Rudes / Elevator Up
Elevator Up Spielzeit: 40:23
Medium: CD
Label: My Redemption Records, 2011
Stil: Rotz'n'Roll

Review vom 16.05.2011


Moritz Alves
Die Rudes sind Fahrstuhlfahrer - und der bewegt sich auf ihrem Zweitwerk "Elevator Up" unaufhaltsam nach oben! Doch wer jetzt glaubt, es hierbei auch mit seicht-belangloser 'Fahrstuhlmusik' zu tun haben, der wird von derbe arschtretender Gitarrenarbeit ruck zuck eines Besseren belehrt.
Der Name der fünf Niederbayern ist daher zweifellos Programm, sofern man ihn denn allein auf ihren Sound bezieht, der sich todsicher irgendwo den Hellacopters, Gluecifer und den Supersuckers einordnen lässt - denn rein optisch wirkt die Band doch etwas brav.
Wie dem auch sei, die 13 hier befindlichen Titel tönen insgesamt jedenfalls so grob, gemein und garstig wie man es auch von diesen drei Rotz Rock-Referenzgrößen gewohnt ist. Und da davon mittlerweile nur noch die Supersuckers aktiv sind, darf sich jeder Anhänger guten Rock'n'Rolls freuen, sich endlich von frischem, derartig gelagertem Stoff die Trommelfelle massieren zu lassen.
Und die Rudes machen ihre Sache unglaublich gut. Sie rocken durchweg souverän und immer auf dem richtigen Energielevel und pflanzen dem begeisterten Hörer mit ihren ausgefeilten Songstrukturen Ohrwurm um Ohrwurm in die Gehörgänge. Verschnaufpausen? - Sucht man hier vergebens! Es treiben die Drums und es dampfen die Riffs, dass es eine wahre Freude ist. Diese Gruppe versteht ihr Handwerk sehr gut und weiß, wie man rockt!
"Elevator Up" ist in seiner Gesamtheit denn auch so stark, dass ich mich schwertue, alles überragende Anspieltipps herauszufiltern. Denn neben ziemlich eindeutigen Skandi-Rockern wie z.B. "I Want More" (Gluecifer-Zitate gleich zu Beginn der Scheibe) oder "Change" (hier lassen die Hellacopters grüßen) kann man den Einfluss von Eddie Spaghetti und seinen Supersuckers z.B. bei "Drowning" und "Wasted" sehr gut ausmachen.
Der Titeltrack ist einer der fiesesten und schnellsten Songs der Scheibe und besticht durch seinen überaus deutlichen Punk'n'Roll-Touch, während das folgende "Thanx" eher ruhig beginnt, sich dann aber zu einer Punk-Nummer mittleren Tempos mausert. Richtig Druck wird dann wieder beim obergeilen "Furious And Brave" gemacht, das (in einer gerechten Welt) die Indie-Tanzflächen genauso zum Kochen bringen sollte wie "Not Like Anyone".
Alles in allem weiß "Elevator Up" in seiner Gesamtheit zu gefallen und sollte daher auch unbedingt in eins durchgehört werden. Dies wird sicher keinem Rocker schwerfallen, da einen die Power der Rudes nicht mehr loslässt, nachdem man erst einmal an den Eiern gepackt worden ist. Der sehr ordentliche, klare Sound trägt seinen Teil dazu bei, und ich komme nicht umhin, dieser Truppe eine goldene Zukunft im gepflegten Rotz'n'Roll vorauszusagen. Verdient haben sie es nämlich unbedingt, und außerdem täte es diesem hierzulande doch etwas eingeschlafenen Genre ganz gut, durch eine Scheibe wie "Elevator Up" wieder mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Yeah!
Line-up:
Florian 'Flo' Siebeck (vocals)
Hannes 'Hänsn' Höchsmann (guitar)
Felix Bauer (guitar)
Patrick Reiser (bass)
Thomas 'Tom' Zobl (drums)
Tracklist
01:I Want More (3:06)
02:Drowning (3:27)
03:Change (3:24)
04:Where're My Shoes (3:08)
05:Elevator Up (2:14)
06:Thanx (3:09)
07:Damn (3:32)
08:Furious And Brave (3:34)
09:Wasted (3:13)
10:One Of These Days (3:03)
11:Not Like Anyone (2:52)
12:Amazing (3:01)
13:Suicide Suze (2:40)
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