RPWL
Tourbericht-Nachlese
World Through My Eyes Tour 2005
Support: The Amber Light, Arena, Ray Wilson
RPWL
"World Through My Eyes" ist das vierte und zugleich bislang beste Studioalbum der deutschen Vorzeige-Symphonic-Progger RPWL. Noch im März, kurz vor dem offiziellen Tourstart, hätte ich jeden ausgelacht und für verrückt erklärt, der mir prophezeit hätte, dass ich das Jahr über insgesamt vier Konzerte der Freisinger besuchen würde. Doch es kommt ja immer anders als man denkt, nicht?
RPWL Im Telefoninterview gab Yogi Lang folgendes Statement: "Mit "World Trough My Eyes" konnte ich nach all der Zeit endlich wieder an etwas arbeiten, das mich sehr beschäftigte. Auf "Stock" hatten wir ja fast nur Songs verarbeitet, die weder auf "God has Failed", noch auf "Trying To Kiss The Sun" Platz gefunden hatten. Hier nun geht es um absolut neues Material, Gedanken über das Weltbild, Politik, Konsumwahn, Globalisierungswahn, und darum die Schönheit und Vielfalt der Welt und des Lebens nicht außer acht zu lassen - eben mit anderen Augen zu sehen". Und immer wieder folgte die Behauptung: "Meiner Meinung nach machen wir eigentlich gar keinen Prog. Jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Was IST Prog?" Diese Frage sollte sich übrigens durch die ganze Tour ziehen. Bei jedem Konzert stellte Yogi dem Publikum diese Frage. Die Antwort? War nie ganz klar formuliert und ist wohl immer auch eine Frage der Definition. Wer allerdings behauptet RPWL spielten keinen Prog, der kennt mindestens "The Gentle Art Of Swimming" nicht.
Die Entscheidung zum offiziellen Tourneestart nach Freising zu fahren war schon frühzeitig gefallen. Zumal die Anwesenheit von The Amber Light und Ray Wilson einen gewissen Festival-Charakter und einen hervorragenden Konzertabend versprachen. Die Akustik im 'Lindenkeller' ist vielleicht nicht an allen Ecken und Enden die beste, aber die Atmosphäre eines Heimspieles ist schlichtweg schier unschlagbar. Die RPWL-Familie präsentierte sich locker, hochmotiviert und aufgeschlossen und war begierig drauf zu spielen.
10.03.05 Freising, Lindenkeller
Luis, The Amber LightWer The Amber Light bislang so wie ich nur aus der Konserve kannte, durfte ein kleines blaues Wunder erleben. In den Studioaufnahmen eher fast zu ruhig wirkend, rockten diese Jungspunde den 'Lindenkeller' live wie die Großen. Eine tolle Performance von "Gangsters" und "Stranger & Strangers". Noch viel stärker als auf CD und beeindruckend in der Live-Umsetzung und Improvisation. Phänomenal, welche brachialen Soundwände und -gewitter aus Keyboard und Gitarren entstehen können. Derartiges Live-Potential lassen die Alben nicht unbedingt auf den ersten Blick erahnen.
Ray Wilson Ray Wilson hatte meine Aufmerksamkeit bereits als Frontmann von Stiltskin erregt. Einer schottischen Band, die mit einer 'Levis'-Werbung und dem Kracher "Inside" auf 'MTV' auch in Deutschland zu bescheidenem Ruhm gekommen waren. Als kurzzeitiger Nachfolger von Phil Collins sang er das vorläufig letzte Studioalbum von Genesis "Calling All Stations" ein und war auch mit der Band erfolgreich auf Tournee. 2000 katapultierten Tony Banks und Co. den Schotten auf etwas uncharmante Art und Weise aus der Truppe, was Ray Wilson in eine tiefe Krise stürzte. Sich auf seine Wurzeln besinnend startete der Musiker eine neue Karriere. Zunächst nur mit Bruder Steve als Akustik-Duo (u.a. spielten die beiden 2001 beim 'Edinburgh-Festival' an 13 Abenden vor ausverkauftem Haus), später nahm er sein teilweise autobiographisches Album "Change" auf und ging mit einer Full-Band auf Tour, wobei er freimütig erklärte, der deutsche Markt sei für ihn immer besonders wichtig gewesen. Hier habe er mehr Fans als daheim. Nun hatte Yogi Lang mit "Roses" einen wunderbaren Song geschrieben und Ray Wilson gebeten diesem seine Stimme zu leihen - eine wunderbare Entscheidung wie sich zeigte - vor allem live.
