Eric Schwartz / The Aristocrat
The Aristocrat Spielzeit: 45:25
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Fusion

Review vom 19.03.2015


Wolfgang Giese
Hat sich Eric Schwartz mit seiner Platte The Better Man noch mit einer relativ ernsthaften Ausprägung ausgedrückt, so habe ich diesen Eindruck bei dem aktuell erschienen Werk, "The Aristocrat", nach dem Durchhören nicht mehr... spätestens nach dem Lesen der Texte.
Was zunächst noch äußerst bemerkenswert erscheint, nämlich die Feststellung, dass nach dem Hören der ersten fünf Songs jeder in einem anderen Stil präsentiert worden ist, erscheint mir nun doch als eher komödiantische Variante. Vielleicht sogar als Satire (?), um durch die Verwendung verschiedener gängiger Musikformen oder durch die Texte diese ein wenig 'bloßzustellen'. Gut, der Ansatz mag ein anderer gewesen sein, doch gibt der Inhalt der Verpackung keine eindeutigen Hinweise darauf.
So beginnt "The Aristocrat" mit Country, der zweite Titel ist ein Blues, dann wird es jazzig, Pop mit leichtem Funkeinschlag folgt und eine Kombination von Singer/Songwriter-Stil und theatralischem Rock à la Queen zeichnet "Codependent Sonata" aus. Doch das Pulver ist noch nicht verschossen - es geht munter weiter mit diesem irren Stilmix. Es funkt ein wenig bei "Senator Whoever", auch ein wenig nach Frank Zappa riecht dieser Song, und es geht auch in Richtung Gospel beim elften Track. "Male Pattern Baldness" - yeah, dieses Lied über das männliche Leiden der Glatzenbildung ist ein satter Blues Rock weißer Prägung, mit kreischender E-Gitarre.
Eric Schwartz ist nebenbei auch als Comedian tätig und sein Witz beruht oft auch auf sexuellem Hintergrund. So wimmeln seine Texte auch vielfach von entsprechenden Zweideutigkeiten. Irre Texte wie "Black Man In The White House" runden das Bild ab, und so fehlt zwar eindeutig ein roter Faden, jedoch kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass jeder Song akribisch und mit hohem Anspruch gestaltet wurde. Die Platte bietet also sehr gute Unterhaltung und man kann sich entspannt und ohne Erwartungshaltung zurücklehnen und einfach nur genießen.
Abschließend könnte es auch ein Titel von Marvin Gaye sein, der erklingt ("W.G.F.T.S."). Hier heißt es »Who's gonna fuck the singer?« - nun denn, da bleibt mir nur, viel Vergnügen zu wünschen.
Line-up:
Eric Schwartz (vocal, backing vocals, keyboards, acoustic guitars, tambourine, flute, except where noted)
Craig Mcintyre (drums, percussion)
Eric Holden (bass)
Marty Rifkin (pedal steel guitar, dobro - #1)
Neale Eckstein (acoustic arpeggio - #1)
David Buskin (backing vocals - #1)
Robin Batteau (backing vocals - #1)
Wes Parker (high lonesome backing vocals - #1)
Ed Tree (guitars - #2)
Wally Minko (piano - #3)
Tom Evans (sax - #3, horns - #9)
Matt Bowen (strings - #3)
Andrew Dack (associate string arranger #3)
Chris Strandring (jazz and nylon guitars - #3, guitars - #9)
Reb Beach (electric guitar - #4, electric guitar shredding - #10)
Kevon So (clean keys - #5)
Christopher Allis (Heckler - #5)
Dave Crossland (backing vocals - #6)
Dan Navarro (backing vocals - #6)
Stevie Gurr (guitars - #7, 12, breakdown guitar - #10)
Heather Donavon (backing vocals - #7,12)
Karen Dumont (Gospel choir - #11)
Barbara Propps (Gospel choir - #11)
Myrtle Brown (Gospel choir - #11)
Amy Engelhardt (Gospel choir - #11)
Steve Aguilar (Hammond organ - #11)
Heather Waters (backing vocals, riffing - #12)
Tracklist
01:There's A Picture… (2:56)
02:Black Man In The White House (4:12)
03:Welcome To The Working, Wanking Week (4:27)
04:Telltale Kitchen (4:45)
05:Codependent Sonata (3:17)
06:I Don't Know Why (2:36)
07:Senator Whoever (3:34)
08:STFU Ann Coulter (0:15)
09:That Being Said (4:19)
10:Male Pattern Baldness (4:36)
11:Jesus, Leave The Bible Belt Alone (5:00)
12:W.G.F.T.S. (4:58)
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