J Shogren / Jahamericana
Jahamericana Spielzeit: 45:29
Medium: CD
Label: Jaja! Records, 2007
Stil: Singer/Songwriter / Roots / Americana

Review vom 08.05.2008


Ulli Heiser
Vom Trapper zum Professor, lesen wir in der Bio des aus Wyoming stammenden Singer/Songwriters J. Shogren. Diese Vita klingt spannend und so sind auch die Stücke des Künstlers. Trotz aller 'Einfachheit', muss man sagen, denn "Jahamericana" ist sehr intim und direkt. Sofort fällt die einerseits warme und emotionale Stimme des Protagonisten auf, die aber andererseits einen spröden und rauen Charme versprüht.
Vierzehn Songs, die von der Einfachheit der Arrangements leben und die trotzdem, oder gerade deswegen, des Öfteren mit traumhaften Melodien aufwarten. Shogren, Professor of Natural Resource Conservation & Management und Mitglied des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat in seinen Songs was zu sagen und bringt dies mit hoher musikalischer Ausdrucksstärke in des Hörers Ohren. Gekonnt verbindet er Blues, Country, Americana und Roots in immer stimmiger und professioneller Weise.
Auffallend sind da erst mal die Boogie'n'Blues-Nummern ("Don't Worry", "Lovers Lane Boogie", "Good Enough" oder "A Good As I Been To You"), die irgendwo zwischen CCRs "Green River" und Tony Joe White anzusiedeln sind.
Auffallend auch die herrlichen Duette mit Birgit Burke und J. Marsh und das akustische Gitarrenspiel auf seiner alten Gibson L-48. Da braucht es kein instrumentales Brimborium, Reduzierung auf das Wesentliche ist die Formel. Schön zu hören in den Country-Perlen "It's All Good" und "Wooden Saints". Melodien und Harmonien sind vom Feinsten und bekommen jederzeit die Kurve, um nicht allzu (schön) süßlich und altbacken zu klingen. Slideeinsätze geben das besondere Etwas und wenn wir gerade beim Besonderen sind: Das Instrumental "Helgagatan" weiß durch stil- und kunstvolles Gitarrenspiel zu erfreuen und ist eine Hommage an Schweden, wo sich Shogren gerne aufhält, wenn er nicht gerade in Wyoming ist.
Typisch amerikanischen Singer/Songwriter-Sound dokumentiert das dichte und mit Slide gewürzte "Me & Genghis Khan". Es klingt etwas nach John Hiatt und wieder dürfen sich die Fans der mit Röhrchen bespielten Saiten freuen. Der Künstler selbst nennt seine Einflüsse wie folgt: »acoustic Jimmy Page and electric Bob Dylan«. Gar nicht danach klingt jedoch das etwas verswingte "Drinking". Das ist wohl die 'Professor-Nummer'. Die Stärken liegen m.E. dort, wo er bisher auch punktete, in 'Trapper-Nummern' wie "Outsider" etwa, das 'verstärkt' durch Akkordeon und Violine eine ganz besondere Note bekommt. Man ist 'ganz nah' am Künstler und zum wiederholten Mal kann ich die perfekte Melodie bewundern.
J. Shogren ist mit "Jahamericana" ein tolles Kleinod gelungen, welches sich immer dann lohnt zu hören, wenn man 'ganz nah' an der Musik sein will.
Line-up:
E. Barber (drums)
B. Birke (vocals, mandolin)
C. Castle (drums)
L. Hutchinson (bass)
J. Marsh (vocals)
C. Murrieta (drums)
B. Plummer (bass)
J. Shogren (vocals, guitar)
D. Tinker (bass, piano, percussion)
D. Woody (violin, accordion)
M. Wyatt (cello)
Tracklist
01:Don't Worry
02:Lovers Lane Boogie
03:It's All Good
04:Me & Genghis Khan
05:Drinking
06:A Good As I Been To You
07:Opposite
08:Thunderstorm
09:Shuffletown
10:Outsider
11:Good Enough
12:Hybobound
13:Helgagatan
14:Wooden Saints
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