Ray Wilson Nach wie vor reagiert Ray Wilson stark auf sein Publikum. Stimmt die Chemie, ist er in Höchstform. An diesem Abend stimmte mal wieder alles, seine Sprüche und Witzchen kamen bei den Fans gut an, auch die nachdenklicheren Töne sparte er nicht aus. Ein Acoustic-Set vom Feinsten, mit Genesis-Coversongs aller Schaffensphasen, eigene Songs von "Change", doch seltsamerweise nichts von seinem aktuellen Silberling "Next Best Thing" und natürlich "Roses". Ray Wilson nur alleine mit seiner phantastischen, etwas rauen, Stimme und Gitarre bewaffnet zu erleben, ist stets ein Garant für Gänsehaut pur. Eine wunderbare Stunde verging wie im Flug. Unter frenetischem Beifall bedankte er sich artig und entschwand in die Dunkelheit.
RPWL Die Zeit reichte grad mal schnell zum Luftholen und zur Kamerakontrolle, während RPWL im Halbdunkel die Bühne enterten. "Sleep", einer der besten Songs auf "World Through My Eyes", ist als Opener einfach genial. Dieses Stück zeigt schon das ganze Potential der Freisinger auf. Verträumt, melodiös, farbig aber auch rockig und voller Power. So macht das Leben Spaß, die positive Grundstimmung des Albums war stets spürbar. Einer meiner Begleiter brachte die Sache auf den Punkt: "RPWL strahlten den ganzen Abend die bunten Farben ihres Covers aus". Ein großes Kompliment. Besser hätte man es nicht ausdrücken können. Show toll, Sound perfekt (jedenfalls unmittelbar vor der Bühne), Musiker gut drauf, wenn auch zu Beginn erkennbar nervös. Chris Postl, der Live-Rückkehrer, war sichtbar hocherfreut über den Beifall, mit dem sein Comeback bejubelt wurde und war stets bereit mit Yogi oder Kalle ein 'Duell' auszufechten. Im Hintergrund hatte das Gründungsmitglied Chris P. ja ohnehin stets mitgemischt, -gespielt und -komponiert, wie ein Blick in die Booklets bestätigt. So ist es doch nur legitim nun auch wieder offiziell auf der Bühne zu stehen. Welcome back, Chris! Sein Bühnendebüt gab auch der neue Keyboarder Markus Jehle, der sich wie es aussieht nahtlos in die RPWL-Struktur einfügt. Mit "Start The Fire" ging es weiter, die zu Beginn leicht spürbare Nervosität hatte mittlerweile etwas nachgelassen, flammte jedoch mit dem Betreten der Bühne durch Ray Wilson wieder auf.
RPWL mit Ray Wilson Die gemeinsame Darbietung des Hits "Roses" war schlichtweg phantastisch. Das 'Dream-Team' RPWL/WILSON schmetterte zudem den Stilskin-Kracher "Inside" in voller Besetzung durch den Saal! Klasse, RPWL auch mal fett rocken zu sehen; wird wohl nicht so oft vorkommen. Unter vielen Dankeschöns und Umarmungen für Yogi entschwand der Meister, um den Platz an der Sonne wieder dem 'ripplschen' Großmeister zu überlassen. DER Song des Abends - "3Lights" - ausufernde Bombast-Instrumental-Passagen, vor allem Yogis Moog-Solo ein überwältigender Genuss. Immer wunderbar "Hole In The Sky", die Pink Floyd-Strukturen sind hier noch klar hörbar. Das wär's dann gewesen - offiziell. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht. Doch so einfach sollten die Lokalmatadore hier nicht wegkommen! Unter ohrenbetäubendem Jubel gewährten RPWL ihre Zugaben "Tell Me Why" und das, in einer phänomenalen akustischen Version dargebotene "Crazy Lane". Großartige RPWL, zuvor mit The Amber Light und Ray Wilson schon zwei grandiose Supporter. Trotz des noch recht jungen Jahres bereits ein Konzert-Highlight, das wohl nicht so ohne weiteres zu toppen sein wird. Denn wann widerfährt einem schon das Glück, drei seiner angesagtesten Bands und Musiker an einem einzigen Abend gemeinsam erleben und treffen zu können?
