Die aus Toronto stammende Alternative Country-Band The Sadies wurde bereits 1994 gegründet, ging aber erst mal acht Jahre lang 'in die Schule', bevor dann 2002 das Debütalbum "Stories Often Told" erschien. Mit "Favourite Colours" (2004), "New Seasons" (2007) und "Darker Circles" anno 2011 folgten dann kontinuierlich weitere Scheiben, die zumindest in ihrer Heimat immer größere Erfolge einfahren konnten. Neben der eigenen Band kollaboriert das Quartett darüber hinaus auch immer wieder in unterschiedlichen Formen mit Combos oder Musikern wie z. B. Blue Rodeo, Gordon Downie, Jon Langford oder Andre Williams.
Eine besondere Ehre für den Vierer um die Brüder Dallas und Travis Good war dann die Teilnahme an der Garth Hudson- (Ex- The Band) Scheibe "Garth Hudson Presents - A Canadian Celebration Of The Band", für die The Sadies nicht nur den Song "The Shape I'm In" beisteuerten, sondern auch als Backing Band der Nummern von Neil Young sowie Mary Margaret O'Hara verantwortlich zeichneten. Mit "Internal Sounds" legen sie nun ihr fünftes Studioalbum unter eigenem Namen vor.
Mit einem wirklich wunderschönen warmen Sound und dazu richtig guten Kompositionen - die sowohl Alternative Country als auch psychedelische Anteile verbuchen können - gehen die leider nur knapp 34 Minuten Spielzeit umgehend ins Ohr. Als Einflüsse kann man unter anderem den bereits erwähnten Neil Young ("So Much Blood", "The Lesser Key"), aber auch eine so geniale wie weitgehend wohl bereits vergessene Combo wie Fat Mattress (u. a. "The Very Beginning") ausmachen. Hohe Eingängigkeit, ohne dabei auf die von vielen Bands so oft vergessenen Ecken und Kanten zu verzichten.
Und genau durch diesen Mix wird dann eine sehr dichte wie auch in den Gehörgängen hängenbleibende und direkt in den Bauch gehende Atmosphäre kreiert, die dem Songwriting das Tüpfelchen auf dem 'i' verpasst. Zumeist halten sich die Tracks im Midtempo-Bereich auf, aber dass The Sadies auch ganz kräftig abrocken können, zeigen sie unter anderem bei "Another Tomorrow Again". Diesem Song schließt sich mit einem Augenzwinkern "Another Yesterday Again" an, bei dem zwar einen Gang runtergeschaltet wird, der qualitativ aber ebenfalls nichts anbrennen lässt.
Bei "Leave This World Behind" landet die Band dann in unmittelbarer Nähe der damaligen Helden The Byrds und Buffalo Springfield. Sehr starker mehrstimmiger Gesang und eine ungeheure Leichtigkeit sorgen für umgehendes Wohlgefühl vor den Boxen. Für den Rausschmeißer "We Are Circling" konnte das Quartett die Kollegin Buffy Sainte-Marie gewinnen, die dieses Stück so zart wie auch verschwörerisch ins Aufnahmemikro gezaubert hat. Ein richtig schöner, wie stark fernöstlich angehauchter Abschluss.
Letztendlich kann ich "Internal Sounds" nur allerwärmstens empfehlen, da der darauf gebotene Alternative Country, gepaart mit englischer Folk-Psychedelic, ganz groß bei mir punktet. Einziges Manko ist die doch ziemlich dünne Spielzeit, die ganz deutlich nach 'Mehr' schreit. Hört euch für einen ersten Eindruck mal "The Very Beginning", "Another Tomorrow Again", "Leave This World Behind" und/oder "We Are Circling" an und ihr wisst, was ich meine.
Sehr starke Scheibe!
Line-up:
Dallas Good (guitars, vocals)
Travis Good (fiddle, guitars, vocals)
Sean Dean (bass, vocals)
Mike Belitzky (drums)
With:
Buffy Sainte-Marie (lead vocals - #11)
Tracklist |
01:The First 5 Minutes
02:So Much Blood
03:The Very Beginning
04:Starting All Over Again
05:The Very Ending
06:Another Tomorrow Again
07:Another Yesterday Again
08:Leave This World Behind
09:The Lesser Key
10:Story 19
11:We Are Circling
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