The Roxx / Unleash Your Demon
Unleash Your Demon Spielzeit: 46:30
Medium: CD
Label: Rockville Music, 2007
Stil: Heavy Rock

Review vom 17.10.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
So manche Aufbereitung der 80er-Jahre kommt mir wie eine musikalische Frischzellenkur vor. Jedenfalls geht mir das beim neuen Album von The Roxx so. 1986 spielte diese Band ihr Debüt mit dem Titel "Sugar And Spice" ein, von dem Titel wie "Boy Bitch" oder "On The Roxx" den Weg auf die "Munic City Nights"-Sampler fanden und sich so wachsender Begeisterung erfreuten. 1988 folgte das zweite Album "Watch Us Cum", leider verstarb wenig später der etatmäßige Gitarrist Animale. Für diesen kam L.X. Gaitanides zu The Roxx, der die Gitarre bis heute bedient.
Die Formation hat, insbesondere im süddeutschen Raum, inzwischen Kultstatus erreicht, obwohl seit 1994 kaum noch etwas zu vernehmen war. Plötzlich erschien dann im vergangenen Jahr eine EP mit den Tracks "Trigger" und "R.I.P", die wir nun auch auf dem neuesten Longplayer zu hören bekommen. Die Scheibe heißt "Unleash Your Demon" und zeigt von Beginn an, wo der Hammer hängt. Back to the 80s oder wie oder was? Da qualmt die Hütte und man stellt sich die Frage, ob hier ein Priest-Klon aus den Boxen schallt. Die stimmliche Ähnlichkeit zu Rob Halford in Topform ist schon frappierend, aber da The Roxx, wie bereits angesprochen, ein Kind der 80er-Jahre sind, gibt es dafür keine Schelte. Und im Übrigen klingen die Gitarrensounds keinesfalls wie Downing und Tipton.
Der tadellose Stampfer "Trigger" lässt sogar ein paar Tastentöne zu. Und spätestens bei "R.I.P. (Rest in Pieces)" wird klar, dass "Unleash Your Demon" unwahrscheinlich ins Ohr geht. Abseits des unspektakulären Mainstreams wird richtig gerockt. Zur Mitte des Albums verändern The Roxx den Sound, binden ein wenig Blues Rock ("Naked Song") mit ein und gefallen mit gespielter Einfühlsamkeit. Ansonsten greifen die Jungs musikalisch bekannte Themen auf, grooven jedoch auf eine unnachahmliche Art und Weise. Und sie verwenden akustische Gitarren und steigern somit die eigene Innovation und den eigenen komponistischen Anspruch ("Whore").
Schließlich zeigt der Härtegrad dann bei "I Believe (Some Heads Oughta Roll)" einen leichten Glamrock-Faktor auf. Wer also auf Bands wie Twisted Sister steht, dem wird das hier auch gefallen. "Hail You (Rock'n'Roll)" ist noch mal ein ansprechender Melodic-Kracher und dann sind wir nach dem abschließenden "Word Of Mouth" bereits durch. 46 Spielminuten sind sicherlich nicht besonders umfangreich, aber wenn die auf Grund der gezeigten Klasse ruckzuck vorbei gehen, wurde das Ziel erreicht.
The Roxx are back, mit toller Stimme von Billy Itch, mit schneidenden und rockigen Gitarren von L.X. Gaitanides. F. Sudden und Martin Motnik besorgen den dazugehörigen Rest ohne Fehl und Tadel. Im Ergebnis endlich mal wieder ein richtig geiles Heavy Rock-Album, in Erinnerung an eine tolle Zeit, von einer Band, die keinen Hehl aus ihren musikalischen Wurzeln macht. 8 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Billy Itch (vocals)
L.X. Gaitanides (guitars)
F. Sudden (drums)
Martin Motnik (bass)
Tracklist
01:Dominator (4:52)
02:Trigger (2:50)
03:R.I.P. (Rest In Pieces) (3:57)
04:Springtime Indeed! (4:33)
05:Pleasure (7:29)
06:Naked Song (4:48)
07:Whore (3:39)
08:I Believe (Some Heads Oughta Roll) (4:53)
09:Hail You (Rock'n'Roll) (4:03)
10:Word Of Mouth (5:19)
Externe Links: