Walter Rootsie And His Blue Connection / Dark Water
Dark Water Spielzeit: 66:23
Medium: CD
Label: WRAF Records, 2013
Stil: Americana

Review vom 26.03.2013


Markus Kerren
Der Holländer Walter 'Rootsie' Hopmans war sehr viel in Spanien und Finnland unterwegs, bevor er sich 1993 der Amsterdamer Band Geronimo anschloss und dort acht Jahre lang Mitglied war. Darauf begann er, seine eigenen Songs zu schreiben, ging zurück nach Finnland und gründete dort 2003 seine erste eigene Band The Backboners, die etwas später in The Blue Connection umbenannt wurde. Im Jahr 2007 erschien das Debütalbum "Get Up And Go", das er mit seinen finnischen Freunden vor allem in seinem und deren Heimatland betourte.
Unmittelbar danach wurde er allerdings von gesundheitlichen Problemen ziemlich aus der Bahn geworfen. Wieder erholt wurden erstmal jede Menge Soloshows gespielt, bis er seine Bandkollegen schließlich erneut zusammenrief, um das zweite Album, das mir jetzt vorliegende "Dark Water" aufzunehmen, das bereits im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde. An Quantität wurde nicht gegeizt, was man unschwer an 14 vorhandenen Tracks mit einer Spielzeit von mehr als 66 Minuten feststellen kann. Nehmen wir diese Chose also mal etwas genauer unter die Lupe.
Sehr flott und beschwingt eröffnet "Running Down Slow" die Scheibe. Eine coole, sehr eingängige Gesangsmelodie, die im Refrain von Walters eigenen Background Vocals unterstützt wird, macht ebenso viel her, wie der erdige Sound der Nummer. Bei "Motel Dakota" hat man dann allerdings das Gefühl, es irgendwie schon mal (mit anderen Stimmen und anderem Text) gehört zu haben. Dennoch geht es auch hier unbeirrt geradeaus und das Stück findet Anerkennung. "Heard Silence" ist eine Soul-Ballade im Stil der sechziger Jahre, die der Protagonist allerdings stimmlich nicht ganz so soulig zu performen in der Lage ist.
Klasse gespielt ist das alles und besonders heiß wird es, wenn Pasi Saharinen an der elektrischen und Slide-Gitarre das Feld für Soli überlassen wird. Aber auch Mike Roelofs weiß an der Hammond und am Wurlitzer Piano deutliche Akzente zu setzen und zu überzeugen. Ein Klasse-Song ist "Look Around", bei dem jeder einzelne der Beteiligten zu brennen scheint. Der Titelsong ist eine lupenreine Country-Nummer bzw. ein leicht abgedrehtes Hillbilly-Stück, bei dem es im positivsten Sinne des Wortes drunter und drüber geht. Ja, Freunde, so macht das Spaß!
Das kommt schon alles ganz gut. Was "Dark Water" aber letztendlich fehlt, ist ein Stückchen mehr Originalität. Bei ein paar Titeln zu viel schleicht sich heimlich, still und leise der Verdacht ein, dass zu gerne auf bewährte Formeln, Abläufe und Arrangements zurückgegriffen wird, anstatt neue Wege beschreiten zu wollen. Gegen Ende der Scheibe sind dann aber mit "Billy Boys Game", "Get Alive" und "Two Headed Monster" wieder sehr gelungene Tracks platziert, die das zweite Album dieser Formation versöhnlich ausklingen lassen.
In der ersten Liga spielt Walter Rootsie (noch) nicht mit, denn dafür sind manche Songs einfach etwas zu vorhersehbar. Man ahnt oft schon, was unmittelbar als nächstes kommen wird, sodass die überraschenden Momente einfach zu selten vorhanden sind. Das soll aber nicht heißen, dass "Dark Water" ein schlechtes Album ist und je nach persönlichem Gusto werden auch hier sicher sehr viele Fans dieses Genres Songs entdecken, die ihnen ganz besonders zusagen. Und da sowohl die Einspielung wie auch die Produktion sehr gelungen sind, darf der Scheibe ihre Berechtigung auch nicht abgesprochen werden.
Line-up:
Walter 'Rootsie' Hopmans (acoustic guitars, viola, percussion, lead & background vocals)
Anssi Lehtivuori (drums & percussion, maracas)
Pete Bergman (electric & standing bass)
Pasi Saharinen (acoustic, electric & slide guitars, Dobro)
Mike Roelofs (Hammond B3, Wurlitzer)

With:
Tommi Laine (electric, slide & E-bow guitars - #2,3,6,10,11)
Gona Lehtinen (tremolo guitar - #3, lead guitar - #9,12,13)
Ben Bouman (harmonica - #3,4,9,12,14)
Rik Spann (lead guitar - #4,8)
Anne Marten van Heuvelen (electric bass - #5, standing bass - #7)
Frits Heimans (alto saxophone - #5,14)
Klaas Koiman (tenor saxophone - #5,14)
Joe Buddy (tremolo guitar - #7,10)
Miika Palomäki (standing bass & banjo - #9,12)
Pasi Rykönen (acoustic guitar - #9,12)
Harri Saarnio (piano - #12)
Kyösti Kursika (lead guitar - #14)
Tracklist
01:Running Down Slow
02:Motel Dakota
03:Criminal In Grain
04:Bad Dream
05:Heard Silence
06:Look Around
07:You Worry
08:So Real
09:Dark Water
10:Down The Line
11:Billy Boys Game
12:Get Alive
13:Girl On The Hill
14:Two Headed Monster
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