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Santana & John McLaughlin / Live At Montreux 2011 - Invitation To Illumination
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1973 erschien das Album "Love Devotion Surrender". Obwohl getrennt voneinander schon öfter Gast beim Montreux Jazz Festival, kam es 2011 überhaupt zu einem gemeinsamen Konzert von Santana und John McLaughlin.
Auf der Grundlage der genannten Platte ist die musikalische Ausrichtung schon sehr speziell. Außerdem sind mit Carlos Santana und John McLaughlin zwei außergewöhnlich gute Gitarristen am Start. Da entscheidet manchmal die Tagesform zwischen überzeugend oder grandios. Man kann es vorweg nehmen ... beide hatte das Richtige gefrühstückt und wenn Carlos Santana während des Konzerts sagt, dass man das Herz des Zuschauers berühren möchte, dann darf man diesen Vorsatz als gelungen umgesetzt erachten.
Bei der Spezialität von "Love Devotion Surrender" darf man auch spezielle Versionen der Kompositionen dieser Scheibe erwarten. Man wird nicht enttäuscht. Neben den beiden Frontmännern sind die Namen der Begleitband nicht nur zum mit der Zunge schnalzen. Alle leisten Besonderes, besonders die mit Cindy Blackman Santana sowie Dennis Chambers doppelt besetzte Schlagzeugabteilung und aus meiner Sicht auch ein hervorragend aufgelegter David K. Matthews, den man als Solisten ohne Zweifel auf Platz drei führen kann. Seine zum Teil heftigen Hammond-Attacken sind unglaubliche Quellen der Furiosität. Paul Rekov sorgt mit seinen schön designten Congas für den doch bekannten perkussiven Santana-Sound, der hier allerdings viel mehr im Jazz verwurzelt ist.
Das Song-Regal ist sehr gut gefüllt und neben den "Love Devotion Surrender"-Tracks gibt es auch Lieder aus der Quelle von zum Beispiel Bob Dylan oder Led Zeppelin. In einem Medley mit noch weiteren Zitaten verfügen die Stücke natürlich über einen persönlich-prägenden Carlos Santana/John McLaughlin-Touch.
"The Creator Has A Master Plan" zählt meiner Meinung nach zu den herausragenden Nummern der DVD. Klasse! Nach diesem Stück hat es den Anschein, als sei das Konzert vorbei. Carlos Santana und John McLaughlin liegen sich schulterklopfend in den Armen, aber nur um zum akustischen Teil des Auftritts überzuleiten. Beide nehmen auf Stühlen Platz und Carlos Santanas erste Töne sind typisch iberisch. John McLaughlin stimmt noch fleißig seine Akustische.
Bei gedämpftem Licht nimmt das gefühlvolle "Naima" seinen Weg. Die Band hat Pause und die beiden Protagonisten verlieren sich bei dieser John Coltrane-Komposition in der Weite der Fantasie. Hier merkt man, welch zeitlosen Charakter "Love Devotion Surrender" im Laufe der Jahrzehnte bekommen hat. Schließlich handelt es sich auch um eine der Klassiker-Platten der Musikgeschichte.
Ohren, die Santana-Sounds gewohnt sind, dürfen bei "Let Us Go Into The House Of The Lord" gespitzt werden. Wenn man es nicht sehen würde ... John McLaughlin fügt sich da perfekt in die flirrenden Latin-Klänge ein. Dann ist er wieder da ... David K. Matthews an der Hammond. Zum Niederknien! Wer einerseits die Nase von Improvisationen nicht voll bekommt, ist hier an der richtigen Adresse. Wer es andererseits lieber etwas straffer arrangiert haben möchte, kommt auch nicht zu kurz. Die beiden Anteile halten sich durchaus die Waage. Trommeln kann Cindy Blackman Santana wie der Teufel und bekommt in ihrem als separat aufgeführtem Track berechtigten Szenenapplaus dafür.
Claude Nobs hatte bei seiner Ansage fast schon feuchte Augen und wesentlich entspannter kommt beim Boogie Blues von John Lee Hookers "Shake It Up And Go" mit der Harmonika zurück auf die Bühne. Die Wurzeln der Rockmusik in zirka einer dreiviertel Stunde zu preisen, kommt gerade als Zugabe sehr gut rüber. Der Titel "Invitation To Illumination" ist der zur Schau gestellten Gläubigkeit angemessen. Musikalisch haben die über zwei Stunden eine darüber hinausgehende Aussage. Was Ton, Bildqualität und –schnitt anbelangt, ist, wie man es von den Montreux Festival-Mitschnitten gewohnt ist, alles im grünen Bereich. Wer auf Santana-Latin steht, wird nicht so begeistert sein, weil er nicht ausgeprägt ist. Man muss schon im weiten Feld der Fusion Gänsehäute entwickeln, um hier auf seine Kosten zu kommen. Eine Empfehlung bleibt diese DVD dennoch.
Line-up:
Carlos Santana (lead guitar, vocals) John McLaughlin (lead guitar, vocals) Tommy Anthony (guitar, vocals) Dave K. Matthews (keyboards) Etienne M'Bappé (bass) Benny Rietveld (bass) Cindy Blackman Santana (drums) Paul Rekov (congas, percussion) Tony Lindsay (vocals) Andy Vargas (vocals) With: Claude Nobs (harmonica)
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