Das Debüt-Album "This Time" von The Kai Strauss Band ist ein Gesamtkunstwerk aus einem Dutzend Songs, das in sowohl schillernden als auch pastellfarbenen Töne Roots Music und Blues präsentiert. Kai Strauss war über fünfzehn Jahre im Line-up der Band von Memo Gonzalez und seine Visitenkarte fällt großformatig aus, denn dort stehen unter anderem Angela Brown, Keith Dunn, Guitar Crusher, Doug Jay, The Matchbox Blues Band, Duke Robillard, Shawn Pittman, Kellie Rucker, Boyd Small, Jim Suhler, Big Daddy Wilson oder Sydney Youngblood.
Mit Wolfgang Roggenkamp ( Luther Allison, Ben Beckers Zero Tolerance Band, Massada, Peter O'Mara, Tinez Roots Club u.a.), Alex Lex ( Billy Boy Arnold, Aaron Burton, Carter Falco, Jimmy Reiter, Tom Vieth) und dem aus Wuppertal stammenden Sänger Jeffrey Amankwa hat Strauss geballte Kompetenz an seiner Seite. Die Gäste Jan Karow, Ali Neander und Marcus Praed runden das Line-up perfekt ab.
Selbst bezeichnen sie den Stil mit »Soulful Roots Music & Greasy Blues« und diese Umschreibung passt perfekt. Was Strauss & Co. uns mit den insgesamt zwölf Songs auf "This Time" servieren ist Musik auf allerhöchstem Niveau. Hier kann man so viel hören ... Durchhänger sind nicht zu finden. Im Gegenteil! Nach dem ersten Durchgang herrscht pure Freude vor und nach weiteren Spins steht nur noch schiere Begeisterung im Raum.
Da sitzt man vor den Lautsprechern und ist nach jedem einzelnen Track in der Laune zu applaudieren. "Damned I I Do, Damned If I Don't" ist der Schlüssel zur einer musikalisch beeindruckenden Schatzkammer. "This Time" katapultiert sich stante pede ins Oberhaus der Roots-/Blues-Musik und bei dieser hohen Qualität braucht The Kai Strauss Band keine internationalen Vergleiche zu scheuen. Die Platte hat alles, was der Fan braucht und was Jeffrey Amankwa mit seiner fantastischen Stimme vollbringt, vollziehen die Musiker auf ihren Instrumenten. Feeling pur! Die Ausgewogenheit ist frappierend. Hammond und Gitarre werden zu einem Wechselspiel der Gelüste und einen Bassisten sucht man vergeblich, doch die tiefen Töne sind überall zu finden.
Roots Music beziehungsweise Blues mit Slide-Gitarre, Fingerpicking, Wah Wah-Sounds, feinste Soli, viel Groove und ein wenig gut in Szene gesetzter Reggae darf es als Sahnehäubchen auch noch sein.
Nach einem so souligen Stück wie "Just The I Am" müssen sich andere Bands erst einmal ordentlich strecken, um an dieses Niveau heranzukommen. Exzellentes Songwriting von Kai Strauss und wunderschöner Amankwa-Gesang! Auch bei der Interpretation von Coversongs ist die Combo in bestechender Form und greift gleich in die obere Schublade. Was man aus Muddy Waters' "Still A Fool" macht, ist zum Niederknien. Diese sich wie roter Faden durch den Track ziehende Hammer-auf-Metall-Percussion ist das Blues-Salz in der Nummer. Klasse! Kai Strauss solo ... für das letzte Stück setzte sich der Mann aus Münster auf die Frontterrasse nimmt seine akustische Gitarre zur Hand und singt "Procrastination Blues". Eine Reise in die Zeit eines Robert Johnson ist angesagt.
Eingespielt in der Mühle der Freundschaft (Bad Iburg) ist die vom Titel her kurz und knapp gehaltene Platte "This Time" ein Album, das keine Wünsche offen lässt. Die in der Musik steckende Kraft könnte sogar den Turm von Pisa geraderücken. Das Pendeln zwischen rootsiger Musik und dem 12-Takter ist perfekt. Sänger Jeffrey Amankwa ist die Entdeckung. In die Kompositionen flossen bergeweise Herz und Feeling. Von dieser zeitlosen Scheibe wird man noch lange reden und ein Haltbarkeitsdatum ist hier vollkommen überflüssig. Dazu kann Kai Strauss ohne Probleme aus den Informationsblättern zitiert werden: »Es ist einfach Zeit für etwas Frisches, neue Einflüsse und die Möglichkeit meine musikalischen Vorstellung ganz ausleben zu können.« Eine höllische Portion Erfahrung und Ideenreichtum verschmelzen zu einer perfekten Allianz. Da reichen zwei Daumen gar nicht aus, um seine Begeisterung deutlich zu machen.
Line-up:
Kai Strauss (guitar, vocals - #11)
Jeffrey Amankwa (vocals)
Wolfgang Roggenkamp (Hammond B3, glockenspiel, percussion)
Alex Lex (drums, percussion)
Guest Musicians:
Ali Neander (rhythm guitar - #4, 1st solo - #11)
Marcus Praed (percussion - #4)
Jan Karow (all background vocals except - #11)
Everybody Who Was There (background vocals - #11)
Tracklist |
01:Damned If I Do, Damned If I Don't [K. Strauss] (4:14)
02:A Good Day [K. Strauss/W. Roggenkamp] (4:02)
03:07:30 (Seven Thirty) [K. Strauss/W. Roggenkamp] (4:38)
04:This Time [A. Neander] (3:38)
05:The Harder You Love [C. Wilson] (3:37)
06:One Woman Man [K. Strauss/W. Roggenkamp] (3:36)
07:A Whole Lotta Medicine [J. Amankwa/K. Strauss/W. Roggenkamp] (4:01)
08:Just The Man I Am [K. Strauss] (4:42)
09:I Wish I'd Known [J. Karow/J. Amankwa/W. Roggenkamp] (4:30)
10:Still A Fool [M. Morganfield] (3:47)
11:No Easy Way [K. Strauss/W. Roggenkamp] (4:55)
12:Procrastination Blues [K. Strauss] (2:55)
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Externe Links:
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