Seit gut 15 Jahren ist der Amerikaner Eric Schwartz bereits auf den Bühnen unterwegs und hat in dieser Zeit auch schon einige Alben auf den Markt gebracht. Eine große Rolle spielte während dieser Zeit aber auch immer schon ein weiteres Feld, nämlich das der Komödie und Satire. Der Songwriter hat schon mit so einigen Comedy Acts die Stage geteilt und lieferte nicht selten auch die musikalische Untermalung für deren Shows. Mit "The Better Man" bringt er eine weitere Scheibe unter die Menschheit, deren zeitliche Entstehung allerdings nicht so ganz klar ist.
Die Copyrights der elf vertretenen Tracks ziehen sich von 2002 bis 2012, wobei im Dunklen bleibt, ob wir es hier mit einer Zusammenstellung oder frischen Einspielungen (was aufgrund des geschlossenen Soundbildes nahe liegt) älterer Songs zu tun haben. Aber wie dem auch sei, auf "The Better Man" befindet sich ein knappes Dutzend gut komponierter und arrangierter Nummern, die immer auch sehr großen Wert auf die Lyrics bzw. den Gesang legen. Von der Auslegung her breitet sich das Repertoire des guten Eric von fast schon poppigem, leicht verdaulichem Zeug über rockigeres Material aus.
Wobei die Tiefe auf "The Better Man" nicht unbedingt in der (durchaus guten) Musik, sondern vielmehr in den sorgfältig zusammengestellten Texten zu finden ist. Das reicht von ernst über witzig bis zutiefst zynisch, ist dazu durch die Bank sehr unterhaltsam. Wohl dem also, der die Texte versteht, denn ansonsten könnte es passieren, dass die Scheibe eher als Hintergrundmusik genutzt werden wird. Deshalb muss sie nicht schlecht sein, mir persönlich fehlt allerdings so ein bisschen der Kick, egal wie schnell oder langsam die einzelnen Songs sein mögen.
Fast schon vom Southern Rock beeinflusst und sicherlich in guter Absicht erklingt irgendwann "Cool Down Baby" aus den Boxen, das all denen Mut machen soll, die die Knarre schon an ihrer Schläfe positioniert haben. Hier kommen dann auch religiöse Aspekte ins Spiel, die man entweder mögen kann oder auch nicht. Ein Track, der mich immer noch etwas rätselnd zurücklässt, ist "Welcome Back To The USA". Einerseits kritisch über Kriegseinsätze amerikanischer Soldaten, andererseits aber auch konservativ-befürwortend eben dieser. Es wird nicht wirklich klar (was möglicherweise aber auch an mir liegen mag), wo sich Eric Schwartz diesbezüglich positioniert. Aber vielleicht ist er ja selbst noch unentschlossen...
Wesentlich deutlicher dagegen die Aussage in dem Song "Another Mother Flood", der einen kompletten Neuanfang bzw. ein grundsätzliches Umdenken bzgl. unseres Erdballs im Allgemeinen und auch Besonderen heraufbeschwört, bevor wir alle den Bach runtergehen. Erfreulich rockig kommt das ansonsten mit einem sehr witzigen Text ausgestattete "Martini", das richtig Spaß macht. Darüber hinaus gehen "Next Time", das eröffnende "Don't Ask" sowie der abschließende Titelsong als Gewinner durchs Ziel.
Phasenweise (am deutlichsten wohl bei "Is It Wrong?") hört sich Eric Schwartz auch mal nach Cat Stevens an, was aber wohl eher Zufall als Absicht ist. "The Better Man" sollte man anchecken um herauszufinden, wie es dem eigenen Gusto bekömmlich ist. Die Scheibe hat einige schöne Seiten, lässt auf der anderen Seite aber auch hier und da mal das Zupackende vermissen, das zumindest den Rezensenten durchgehend bei der Stange hält.
Line-up:
Eric Schwartz (keyboards, acoustic guitars, percussion, lead & background vocals)
Eric Holden (bass)
Craig Macintyre (drums & percussion)
and many others...
Tracklist |
01:Don't Ask
02:Professor Boulevard
03:Martini
04:Is It Wrong?
05:Take It Out On Me
06:Next Time
07:I'm Sorry
08:Cool Down Baby
09:Welcome Back To The USA
10:Another Mother Flood
11:The Better Man
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