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Joe Satriani / Shockwave Supernova
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Ein ganzes Album nur mit Instrumentalsongs vorzulegen, ist im Jazz nichts Außergewöhnliches, doch im Bereich Rock kommt das nicht allzu oft vor.
"Not Of This Earth" war das erste Studioalbum des am 15. Juli 1956 geborenen Gitarristen. Dieses wurde seinerzeit bereits hochgelobt und des Protagonisten flüssiges Spiel gelobt.
Auch jenes Album war bereits ein, bis auf einen Song, reines Instrumentalalbum.
Doch der echte Durchbruch gelang Joe Satriani ein Jahr später - 1987, mit dem Nachfolger
Surfing With The Alien. Satriani kann frickeln, kann auf dem Griffbrett rasen und ständige neue Soli entwickeln, aber gleichzeitig ist er auch einer jener Gitarristen, die es verstehen, Melodien zu gestalten und somit den fehlenden Gesang weitestgehend ersetzen. So ist er nicht einer jener Saitenhexer, bei denen es nur darum zu gehen scheint, möglichst viele Noten in schnellstmöglicher Geschwindigkeit auf einmal zu spielen. Er versteht es, Klanglandschaften zu entwerfen, in denen sich Melodien und Strukturen entwickeln und dann auch Raum für Improvisation lassen. Und so kann ich auch auf der neuen Platte hierzu eine entsprechende Weiterentwicklung feststellen. Die Musik wirkt komponierter und hervorragend arrangiert. Und wenn es dann auch einmal zum berühmten 'Hammering' kommt, wie auf dem zehnten Stück, "A Phase I'm Going Through", dann ist es letztlich nur, um eine besondere Variante in einen Song zu integrieren. Selbstzweck ist es schon lange nicht mehr, denn der Mann braucht niemandem mehr zu beweisen, wie brillant er spielen kann. So gesehen scheint Joe Satriani ganz locker an die Aufnahmen herangegangen zu sein und kann eine bunte Palette voller Variationen seines Stils vorstellen. Die Skala reicht von einfachen Rock-Rhythmen über elegant treibende Soundscapes bis hin zu exotisch eingefärbten Themen. Hierzu sei als Beispiel die Eingangssequenz zu "In My Pocket" genannt, das dann in eine dezent bluesgetränkte Rocknummer mit coolem Groove übergeht und so weiterläuft. Mehr Blues gibt es mit dem shuffelnden "San Francisco Blue" und ferner kann man sich an dem schnell die Sinne ansprechenden "Cataclysmic" erfreuen, das auch einen Hauch Orient aufweist. Hierbei, und bei dem einen oder anderen Stück, nähert er sich seinem Kollegen Jeff Beck an - ebenfalls einer, der sich nicht unbedingt nur durch wildes Huschen auf den Skalen, sondern mehr durch Klanglandschaften auszeichnet. Bei "Cataclysmic" sind es zudem Elemente des Jazz Rock, die gnadenlos für reichlich Dampf sorgen - ein geiler Song! "Keep On Movin'" ist ebenfalls ein echter Hinhörer mit jazzigem Fusion-Flair - Vinnie Colaiuta ist es, der hier die professionelle Schlagzeugarbeit liefert. Nach "All Of My Life" und damit einem weiteren groovenden Hauch von Fusion, gibt es mit "Stars Race Across The Sky" dann auch noch reichlich melancholische Atmosphäre zum Durchatmen. Innerhalb dieser recht verschiedenen Stimmungen nutzt Joe die ganze Bandbreite seines Könnens aus und kreiert stets neue Gitarrenklänge und verschiedene Variationen seiner professionellen Art des Spiels.
Um nun einen anderen Vergleich innerhalb dieses Genres vorzunehmen, möchte ich noch
The Aristocrats erwähnen, deren Mitspieler Beller und Minnemann auch auf dieser Platte mitwirken. Die Genannten sind vielleicht noch ein wenig ideenreicher und einen Tick innovativer, doch schmälert das den Gesamteindruck von "Shockwave Supernova" nicht im Geringsten!
Line-up:
Joe Satriani (guitars, keyboard, bass - #6, harmonica) Mike Keneally (keyboards, additional rhythm guitar - #2) Marco Minnemann (drums -# 1,2, 5-7,9,10,13-15) Vinnie Colaiuta (drums - #3,4,8,11) Bryan Beller (bass - #1,2,5,7,10,12,14,15) Chris Chaney (bass -#3,4,8,11) Bobby Vega (bass -#9) Tony Menjivar (percussion, congas, bongos -#9) John Cuniberti (percussion -#1-3,5,6,14)
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