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The Rolling Stones / Sweet Summer Sun - Hyde Park Live
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Kurz bevor die Rolling Stones mit ihrem ersten Mega-Event - einem Konzert im Londoner Hyde Park - zusammen mit ihren Fans und allen, die auch dabei sein wollten, den Sommer 1969 so richtig abfeiern wollten, änderten sich die Vorzeichen dramatisch. Wenige Tage vor dem Spektakel starb plötzlich und unerwartet der Bandgründer sowie erst Wochen zuvor gefeuerte Brian Jones. So lag dann irgendwie doch ein Schatten über diesem Konzert (übrigens das erste mit dem neuen Gitarristen Mick Taylor), das nichtsdestotrotz in die Annalen der Musikhistorie einging.
Als absolute Ausnahme von der Regel gibt es die (bereits mehrfach totgesagten) Stones auch heute noch und im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünfzigsten Geburtstag der Band kehrte diese fast genau 44 Jahre später für zwei Shows zum Ort des damaligen Geschehens zurück. Es hat sich zwischendurch auch ein bisschen was getan, Bill Wyman ist seit Anfang der Neunziger nicht mehr dabei und Ronnie Wood (Ex-The Faces) ersetzte bereits Ende 1974 den damals in der Band sehr unglücklichen Taylor.
Nun, was tut man, wenn man solch einen spezifischen, dazu auch noch runden Geburtstag feiert und seit ca. zehn Jahren kein neues Studioalbum mehr veröffentlicht hat? Richtig, ein bisschen in der Kiste wühlen und ein Programm zusammenstellen, das zu mehr als 90% aus großen Hits und Songklassikern besteht. Und die dürften mittlerweile so sehr im Allgemeinwissen der Musikfans verankert sein, dass man sich sparen kann, noch weiter auf sie einzugehen. Kommen wir also lieber zum Film selbst.
Die Band präsentiert sich hier extrem gut gelaunt und allerbestens aufgelegt. Neben den vier festen Mitgliedern (Jagger, Richards, Watts und Wood) waren natürlich auch wieder die Langzeit-Tourmitglieder Darryl Jones (Bass), Chuck Leavell (Keyboards), Bobby Keys am Tenor-Saxofon und die Background-Sänger Lisa Fisher sowie Bernard Fowler dabei. Dazu Tim Ries am Alt-Saxofon und als sehr willkommener Special Guest war auch Mick Taylor für zwei Nummern mit auf der Bühne. Von Bill Wyman leider keine Spur... zumindest nicht auf dem hier vorliegenden Film.
Das Energiebündel Mick Jagger mal außen vorgelassen, werden die notorischen Nörgler wahrscheinlich unter anderem ins Spiel zu bringen versuchen, dass es zum einen kaum Überraschungen gibt und sich auch die Agilität der Protagonisten ziemlich im Rahmen hielt. Aber hey, wir haben es hier mit Musikern zu tun, die (ich weiß, nicht alle) mittlerweile 70 (!!!!) Jahre alt sind. Und für zumindest zwei davon schien Anfang der siebziger Jahre bereits in Stein gemeißelt zu sein, dass sie diese Dekade nicht überleben werden!
Ach so, und bevor ich es vergesse: Mick Taylor war bereits von 1969 bis 1974 eine absolute Bereicherung für die Stones (und sicher auch - die guten Brian und Ronnie mögen es mir verzeihen - der beste Lead-Gitarrist, den sie je hatten) und auch hier lässt er noch einmal (speziell bei "Midnight Rambler") seine Klasse aufblitzen.
Sowohl Bild- als auch Soundqualität sind auf höchstem Standard. Der Schnitt, speziell bei den ersten Songs - ist mir allerdings viel zu hektisch. Ein Fakt, der sich aber im Laufe des Streifens glücklicherweise doch deutlich zum Besseren wendet. Inklusive der Bonus Tracks befinden sich immerhin 19 der insgesamt 20 auf LP/CD/DVD/Blu-ray veröffentlichten Songs auf meinem Silberling. Einzig "Tumbling Dice" musste aus nicht weiter erörterten Gründen weichen. Schade...
Wer weiß schon, wie es mit den Rolling Stones weitergehen wird? Dass es nochmal ein Studioalbum mit komplett neuen Tracks geben wird, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Auch eine längere Tour wird aufgrund des Alters der Protagonisten wohl nicht mehr wirklich auf dem Plan stehen. Umso schöner, dass sich »The greatest Rock'n'Roll band in the world« hier nochmal in Top-Form präsentiert. Auf diesem Niveau abzutreten (falls dies überhaupt tatsächlich passieren sollte), spricht eindeutig von Klasse.
Sehr schönes Teil, das sich auf jeden Fall lohnt!
Line-up:
Mick Jagger (lead vocals, guitar - #5,9) Keith Richards (guitars, background vocals, lead vocals - #7,8,19) Ronnie Wood (guitars, pedal steel - #8) Charlie Watts (drums) With: Darryl Jones (bass) Chuck Leavell (keyboards, background vocals) Bobby Keys (tenor saxophone) Tim Ries (alto saxophone) Mick Taylor (guitar - #10,16) Lisa Fisher (background vocals) Bernard Fowler (background vocals)
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