07.05.05 Aschaffenburg, Colos-Saal, Eclipesd-Festival
RPWL Dann das 'Eclipsed'-Festival, mittlerweile auch eine etablierte Veranstaltung in der Prog-Szene und meist ausverkauft. Die Anfahrt nach Aschaffenburg war bereits ein nettes kleines Abenteuer. Knapp fünf Stunden Wochenendverkehr, ständig wiederkehrendem Platzregen und Baustellen. Im 'falschen' Parkhaus gelandet, aber daran war die Navigatorin (ääh, also ich, sorry), schuld. Punkt 18.30 Uhr erblickten wir die ultra-lange Warteschlange vor dem 'Colos-Saal'. Uff, also erst mal kehrtgemacht, eine Bank überfallen und dann schnell etwas Essbares besorgt.
Entgegen anders lautender Behauptungen selbsternannter Insider begannen RPWL pünktlich um 19.30 Uhr. "Sleep" lief schon, als wir uns noch schnell in den zum Bersten gefüllten 'Colos-Saal' zwängten. Bei "Gentle Art Of Swimming" wurde richtig deutlich um wie viele Klassen besser die Akustik des 'Colos-Saales' im Vergleich zum Freisinger 'Lindenkeller' ist. "Roses" 'durfte' Yogi Lang in Abwesenheit von Mr. Wilson diesmal selbst singen, was dem Song Nullkommanull Abbruch tat - im Gegenteil. "3Lights", ein erstes Highlight von vielen. Yogi Lang pendelte zwischen Mikro und Keyboard, das Moog-Solo im Mittelteil des Stücks höchstselbst spielend, Kalle Wallner an der Gitarre wieder einmal schlichtweg genial. Die Musik steigerte sich schier ins unermessliche und endete nach einer Ewigkeit in einem brachialen Soundgewitter. Frenetischer Beifall und endloses Gejohle war wohlverdient. "Opel" kam live sehr viel besser rüber als auf Konserve, sehr 'floydesk'. Doch es sollte noch besser kommen.
RPWL "Cymbaline", bis dato DER Floyd-Tribute-Song von RPWL, geriet zum unendlichen Trip in die Wolken. Kalle (Git.), Markus (Keyb.), Manni (Drums) und Chris (Bass) - jeder bekam sein Solo. Auch Yogi, der sich an diesem Abend hinter seinem Keyboard zeitweise wohler zu fühlen schien als am Mikro, langte ausgiebig in die Tasten. War dies schon beinahe vom andern Stern, sollte die Live-Version von "World Through My Eyes", die übrigens mit der Album-Version lediglich den Refrain gemein hat, endgültig das Abheben ins Universum besiegeln. Die, den Abend über wiederkehrende Frage "Was ist Prog?" wurde diesmal zu hundert Prozent beantwortet. Und sollte auch nur ein Mensch noch zweifeln ob RPWL Prog sind oder nicht, mit dieser Song-Version wurde jegliche Unsicherheit ein für allemal weggewischt. Der 'Colos-Saal' stand angesichts der Begeisterung der Fans kurz vor dem Kollaps. Es schien nahezu unmöglich, das Level noch höher zu schrauben - und doch - es ging. Die Cover-Zugabe des Pink Floyd-Songs "Welcome To The Machine" war die geniale Krönung eines grandiosen Auftritts der Freisinger. Mochten RPWL vielleicht stimmungsmäßig bei ihrem Heimspiel Anfang März auch lockerer drauf gewesen sein, musikalisch war das 'Eclipsed'-Festival ihr Meisterstück.
Rob Sowden, Arena Der geflügelte Satz aus dem persönlichen Umfeld "Wir fahren zu RPWL, und Arena nimmt man halt so mit" entpuppte sich als grobe Fehleinschätzung. Arena hatten mit "Pepper's Ghost" zwar wieder kein Meisterwerk, jedoch das beste Album ihrer 10jährigen Karriere abgeliefert und gedachten dies nun auch bühnenmäßig optimal umzusetzen. Rob Sowden präsentierte sich live überraschend gut, dank der tollen Akustik war auch der Gesang für weniger Textsichere deutlich zu verstehen. Klasse auch der als Ersatz für Ian Salmon eingesprungene Teilzeitrückkehrer am Bass, Mr. John Jowitt. Arena hatten sich eine sehr feine Setlist einfallen lassen und aus verschiedenen Alben ihre jeweils besten Songs eingepackt. "Breathe", "Painted Man", "Witch Hunt". "Chosen" und "The Butterfly Man" um nur einige zu erwähnen. Auch das schöne, instrumentale "Riding the Tide" wurde nicht vorenthalten. Die Hämmer unter den Zugaben waren "Jericho" und "Crying For Help VII", bei dem die gesamte Band das Publikum erfolgreich zum Mitmachen animierte. Mehr als zwei Stunden Arena in einer Reife, wie ich sie nicht erwartet hatte, insgesamt an die fünf Stunden tolle Musik und super Stimmung, wenn das keine kolossale Ausbeute war!
