Vom Schlagzeuger zum Gitarristen. JC Smith war Drummer bei der Back To Back Blues Band. 2000 war das Jahr, in dem er die Trommeln und Becken hinter sich ließ und sich dem Sechssaiter widmete. Das Album "Midnight Creeper" brachte ihm und seiner Combo einiges mehr an Öffentlichkeit als in der Bay Area ein.
So waren nicht nur die Vereinigten Staaten die Bühne seiner Konzerte sondern zum Beispiel auch der östliche Teil von Europa und Russland. Auf JC Smiths Zusammenarbeits-Liste stehen Namen wie Hubert Sumlin, B.B. King, Buddy Guy, Son Seals oder Pinetop Perkins.
2006 wurde ihnen der Titel 'Band des Jahres' von der Bay Area Blues Society West Coast Blues verliehen. In eine Reihe mit der vorliegenden Platte "Love Mechanic" gesellen sich Scheiben wie die bereits erwähnte "Midnight Creeper", "That's What I'm Talk'n Bout" und "Defining Cool". Bei der Songauswahl stützt sich The JC Smith Band auf fünf Eigenkompositionen und weitere Coversongs, bei denen gleich zwei von Elmore James geschrieben wurden. Dabei ist wohl "Yonder Wall" bekannter als "Talk To Me Baby".
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass als Schlusslicht ein Lied von Toronzo Cannon präsentiert wird. "Ain't No Stranger" steht unter dem Zeichen der Gitarre und des Groove. Ja, die feinen Blues-Töne hat JC Smith auf der Pfanne. Da kann man nicht meckern, bei dem Künstler fließen die 12-Takter-Moleküle geschmeidig durch das Ader-Geflecht. Der Rausschmeißer ist so etwas wie die Abrundung einer leckeren Mahlzeit, ohne dass man sich das "Love Mechanic"-Essen fettig reden muss.
Bis "Yonder Wall" hat man sich so richtig schön reingehört in Groove, Tellerrand-Blues, Swing, Soli auf stramm gespannten Saiten der Gitarre, vorzügliche Tastenklänge aus einer gleichberechtigten Stellung heraus, Bläser, die einerseits pure Dynamik präsentieren, anderseits auch vom Feinsten schmeicheln können, einen mit Soul und etwas Reibeisen gut aufgelegten JC Smith am Gesangsmikrofon und dann folgt die Eigenkomposition "Bad, Bad Feeling".
Plötzlich ist fast schon Roots Music-Stimmung angesagt. Das Banjo steht im Vordergrund und macht einen auf Country Blues. Der Bass tickert vor sich hin und das Schlagzeug fällt in seinem Einsatz geradezu spartanisch aus. Okay, diese Nummer ist der dann doch überraschende Ausreißer in eine Richtung, deren Zeiger meiner Meinung weder nach oben noch nach unten deutet.
Mit dem meisterlichen E-Gitarre-Slow Blues "Last Night" bringt einen JC Smith wieder zurück auf die Zwölftakter-Spur der wunderbaren Langsamkeit des Genres. Das Keyboard knüpft einen herrlichen Klangteppich bei dem die zwei Saxofone von Abraham Vasquez sowie David Sandez und der Posaunist Gene Renolds kräftig mit von der Partie sind. Beide Daumen hoch für den Tastenmann Todd Reid, der mit seinem langen Solo virtuose Werbung für den Blues macht.
The JC Smith Band macht mit dem gesamten Album "Love Mechanic" Werbung für das Genre und diese Scheibe öffnet den Horizont für einen Musiker, dem man sich näher widmen sollte.
Line-up:
JC Smith (guitar, vocals)
Robert Green (bass)
Abraham Vasquez (saxophone)
Donnie Green (drums)
Tommy Maitland (trumpet)
Todd Reid (keyboards)
David Sandez (saxophone)
Gene Renolds (trombone, vocals, special effects)
Special Guests:
Chris Cain (guitar - #9)
Jeannine O'Neal (second guitar - #7)
Richard Palmer (piano, organ - #1,3)
Sid Morris (piano - #10)
Tracklist |
01:Jump For Joy (3:04)
02:Cold Sweat (4:10)
03:Come On Home To Me (5:08)
04:Love Mechanic (4:43)
05:Ring Around The Tub (4:13)
06:Yonder Wall (5:33)
07:Bad, Bad Feeling (3:03)
08:Last Night (7:02)
09:Talk To Me Baby (4:15)
10:Rocket To The Moon (4:07)
11:Five Long Years (5:54)
12:Ain't No Stranger (4:13)
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Externe Links:
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