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Patti Smith / Outside Society
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Es gibt Sampler, die kann man in die Tonne treten und welche, die man nicht in Frage stellen kann. "Outside Society" gehört eindeutig zur letztgenannten Kategorie, denn die »Rock-Poetin«, die zweifelsfrei zu den Größten ihres Fachs zählt, hat diese Compilation eigenhändig zusammengestellt. Chronologisch (bis auf den letzen Track) zeigt vorliegendes Album labelübergreifend den musikalischen Werdegang dieser Shouterin, dieser Flüsterin, dieser Sängerin, die es so perfekt versteht, Gefühle in ihren stimmlichen Ausdruck zu legen.
Vor vier Jahren hat sie es als eine der wenigen Frauen geschafft, in die 'Rock and Roll Hall Of Fame' aufgenommen zu werden, was für mich kein Wunder ist, denn wenn ich mir ihren Backkatalog so anschaue/-höre, fällt auf, dass ich schwerlich Durchhänger finden kann. Sicher, jeder hat seine Favs, aber Patti hat meistens und mit allem ins Schwarze getroffen. Nicht nur musikalisch - auch wenn man mit Leuten spricht, die sie live gesehen haben, merkt man, wie faszinierend diese Frau auf ihr Publikum (immer noch) wirkt. Natürlich ist es so wie bei jedem Sampler: Jeder wird irgendeinen Song vermissen. Bei mir sind das z. B. "Redondo Beach" ("Horses"), "Privilege (Set Me Free)", "We Three", "Easter" - allesamt vom Meisterwerk "Easter". Wie auch immer, mit "Free Money", "Pissing In A River", "Rock N Roll Nigger", "Dancing Barefoot", "Frederick", "So You Want To Be A Rock N Roll Star", "People Have The Power" sind genug meiner Hammersongs auf dem Album. Für Leute, die wenig bis nichts von dieser Künstlerin kennen, ist "Outside Society" DER Moment, um zuzuschlagen und sich einzuhören. Zumal Toningenieur Greg Calbi und Bandmate Tony Shanahan viel Können in die digitale Optimierung gesteckt haben.
Auch auf der Habenseite steht das Booklet. Zu jedem Track hat Patti persönliche Worte notiert. Jeder kennt die Boss-Version von "Because The Night". Der aufgeklärte Hörer weiß, dass die Lyrics von Frau Smith kommen und 'ihre Version' mehr Tiefe hat. Wir erfahren, welches Leid hinter "Beneath The Southern Cross" steckt.
Sicher, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Besser gesagt, ein Schättchen mit dem Namen "Smells Like Teen Spirit". Schon im Original nicht unbedingt etwas, das mich vom Hocker reisst, aber an die Weltschmerz-Stimme von Kurt Cobain hat man sich so gewöhnt, dass es wohl noch ein Weilchen dauern kann, bis ich Pattis Version verinnerlicht habe.
Schön, intim und sehr berührend dann das letzte Stück "Trampin'", ein Spiritual, welches im Original von der afro-amerikanischen Sängerin Marian Anderson gesungen wurde. Patti bringt das Lied zusammen mit ihrer Tochter Jesse und ohne die Contralto-Version von Marian Anderson zu kennen, spürt man die Atmosphäre der Geschichte um den »weary traveler seeking a home after years of work, words, and wandering«. Wollen wir mal davon ausgehen, dass die Wahl dieses Tracks keine weitere Bedeutung hat, denn Pattis Vita ist schon eine wilde ... "Outside Society" ist auch als audiophiles 180g-Vinyl zu erhalten und dies ist mit ein Grund, wieso ich etwas mache, was normalerweise bei Samplern nicht geschieht: Die RockTimes-Tipp-Grafik vergeben. Das Album zeigt Patti Smith' persönliche Highlights von 1975 bis 2007 und es ist trotz der enormen Zeitspanne kein Abfallen der Qualität zu erkennen. Vor diesem Menschen, dieser Frau, dieser Musikerin ziehe ich den Hut. Ganz tief!
Line-up:
s. Original Alben plus Bruce Brody (piano - #5) Tom Verlaine (electric guitar - #12,13, solo guitar, - #15) John Cale (piano - #12) Jeff Buckley (additional vocals - #12) Rick Kiernan (musical saw - #13) Michael Stipe, Wade Raley (background vocals - #15) Jesse Smith (piano - #18)
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