Randy Piper gründete 1979 zusammen mit Blackie Lawless die Band Circus Circus. Daraus resultierte 1981 die Gruppe W.A.S.P., ein amerikanischer Heavy Metal-Act, der die Fans polarisierte, durch verrückte und brutale Bühnenshows eine Menge Aufsehen erregte und sich in der Metal-Szene heute einen gewissen Kultstatus erspielt hat.
Dies ist das zweite Album, welches Randy Piper mit seiner 1988 gegründeten Formation Animal eingespielt hat. Und wenn man sich "Violent New Breed" anhört, könnte man meinen, dass dies die musikalische Fortsetzung des 84er W.A.S.P.-Debüts und "The Last Command" aus dem Jahr 1985 ist.
Schon der Gesang von Rich Lewis unterscheidet sich in seiner Art und Weise nicht wesentlich vom guten alten Blackie aus früheren Jahren. Und so lässt der Eröffnungs- und Titel-Track "Violent New Breed" erahnen, dass Randy Piper beim Songwriting der ersten W.A.S.P.-Titel maßgeblichen Einfluss hatte.
Ganz im Stile von "Hellion" rockt die Band geradeaus und singt einen Refrain, wie wir ihn von "I Don't Need No Doctor" kennen. Da werden stellenweise alle zünftigen Rock 'n' Roll-Rhythmen ausgepackt und mit heftig verzerrten Gitarren umgesetzt. Hinzu kommt eine unheimlich agile Rhythmus-Fraktion, die sich um die Schlagzeuger J. Koleberg und Joakim Bloohm schart. Beide Drummer wurden hier als Gastmusiker engagiert und gehören offiziell nicht ins Line-up der Band.
Mit "Hey You" werden allerdings auch düstere und schleppende Töne verarbeitet, die im weiteren Verlauf laut stampfend zum Grölen einladen und die Fans der 80er Jahre positiv beeindrucken dürften. Dagegen erinnert mich "Eye Of The Storm" eher an Still Not Black Enough, einem W.A.S.P.-Album aus dem Jahr 1995 und obwohl Randy Piper mit dieser Scheibe absolut nichts mehr am Hut hatte, verdeutlicht dies, wie gut er und Blackie Lawless zumindest musikalisch miteinander harmoniert hatten.
"Turn And Walk Away", ist eine wunderbare Ballade, die gesangstechnisch voller Emotionen ist und der als Zugabe auch noch Synthies beigemischt wurden. Das Gitarrenspiel auf dieser Platte ist sehr gefällig und die Sounds sind fett. Das Album hat ohnehin einen guten Gesamtsound.
"Hellchild" und "Salt" lassen es dann nach alter und bewährter Manier wieder richtig krachen. Das macht riesig Spaß und ich würde mir wünschen, dass Lawless sich das hier genau anhört. Da vergesse ich die neuesten Produktionen aus seiner Hand ganz schnell und erfreue mich an diesem Silberling aus dem Hause Randy Piper.
Bleibt zu hoffen, dass "Violent New Breed" nicht nur kurzzeitig auf sich aufmerksam macht und dass die Band in Bälde etwas nachlegt.
Tolle Platte für Metal-Fans der 80er Jahre.
Line-up:
Rich Lewis (vocals)
Randy Piper (guitars)
Chris Laney (guitars)
Jackie Livengood (bass)
J. Koleberg (drums # 1-7, 10)
Joakim Bloohm (drums # 8, 9)
Spielzeit: 39:15, Medium: CD, Diesel & Glory Records, 2006 Heavy Metal
1:Violent New Breed (4:07) 2:Morning After (3:22) 3:Hey You (3:45) 4:Eye Of The Storm (3:33) 5:Turn And Walk Away (2:54) 6:Animal In Me (4:32) 7:Hellchild (4:54) 8:Salt (4:04) 9:In The Mirror (4:38) 10:B.O.O.M (3:23)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 24.08.2006
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