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The Rock'n'Roll Kamikazes / All Kinds Of People
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Nach "Tora! Tora! Tora (Tora!)" (2011) ist "All Kinds Of People" das zweite Album der italienischen The Rock'n'Roll Kamikazes und bei dem Bandnamen lautet die Preisfrage: Welchen Stil spielt die Gruppe? A: Doom Metal; B: Gothic; C: Rock'n'Roll. Richtig ... hier lesen nur Fachleute. Natürlich Rock'n'Roll.
2010 wurde das Quartett gegründet. Die Bandmitglieder hatten ihre vorherige musikalische Heimat bei The Hormonauts, Little Victor And The Boomers, Alessardo Cicognani, Gatta Molesta, Bari's Guy E Gli Specialisti.
Schubidubidu ... diese Formation mach mal richtig Spaß und ist nach dem Geschmack des Rezensenten, denn den Plattentitel "All Kinds Of People" könnte man in Bezug auf die Hauptrichtung des Genres der The Rock'n'Roll Kamikazes locker mit 'All Kinds Of The Rock'n'Roll Styles' umtaufen. Diese Combo schlägt mit ihrer verwirrend-schönen Mixtur voll ins Zentrum der Geschmacksnerven.
Mit einer unaufgeregten, aber schon dynamischen Art und Weise haben selbst The Rock'n'Roll Kamikazes so ihr Problem, ihre Musik auf den Punkt zu klassifizieren. Auf ihrer Homepage schreiben sie etwas von »rock'n'roll, rock'a'billy, rockin' blues, soul e swing.« Und schon haben wir den Salat. Was uns in zwölf Songs und knapp bemessenen achtunddreißig Minuten geboten wird, ist hochklassige Musik.
Im Coverbild treffen eben 'all kind of people' auf dem Bahnsteig eines Bahnhofs zusammen. Auf der Rückseite ist ein weiteres Bild, wieder mit einem Wagon, allerdings sind die Leute wohl schon lange weg, denn die Szenerie beherrscht ein pinkelnder Hund und eine Krähe oder ein Rabe auf dem Dach des Wagons.
Zum herausragenden Saxofonisten und Mundharmonikaspieler steht auf der Go Down Records-Seite zu dieser Platte unter anderem: »Guy was the leader of Bari's Guy E Gli Specialisti and brought to the Kamikazes some breathtakings sax solos, dirty low-down blues harp playing and a whole lot of grinning, laughing fun! Sadley Guy flew his last mission on October 4th 2012 and will be sorely missed. R.I.P. Guy.«
Guy Portoghese ist auf "All Kind Of People" mit von der Partie und singt mit "Tutti I Venerdi" den einzigen Track in italienischer Sprache. Diese Nummer macht Freude, ist ryhthmisch abwechselungsreich und Andy McFarlane findet noch Zeit für ein Gitarrensolo. "Tutti I Venerdi" ist nicht der Hinreißer, aber sehr gut. Andere Stücke kommen halt besser an. Vielleicht ist ja die folgende Ballade "Start Again" in etwa so wie ein Nachruf zu verstehen.
Mit "The Wanderer" hat man einen Klassiker in der Tracklist und interpretiert ihn nach Art des The Rock'n'Roll Kamikazes-Hauses. Eine spannende Version, die man sich sehr gerne anhört. Immer wieder besticht Andy McFarlane durch seinen messerscharfen Gitarrensound. Die Combo steht auch für viel Abwechslung und man mag ihre eingestreuten Blues-orientierten Lieder wie zum Beispiel "Out Of This Box" und das Quartett lässt es rocken, ohne dabei den Bogen zu überspannen.
Das Album hat zwar nur eine Spielzeit von etwas über achtunddreißig Minuten, aber die sind hervorragend gefüllt und so kann man sich über die relativ kurze Dauer in keiner Weise beklagen. Das sich in relativ langsamen Fahrwassern befindliche "Wreck" ist ein herrliches Highlight der Platte, in dem man auch noch einen tollen Slidegitarren-Part einbaut. Diese Scheibe ist ein Feuerwerk des sehr gut austarierten Rock'n'Roll und man kann sicher sein, dass hier nicht nur die Fans des Genres ihren Spaß haben werden. The Rock'n'Roll Kamikazes ziehen auch Bewohner aus den benachbarten Stil-Städten an. Diese italienische Band ist mit ihrer Musik ein Überzeugungstäter.
Line-up:
Andy McFarlane (vocals, guitar) Guy Portoghese (saxophone, harmonica) Nicolo' Fiori (double bass) Guiseppe De Gregoriis (drums)
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