vocals & bass) Marcus Randolph (drums) Lenesha Randolph (vocals) Brett Haas (guitar, keyboards & vocals) Friends of the Family: Chuck & Darick Campbell (steel guitar) Calvin Cooke (steel guitar) Nigel Hall (keyboards) Chris Layton (drums) Scott Nelson (bass) Ryan Scott & The Monophonic Horns Ryan Shaw (vocals) Tommy Sims (guitar & vocals) Adam Smirnoff (guitar) Susan Tedeschi (guitar & vocals) Joey Williams (vocals)
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