27.08.05, Peterskirchen, Rock im Zelt-Festival RPWL Dieses 'Rock-im-Zelt-Festival' stellte für die Freisinger wohl eine Ausnahme in ihrem prallgefüllten Tourkalender dar. Spielten sie sonst in größeren Hallen, Sälen und sogar in einer Kirche (Reichenbach) sollten sie bis zum Ende des Jahres noch auftreten, war dieses Halb-Open-Air doch wohl ein wenig ungewöhnlich. Mit dem quadrophonischen Sound-Verwöhn-Aroma ging hier natürlich nichts, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Den ausführlichen Bericht diese Festivals könnt ihr hier nachlesen.
02.09.05, Aschaffenburg, Colos-Saal
RPWL Zum Abschluß des Konzertjahres hatte die RPWL-Familie noch ein paar besondere Konzerte geplant - und zwar in der Originalbesetzung mit Pablo Risettio am Schlagzeug und einer Raritäten-Setlist mit alten bzw. seltener gespielten Songs und Cover-Versionen. Bereits am Wochenende zuvor hatte Kalle die Einladung zu einem der Konzerte ausgesprochen. Blieb also zu entscheiden ob Aschaffenburg oder Reichenbach - beides etwa gleich weit zu fahren. Das Pendel zeigte dann doch auf Aschaffenburg: Schöne Stadt, 'Colos'-Saal sehr angenehm und gute Akustik, nicht zu vergessen die 'Jazzkantine' mit ihrem leckeren Essen und noch einmal The Amber Light als Vorband - verlockende Aussichten also.
RPWL Die Anfahrt gestaltete sich trotz enormen Ferien-Rückreiseverkehrs bei warmer Herbstsonne als recht angenehm und entspannt. Einchecken im Hotel 'Pfaffenwinkel', kurzes Treffen mit den RPWL-Merch-Ladies Kerstin und Anja und ein kleiner Rundgang durch Aschaffenburgs schöne Altstadt, der im 'Vorgarten' der 'Jazzkantine' sein Ende fand. Der Backstagebereich des 'Colos'-Saales befindet sich ja lustigerweise im 1. Stock des Hauses. Und so kamen wir unverhoffter Weise vorab in den Genuss eines wunderbaren Gesangsolos, das Luis, Sänger der Amber Lights bemerkenswert locker und gut drauf, für seine Verhältnisse sogar ausgesprochen ausgelassen, in den Hof hinunter schmetterte.
The Amber Light begannen ihr Set mit "A New Atlantis", das auch - oder besonders live - ein wunderbarer Song ist. Als etwas störend erwies sich das Experiment die E-Gitarre mit dem Geigen-Bogen zu spielen was zumindest in den vordersten Reihen als extremes Gekreische ankam. Ansonsten gab es mit "Gangsters" ‚"Stranger & Stranger" und "Moody" die 'üblichen Verdächtigen' auf der genialen Bestenliste der 'Lichter', plus einem neuen Song, hinreißend schön und scheinbar noch ohne Titel. The Amber Light waren spielerisch fast noch besser als im März in Freising, doch es fehlte ihnen noch immer ein wenig an Lockerheit. Viel Zeit war ihnen jedoch leider auch diesmal nicht gegönnt. Egal - Erwerb und Signatur ihrer ersten Demo, die in meiner Sammlung noch gefehlt hatte und ein kurzes Gespräch mit den freundlichen Jungs hinterließen die Gewissheit irgendwann einmal auch ein richtig langes Konzert zu erleben.
