Ach, welch eine Freude wieder ein Hank Shizzoe-Album in der Hand zu halten. Nach 13 Jahren beim Label CrossCut ist er mit "Headlines" nun zu Blue Rose Records gewechselt. Seine Musik befindet sich weiterhin auf einem sehr hohen Level.
Gibt es noch keine CD des Schweizer Musikers in der Sammlung, hat man bis zu diesem Zeitpunkt definitiv einen Fehler gemacht. Ohne Bedenken kann man jedoch gleich mit seiner neusten CD "Headlines" loslegen.
Locker, flockig leicht und so richtig schön rootsig ist seine Musik und man muss schon mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein, wenn sein Roots Rock- oder Blues- oder Americana-Stil keinen Gefallen beim Hörer finden sollte. Mit den Directors hat er eine höchst kompetente Band neben sich.
Vorliegendes Album ist ebenbürtiger Nachfolger von "Out And About" aus dem Jahr 2005 und "Headlines" beginnt mit "Are We There Yet?", einem Up Tempo-Song, der den Weg für die folgenden Nummern ebnet. Heulende Gitarre und straightes Drumming sowie pumpender Bass begleiten uns durch die etwas über 4 Minuten.
Dreckiger Blues mit Harp, einer herrlich verzerrten Gitarre und einem geradezu eingängigen Refrain folgt mit "Hey Now Say Now", einem Highlight auf "Headlines".
Schnitt! Akustische Gitarre, dezent gespieltes Schlagzeug von Christoph Beck und der Kontrabass von Michael Poffet hält "The Farmer's Song (For Ali)" am Köcheln und dann slidet Shizzoe ein erstes Mal über die Saiten. Bei den ersten gesungenen Zeilen hat man das Gefühl, der Roots-Rocker sitzt unmittelbar vor einem. Die CD ist exzellent von ihm und Oli Boesch produziert worden. Aufgenommen wurde im Backyard, U3 und den Capital Studios, die alle in Bern ansässig sind.
Shizzoe-Groove pur ist "49 Days And 50 Nights", das sich auf sehr angenehme Art und Weise in den Gehörgängen fortpflanzt. Erfreulich, mit welcher Atmosphäre dieser fast siebenminütige Track die vier Wände erfüllt. Man greift jetzt schon viel zu häufig zum Lautstärkeregler.
Mit "Yea! Heavy And A Bottle Of Bread" kommen wir dann zum einzigen Cover des Albums: Bob Dylans Song wiegt herrlich im lauen Wind der untergehenden Sonne und man freut sich auf ein kühles Getränk auf der Veranda.
Hank Shizzoe lässt dem Bottleneck kaum Ruhe und "Make The Jockey Run" ist geprägt von dynamischen, etwas lauteren, sowie ruhigeren Phasen. Ja, das ist es doch, diese Slide gepaart mit Hartungs Gitarrensound!
Es ist Zeit für etwas Fetziges und da kommt der Titeltrack gerade richtig, denn Shizzoe & The Directors schalten auf Rock'n'Roll. Dazu singt der Protagonist mit unaufdringlicher Stimme und der Song endet in einer Art Gitarrenduell auf einer staubigen Hauptstraße um die Mittagszeit.
"Out Of Control": Im Hintergrund klimpert ein Piano, die Gitarren spielen etwas out of tune und Christoph Beck streichelt die Felle seines Schlagzeugs mit den Jazz-Besen.
Die beiden Gitarristen geben in "Monochrome" ein kurzes Stelldichein, denn die anderen Musiker befinden sich an der Bar und gönnen sich einen Drink. Die akustische und elektrische Gitarre erzeugen ein herrliches Feeling, dem man sich nicht so schnell entziehen kann.
Die kurze Pause ist vorbei und mit "Flesh And The Pan" gibt es, in ähnlich intensiver Atmosphäre, einen Song, bei dem es sich auch lohnt, die im Booktlet ausgedruckten Texte mitzulesen.
Der musikalische Kreis schließt sich wieder, wenn die beiden letzten Songs erklingen. Rootsrockiges der feinsten Sortierung!
Ohne Einschränkung ist die neue CD von Hank Shizzoe & The Directors für alle Anhänger dieses Genres zu empfehlen.
Line-up:
Hank Shizzoe (vocals, guitars, lap steel, bouzouki, ukulele, violin bass, banjo, piano, organ, percussion, harmonica)
Oli Hartung (guitars)
Michel Poffet (upright bass)
Christoph Beck (drums, percussion)
Tracklist |
01:Are We There Yet? (4:12)
02:Hey Now Say Now (4:18)
03:The Farmer's Song (For Ali) (6:21)
04:49 Days And 50 Nights (6:44)
05:Yea! Heavy And A Bottle Of Bread (4:03)
06:Make The Jockey Run (4:42)
07:Headline (4:09)
08:Forgive And Remember (4:19)
09:Out Of Control (5:16)
10:Monochrome (2:47)
11:Flesh And The Pan (6:35)
12:The Sailor And The Queen (4:54)
13:Thanks I'm Feeling Fine (3:06)
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