Mmm,… das klingt gut, möchte man meinen, als man das Programm des Abends im Haus Auensee las. Drei Bands aus der Hardrock- und Metalszene mit unterschiedlicher musikalischer Coleur traten auf. Masterplan, Rose Tattoo und die britische Hardrockband Saxon wollten ihr Publikum verzücken.
Als wir gegen 20 Uhr ankamen, waren Masterplan schon intensiv bei ihrer musikalischen 'Arbeit'.
Die Band überzeugte durch nicht übersehbare Spielfreude und starken Songs. Dabei hatte man den Eindruck, als ob die 'Chemie' unter den Bandmitgliedern richtig gut sei. Die einzelnen Musiker harmonierten gut miteinander, der Sound stimmte und die einzelnen Songs ("Spirits Never Die", Enlighten Me"...) kamen kraftvoll und energiegeladen ins Ohr des Publikums. Obwohl der Schlagzeuger Mike Terrana und auch Sänger Mike Di Meo erst seit 2006 Mitglieder der Band, die 2002 gegründet wurde, sind, ließen Masterplan keinen Zweifel über eine professionell und harmonisch agierende Band aufkommen. Masterplan war ein gelungener Opener an diesem Abend.
Nach einer erstaunlich kurzen Umbaupause trat als zweite Band des Abends Rose Tattoo auf.
Vorher noch nicht im Konzert gesehen, aber schon viel von der Band gehört, hatte ich doch reichlich Erwartungen an den Auftritt der Gruppe, die bereits seit den 70ern unterwegs ist. Und los ging es mit einer geballten Ladung Powerrock. Die Band präsentierte neue Stücke aus ihrer "Blood Brothers" CD. Dabei konnte Sänger 'Angry' Anderson überzeugen, der voller Energie und mit einer stimmlichen Dauerleistung seine Songs präsentierte. Wehrmutstropfen allerdings war der eher mäßige Sound, der die Musik von Rose Tattoo in einen 'nebelartigen Vorhang' drängte und die musikalischen Nuancen eher verschwimmen ließ. Als nach 45 Minuten Rose Tattoo 'Goodbye' sagte, war ich schon etwas über die Kürze des Auftritts verwundert. Als Support hatte ich den Auftritt der Band nicht verstanden.
Nach einer, wieder sehr kurzen, Umbaupause folgte der eigentliche Hauptact des Abends, die 1976 gegründete Band Saxon.
Und wie…
Ein mystisch wirkendes Bühnenbild und eine klasse Show im Stile der alten Hardrock- und Metalbands rahmten das Konzert von Saxon ein. Der Sound stimmte wieder und die Band legte voller Power los. Yeah... "State of Grace" und andere Songs der neuen Scheibe rasten durch den Saal und dem Publikum gefiel die Musik. Headbangen, so man die Frisur dazu hatte, gehörte genauso dazu, wie das Mitsingen der bekannten Stücke ("Crusader"). Die Stimmung der etwa 800- 900 Fans erlebte einen Höhepunkt nach dem anderen.
Bemerkenswert war, dass Sänger Biff Byford trotz zunehmender Hitze unbeeindruckt seine Show zelebrierte, und keinen Moment daran dachte, seinen langen Mantel abzulegen. Hervorzuheben ist die Spielfreude aller Musiker, die voller Kraft und Power ihren Gig absolvierten. Bassist Nibbs Carter zeigte, was man mit einem Bass musikalisch alles machen kann und auch Drummer Nigel Glockler und die Gitarristen Doug Scarrat und Paul Quinn verlangten ihren Instrumenten alles ab.
Als nach zwei Zugaben das Licht im Saal wieder anging, waren auch die Zuschauer erschöpft, aber doch sehr zufrieden mit dem Auftritt der Band.
Insgesamt war es ein gelungener Abend, der trotz des etwas kritischen Eindrucks des Gigs von Rose Tattoo viel Spaß machte und das Metal-Herz höher schlagen ließ.
Rose Tattoo
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