RPWL RPWL in der Urbesetzung spielen zu sehen war irgendwie etwas ganz Besonders. Wohl aber nicht nur für die Fans, sondern auch für die Band selbst. Besonders Yogi Lang schien verändert. Völlig locker und entspannt, dennoch voller Konzentration und Elan rockte er um sein Keyboard herum, spielte mit lockeren Ansagen und machte seine Scherze mit dem Publikum. Wieder einmal die unvermeidliche Preisfrage: "Was ist Prog?" Die Setlist erwies sich in der Tat als etwas rar. Allerdings ging es an diesem Abend mehr um seltener gespielte RPWL-Songs als um die von einigen erwarteten Pink Floyd-Cover-Versionen, obwohl wir natürlich auch die bekamen. Und noch dazu ebenfalls nicht eine bekannte Querbeetmischung, sondern auch hier eher Rares. Natürlich durften aktuelle Songs nicht fehlen. Mit der rockigeren Version von "Sleep" taten sich RPWL allerdings keinen wirklichen Gefallen. Das wunderbare orientalische Flair, das den einleitenden Sitarklängen anhaftete war nahezu völlig verschwunden. "Day on may Pillow" reicherte Yogi Lang grinsend mit einer Genesis-Textzeile aus "I know what I like" an "….. it's getting better in your wardrobe, stepping one beyond your show…". Was natürlich nie und nimmer fehlen darf ist "Gentle Art Of Swimming", einer der wohl besten und längsten Songs, und zugleich auch der progressivste der Freisinger. Ebenfalls ein 'Muss' ist das ausgesprochen 'floyd'-lastige "Hole In The Sky" vom Debüt "God Has Failed". Und dann kamen die Raritäten. Aus den grauen RPWL-Vorzeiten, als sie noch unter Violet District firmierten gab es "Down And Away".
RPWL Von Pink Floyd spielten RPWL Songs, die sie vermutlich während ihrer Zeit als PF-Cover-Band des öfteren zum Besten gaben, ansonsten aber eher in Frieden ruhen ließen: Das lange und verspielt dahinfließende "Dogs" ("Animals") war allerdings ohne das typische Hundegebell etwas schwer zu identifizieren. Begeistert gefeiert wurde die Zugaben "Biding my Time" (Pink Floyd - "Relics", 1971) und "Let There Be More Light" ("Saucerful Of Secrets", 1968) in einer genialen Superversion. Obwohl Manni Müller an den Drums wirklich einen ausgezeichneten Job macht, ist das Schlagwerk von Pablo Risettio natürlich noch einmal etwas ganz anderes. Der Mann ist ein Besessener - ein Schlagzeuger mit Leib und Seele.
Um zwei Uhr nachts war endlich wieder alles im Tourbus verstaut (äh - nach welchem Plan nun eigentlich Chris?? ;-) ) und es ging ins Hotel zurück. Die Aftershow-Party währte nur kurz. Es war spät geworden und am nächsten Tag stand ja noch die Fahrt und das Konzert in Reichenbach als letzten deutschen Ort auf dem Programm. Nach dem gemeinsamen Frühstück trennten sich unsere Wege also wieder.
Setlist RPWL: RPWL Hole In The Sky (Gos Has Failed)
Dogs (Pink Floyd - Animals)
Sleep (World Through My Eyes)
Start The Fire (WTME)
Roses (WTME)
Waiting For A Smile (Trying To Kiss The Sun)
Spring of Freedom (GHF)
Day On My Pillow (WTME)
Gentle Art Of Swimming (Stock)
Down and away (Violet District - Terminal Breath)
Farewell (GHF)
Zugaben:
Biding my Time (Pink Floyd - Relics, 1971)
Let There Be More Light (Saucerful Of Secrets, 1968)

RPWL Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass RPWL zu Recht Deutschlands interessantester und bester Exportartikel in Sachen Symphonischem und Progressivem Artrock sind. Jedes der Konzerte entwickelte unter den jeweiligen örtlichen und publikumstechnischen Gegebenheiten und wechselnden Setlisten eine ganz besondere Atmosphäre. Sei es nun eine Toureröffnung mit Festivalcharakter wie in Freising, ein technisches Meisterstück wie beim 'Eclipsed'-Festival, lockere Open-Air-Atmosphäre im Zelt oder eben der Nostalgie-Effekt von Band- Urbesetzung und ewig nicht mehr gespielten Pink Floyd-Cover-Songs. Kein Konzert glich dem Anderen. Nun warte ich mit Spannung auf die angekündigte Live-DVD und erfreue mich bis dahin an einer wunderbaren Live-Aufnahme von "3Lights", die die RPWL-Familie überraschender- und hoch erfreulicherweise zu Weihnachen an Fans und Freunde verschenkte.


Bilder vom Konzert
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RPWL - Tourbericht-Nachlese, World Through My Eyes Tour 2005
Maria Ortner, 31.12.2005