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Rumblefish / Vor dem Tod
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Deutschrock der härteren Gangart präsentieren uns Rumblefish aus Neuss auf ihrem aktuellen Album, "Vor dem Tod".
Auch hier steht im Hintergrund das junge Indie-Label Öttemusic, das bereits im Review C.H.O.T. - Die Zeit sind wir vorgestellt wurde und ebenfalls in Neuss residiert. Gerade auf Indie-Labels finden wir immer wieder junge, teils noch unbekannte Bands, die im Schatten der großen Acts leidenschaftliche Musik spielen, aber noch nicht die Aufmerksamkeit erlangt haben, die sie eigentlich verdient hätten. So verhält es sich auch mit Rumblefish, die sich nicht einfach in eine x-beliebige Schublade stecken lassen.
Harte Riffs bilden auf "Vor dem Tod" die Basis für deutsche Texte, die von Wut, Verzweiflung, verlorener Liebe und Sozialkritik handeln. Doch so düster wie der Albumtitel auf den ersten Blick wirkt, sind die dargebotenen Texte nicht. Vielmehr wird manche Aussage wie in "Kleines Mädchen" mit einem gewissen Augenzwinkern präsentiert. »Rockmusik mit Herz, Schnauze und Seele« verspricht der Waschzettel des vorliegenden Promoalbums, und erfreulicherweise trifft dies tatsächlich auf den Punkt.
Egal ob es sich um Kinderprostitution in Thailand handelt ("Herbert F.") oder erdrückende Einsamkeit ("Verfluchte Zeit"), Rumblefish demonstrieren in jeder Zeile, dass sie hinter ihren Texten stehen, statt in Pauschalplätze und Platitüden zu verfallen. Abwechslungsreiche harte Hooklines, garniert mit treibenden Drums und knackigem Bass, Tempo- und Rhythmuswechsel inbegriffen, eröffnen Sänger Ralf 'Rally' Schmitz den erforderlichen Raum, um die Songs glaubwürdig und mit entsprechendem Dampf vorzutragen.
Durchweg erfreulich ist das Potential der Band, das sich über die gesamte Strecke des Albums offenbart. Kein Riff wird überstrapaziert, kein Thema endlos durchgenudelt.
Raffinesse und Prägnanz ist der kompositorische Kern auf "Vor dem Tod". Insofern muss man nicht befürchten, dass diese CD nach dem zweiten Hören in der Ecke landet. Vielmehr wird die Neugierde geweckt, was Rumblefish live zu bieten haben. Da sollte noch die eine oder andere fetzige Überraschung drin sein. Während man "Vor dem Tod" heftig wippend lauscht, wird einem sehr schnell bewusst, dass dieses Album nicht gerade radiotauglich ist. Das liegt allerdings nicht an mangelnder Qualität der Musiker, oder an schlappen Songs, sondern daran, dass die gängigen Radiosender bevorzugt nichtssagende Weichspülprogramme im Sortiment führen.
Aber viele andere Wege führen zu den Fans, was auch Rumblefish bewusst ist. Beschließen sie doch ihr Album mit dem Song "Hallo Wach", den sie ihren Fans gewidmet haben:
»Hallo wach da sind wir wieder Und wir singen für euch heut unsere Lieder Hallo wach da sind wir wieder und wir hämmern es euch in eure Glieder« Zu diesem Refrain kann man nur sagen: Bitte weiter hämmern, das tut gut !!!
Line-up:
Rally (Gesang) Andy (Bass) Ama (Gitarre) Max (Schlagzeug)
Externe Links:
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